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Männer unerwünscht (German Edition)

Männer unerwünscht (German Edition)

Titel: Männer unerwünscht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Köster
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„Waaas?“ , rief Uschi. „Aber du brauchst doch nur noch zwei Semester und dann bist du Diplom-Sozialpädagogin! Denk doch mal an die interessanten, vielfältigen Einsatzmöglichkeiten. Du könntest mit Kindern...“
                  „Ich will eigene Kinder“, unterbrach Rita sie bockig.
                  „Was willst du?“ , fragten Uschi, Steff und ich aus einem Mund. Angelo platzte der Kragen.
                  „Hör endlich auf zu zappeln! Kannst du nicht mal einen Moment ruhig auf deinem dicken Hintern sitzen?“
                  Steff verkniff sich einen Kommentar und biss sich ärgerlich auf die Lippe. Ich starrte Angelo wütend an. Der putzte meine Lieblingsschwester nicht noch mal so runter! Sonst bekam er es mit Dorissack zu tun! Die geht nämlich durchs Feuer für ihre Kameradinnen.
                  „Ich möchte Kinder. Ist das so ungewöhnlich für eine Frau?“ , fragte Rita, Angelos Tirade ignorierend.
                  „Grundsätzlich nicht. Aber du? Du mit deinem ekstatischen Männerhass und deinen Weltverbess e rungsparolen? Massakriert hättest du jeden, der es gewagt hätte, dir ein Schicksal als Hausfrau und Mutter vorherzusagen. Und plötzlich willst du genau das!“ Uschi war fassungslos.
                  „Das liegt lange zurück. Für mich hat mit Ludolf ein neues Leben begonnen.“ Romantik pur.
                  „Dein altes Leben ist nicht länger als wenige Monate her. Ich finde Ludolf sympathisch, wirklich, und er scheint der richtige Partner für dich zu sein ...“, begann Uschi. Ich nickte bekräftigend. Dorissack hat einen Blick für funktionierende Partnerschaften.
                  „... aber du musst deine Ausbildung beenden! Man weiß nie, was später mal kommt“, mahnte Uschi, die Schwester mit der meisten Lebenserfahrung.
                  „Ludolf braucht mich aber auf dem Hof. Bei der vielen Arbeit kann ich unmöglich im Hörsaal rumsi t zen“, erwiderte Rita stur.
                  „Und ob du das kannst! Ludolf ist bisher allein klar gekommen, dann schafft er es auch ein weiteres Jahr. Neben deinem Studium hast du immer noch genug Zeit, ihm zu helfen.“
                  Rita schwieg starrköpfig.
                  „Eine Frau ist nur selbständig mit Bildung und Beruf“, propagierte Uschi.
                  „Wir wollen heiraten!“ , eröffnete uns Rita. Das warf uns nun auch nicht mehr um.
                  „Könnt ihr ja auch. Aber vielleicht musst du später mal auf deine Ausbildung zurückgreifen, zum Be i spiel, wenn der Hof nicht genug für eure Familie einbringt.“
                  Uschi hatte Recht. Ludolf war ein arbeitsamer Mensch, aber trotzdem ein armer Schlucker.
                  Ein weißes Auto mit blauer Aufschrift rumpelte die Auffahrt hinauf. Uschi kniff die Augen zusammen. „Wer ist das denn?“
                  Ich sprang auf. „Mein Fahrle hrer! Bei dem ganzen Wirbel hab ich völlig vergessen, dass ich heute meine erste Fahrstunde habe.“
                  „Viel Glück!“ , wünschten meine Schwestern und Angelo im Chor.
                  Der schicke neue Golf war nach der Fahrt durch den Matsch unserer Zuwegung mit Dreckspritzern übersät. Der Fahrschullehrer stieg aus. Er trug eine dunkle Sonnenbrille, ein kurzärmliges braunes, biederes Hemd, grüne Stoffhose und offene Sandalen mit Fußbett, war im Frührentenalter und hatte graues, schütt e res Haar, das ihm in dünnen Strähnchen ins Gesicht hing.
                  „Mach bloß keine Dummheiten mit dem“, rief mir Angelo hinterher. Hoffentlich hatte Herr Biede r mann das nicht gehört. Ich schüttelte ihm euphorisch die Hand. Hui, war ich aufgeregt! Das kleine Männlein räusperte sich verlegen. Die Bundeswehrmannschaft glotzte mit großen Augen rüber.
                  „Dann mal los!“ , rief ich tatendurstig und machte Anstalten, mich hinters Steuer zu werfen, als ha n dele es sich um meine x-und-achtzigste Fahrstunde.
                  „Moment mal“, bremste mich Herr Biedermann streng. „Zum Autofahren trägt man festes Schu h werk.“
                  Ich sah auf meine Füße: Sie waren nackt. Ich merkte, wie mir die Röte ins Gesicht schoss. Ich trug nichts außer meinem Bikini. Kein Wunder, dass Herr

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