Männer unerwünscht (German Edition)
dass du gerade ausziehst und gab ihr die Anschrift deiner Bekannten .“ Dabei sah sie mich mitleidig an. Woher hatte Klunker-Beatrix die WG-Adresse? Und um was für eine Frau ging es überhaupt?
Holger hatte nur Augen für meinen Schoß. Wegen der kostbaren Kiste. Er war während der gesa m ten Fahrtzeit nicht in der Lage zu sprechen, so angespannt war er.
Daheim packten wir den ganzen Krempel wieder aus und schleppten ihn in mein Zimmer.
„Was wird das?“ Uschi stellte sich mir in den Weg. „Zieht der Doktor auch noch bei uns ein?“
„Nein, nur seine Klamotten. Übergangsweise.“
Holger staunte nicht schlecht, als ich ihm meinen Drei-Meter-Freund präsentierte. In Schranks rec h ter Hälfte fand eine Menge seiner Kleidungsstücke Platz. Holgers Bücherkisten und sonstige Habseligkeiten verstauten wir neben meinem großen Freund in der Zimmerecke. Die Eisenbahn trugen wir rauf auf den Dachboden. Da war sie am sichersten aufgehoben, denn niemand ging jemals dort hinauf. Sorgfältig deckte Holger die ohnehin fest verschlossene n Kiste n mit seiner Notfalldecke aus dem Auto zu.
„Geschafft“, sagte ich, als wir alles verstaut hatten und unentschlossen im schummrigen Licht des Dachboden s herumstanden. Ich hätte nichts gegen eine Umarmung oder etwas in der Art einzuwenden g e habt, doch Holger sah auf seine Armbanduhr.
„Ich muss zum Dienst“, stellte er fest.
Wir kletterten die Dachbodenleiter wieder hinunter und ich begleitete ihn zur Tür. Da klingelte es. Der Doc hatte die Türklinke bereits in der Hand , öffnete und blickte in das Gesicht des bulligen Gefreiten Schlimmermeier. Hinter ihm standen vier weitere Bundeswehrmänner.
„Hääää?“ , machten Holger und der schlimme Meier gleichzeitig und starrten sich an. Dann fiel der Blick des Soldaten auf mich.
„Die Koteletts sind fertig“, verkündete er stolz und strahlte über beide Backen.
„Ist es schon soweit?“ , fragte ich verwirrt. An die Soldaten hatte ich überhaupt nicht mehr gedacht. Heute ging alles Schlag auf Schlag.
„Wieso wirst du vom Militär zum Essen eingeladen?“ , fragte Holger misstrauisch.
„Zwecks guter Nachbarschaft“, entgegnete ich. E in Grillkotelett war genau das R ichtige jetzt!
„Na dann viel Vergnügen“, wünschte er mir muffelig und setzte sich in den Flitzer. Den werde ich haben!
„Die Soldaten sind da!“ , schrie ich durch den Flur. „Kommt ihr mit rüber, Schwestern?“
Alle Türen wurden aufgerissen, verstörte Gesichter blickten heraus. Keiner hatte mehr an die Einl a dung gedacht.
„Okay, wir kommen mit“, entschied Angelo. Steff trottete hinter ihm her. Bestimmt hatten die beiden noch kein Abendbrot gegessen.
„Bärbel? Vicki? Was ist mit euch?“ , fragte ich die beiden.
„Freiwillig zu den Halbwilden? Nein danke!“ Damit ballerten sie ihre Zimmertür wieder zu. Die Sold a ten konnte das nicht erschüttern. Wie Felsen in der Brandung standen sie vor der Haustür und grinsten sich einen.
„Vollblutfrauen!“ , kommentierte Obergefreiter Grunzbacher fachkundig und nickte seinem Nebe n mann, dem hühnenhaften Schützen Häwelmann, zu. Hatten die ne Ahnung!
Rita kroch aus ihrer Stinkhöhle. Sie machte heute mal wieder auf Ober-Schlabber-Selbstgestrickt. Aus ihrem Zimmer ertönte Meditationsmusik, in ihrem Mundwinkel hing eine Kippe. Den Bundeswehrmä n nern gefror das Grinsen.
„Hab keinen Bock auf nen Haufen hirnloser, kriegsspielender Arschlöcher“, nuschelte sie und knallte ihre Tür ebenfalls dicht.
„Eine eigenwillige Frau“, kam es von Häwelmann , der sich als erster wieder gefasst hatte . Fraue n kenner und nebenberuflicher Hauptgefreiter Lachnicht sah Häwelmann kopfschüttelnd an und tippte sich an die Stirn.
Ich atmete erleichtert auf: Rita war noch immer die Alte! Ludolf hatte sie also nicht komplett umg e
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