Männer unerwünscht (German Edition)
ich dir eine rein!“ Die Horde wieherte. Faulstich erhob sich gemächlich und baute sich vor Angelo auf. Er war zwei Köpfe größer und bestimmt doppelt so schwer.
„Entweder du machst dich dünne, oder du kriegst was auf die Mütze“, erklärte der Hüne . Oberleu t nant Rüdiger duldete keinen Tumult an einem so beschaulichen Grillabend.
„Es ist besser, wenn Sie jetzt gehen“, wand te er sich schmunzelnd an Störenfried Angelo, „sonst kann ich nicht für Ihre Sicherheit garantieren. Wir werden die Damen nachher wohlbehalten daheim abli e fern, seien Sie unbesorgt .“
„Komm du nach Hause, da wirst du was erleben!“ , grollte Angelo in Steffs Richtung. „Und dich krieg ich auch noch!“ , drohte er dem Faulstich. Der lächelte milde.
Wüste Schimpftiraden ausstoßend trollte sich Angelo Richtung WG-Haus. Was er wohl mit dem ei n samen Abend anfing? Ob er sich des tropfenden Wasserhahns in der Waschküche annahm?
Jetzt konnte die Party losgehen. Die ausgehungerte Truppe fiel ebenso wie wir über das köstlich braungeröstete Fleisch her. Der Grillmaster war ein Rothaariger: Hans-Werner Petzer, Bärbels Ehemaliger. Der sah mir so gar nicht nach Ladykiller aus, aber man weiß ja nie. Stille Wasser sind bekanntlich tief.
Die vierzig Kerle überboten sich in Komplimenten und Liebesschwüren, sie schienen Steff und mich ehrlich zu bewundern, ja geradezu anzubeten. Angeblich waren ihnen noch nie solche hübschen Klass e frauen untergekommen wie wir beide. Steff und ich amüsierten uns dabei, mit unschuldigem Augenaufschlag an ihren aufgesprungenen Lippen zu hängen.
Ich hatte das dritte Kotelett verdrückt und liebäugelte gerade mit einem Stück Bauchfleisch als Nac h tisch, da lachte der Oberleutnant laut auf. Sein Untergebener hat te wohl etwas besonders Witziges von sich gegeben. Der Oberleutnant prustete und ließ beinah seine Grillwurst fallen vor Lachen. Dann hatte er sich wieder im Griff und wollte die Kameraden an seiner Heiterkeit teilhaben lassen.
„Kennt ihr den schon?“ , rief er aufgeräumt in die Runde. Der Oberbefehlshaber in Feierlaune.
„Was hat achtundvierzig Zähne und bewacht ein Ungeheuer?“ Gespannt-grinsendes Achselzucken seiner Meute.
„Der Reißverschluss meiner Hose!“
Die meisten Soldaten lachten ebenso laut wie ihr Anführer und schlugen sich dabei gegenseitig auf die Schultern. Einige Söldner beschränkten sich auf erheitertes Grinse n. Steff und ich sahen uns stumm an. Eine Wespe summte um den Kopf des Oberleutnants. Einmal nahm sie kurzzeitig Platz auf seinem Ohrläppchen, wurde aber verscheucht. Nach einigen gescheiterten Landeanflügen nahm sie auf Rüdigers Wange Platz. Langsam robbte sie in Richtung Mundwinkel, wo sie sich an Ketchup- und Fettpartikeln labte. Leutnant Übelke schritt ein und verjagte den Feind im Gesicht seines Herrn.
Ich hatte panische Angst vor diesen stechenden Ungeheuern und ließ das penetr ante Vieh nicht aus den Augen, während a lle anderen Partygäste sich längst wieder unbeschwert der Nahrungsaufnahme wi d meten . Schon wieder startete die Wespe einen Angriff auf den Boss. Dieser gab einen weiteren seiner Lie b lingswitze zum Besten, diesmal jedoch flüsternd direkt an seinen direkt Unterstellten. Wir unverdorbenen Mädchen sollten nicht mit seinen Schweinereien konfrontiert werden.
Übelke freute sich denn auch lautstark über die Pointe. Er ließ sich rücklings ins Gras fallen und kugelte sich vor Lachen. Ich fand das übertrieben, aber sicher wollte er seinem Chef damit zu verstehen geben, dass er für jeden Spaß zu haben war.
Die Wespe saß auf der Bratwurst und labte sich. War ja auch klüger, sich direkt am Ort des Gesch e hens zu platzieren, statt in den Gesichtern nach Überresten der Mahlzeit zu fahnden. Ich starrte das Tier wie hypnotisiert an. Der Oberleutnant sprach beruhigend auf den sich am Boden windenden Übelke ein, die Bratwurst hielt er in seiner rechten Hand. Die Wespe krabbelte auf seinen Zeigefinger – nicht so ergiebig – machte kehrt und parkte wieder auf der Wurst. Und dann biss der Oberleutnant
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