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Männer unerwünscht (German Edition)

Männer unerwünscht (German Edition)

Titel: Männer unerwünscht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Köster
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                  „Achtung!“ , schrie ich geistesgegenwärtig, doch leider zu spät. Die Wespe war mitsamt dem Bra t wurstende im Mund des Anführers verschwunden. Alle starrten mich an. Ich war aufgesprungen und rüttelte an der Schulter des Oberleutnants. „Spucken Sie’s aus! Na los, spucken Sie!“ , schrie ich. Rüdiger von Hal s bruch sah mich an, als wäre ich eine Geflohene aus der Geschlossenen und kaute unbekümmert weiter.
                  Dann spuckte er. Im hohen Bogen, weil er einen Wahnsinnshustenanfall bekam. Er rang nach Luft wie ein Ertrinkender, und ich, die ich hilflos danebenstand, lamentierte: „Ihn hat’s erwischt. Eine Wespe saß auf seiner Wurst!“ Es dauerte ein paar Sekunden, bis Leutnant Übelke die Lage erfasste.
                  „Kraftfahrer vom Dienst, sofort zur Sanistation!“ Ein Soldat aus der Runde sprang auf, zwei weitere rannten los und besorgten eine Trage. Bis sie zurückgekehrt waren, hatte Unteroffizier Faulsich den Erst i ckenden bereits geschnappt, geschultert und zum oliv grünen VW-Bus geschafft. Der Fahrer saß schon am Steuer, Übelke sprang auf den Beifahrersitz und sie fuhren los. Ab zur Sanitätsstation. Die Soldaten sahen sich betreten an , doch kurz darauf gingen sie zur Tagesordnung über.
                  „Wenigstens haben wir jetzt ne W eile Ruhe und müssen nicht zum Nachtalarm ausrücken“, meinte Gerd Lustig, während er an einem Kotelettknochen nagte.
                  „Der Oberleutnant ist weg!“ , konstatierte die Menge und plötzlich brach der Jubel los.
                  „Macht das Fass auf, Jungs!“
                  „Alkohol ist normalerweise strengstens untersagt, vor allem während einer Übung. Zur Feier des Tages machen wir aber mal ne Ausnahme“, erklärte Grunzbacher wichtig .
                  Acht Soldaten flitzten los und kehrten zehn Minuten später kistenschleppend zurück.
                  „Die hatten wir vorsorglich im Wald versteckt. Als stille Reserve sozusagen.“
                  Na dann mal ran an die Reserve!
                  „War der Typ vorhin eigentlich dein Freund?“ , woll te Schütze Frömmling von Steff wissen .
                  „Nee, ein Idiot auf Durchreise“, antwortete sie vergnügt und gönnte sich das nächste Bier. Die Meute johlte.
                  „Prost Prost Kameraden! Prost Prost Kameraden! Wir wollen einen heeeeeben!“ , sangen sie im Chor. Steff und ich sangen lauthals mit, nachdem wir den Refrain gelernt hatten.
                  Meine letzte schlechte Erfahrung mit Kollege Alkohol lag lange genug zurück, so dass ich heu te gerne und häufig zu griff und das süffige Bier in mich hineinkippte.
                  „Schade, dass ihr eure Freundinnen nicht mitgebracht habt“, bedauerte Kamerad Lachnicht.
                  „Wir sind Schwestern! Rülps!“ , klärte ich ihn auf.
                  „Sechs Schwestern?“ , staunte er.
                  „Nee, fünf. Die sechste ist der Freund von Schwester vier.“
                  „Hä? Ich dachte, der Kerl eben ...“, stotterte er verwirrt.
                  „Nee, das ist unser Hausmeister.“ Ich kicherte.
                  „Fünf rasante Bräute! Satansbraten!“ , kam es sehnsüchtig von Unteroffizier Züchtemich. „Da wär ich gern Hahn im Korb.“ Die anderen Soldaten nickten zustimmend.
                  „Wir brauchen aber keine Gockel. Die haben wir draußen im Hühnerstall“, erklärte Steff glucksend.
                  „Aber ihr braucht doch so dann und wann mal einen Mann“, war Gefreiter Schlimmermeier übe r zeugt.
                  „Männer unerwünscht !“ , riefen Steff und ich aus einem Munde. Ich ballte meine Hand zur Faust und brüllte: „Kein Mann über unsere Schwelle, jawoll!“
                  Die Kameraden schwiegen betroffen. Was für verbohrte Feministinnen waren ihnen denn da unte r gekommen?
                  Ich war lattenstramm. Traute mich nicht, aufzustehen und gen Heimat zu torkeln. Steff war noch wesentlich fitter und hielt die Mannschaft bei Laune. Gerd Lustig überredete mich denn auch zu noch einem Fläschchen.
                  „Wie wär’s mit nem Strip?“ , schlug ein Primitivling

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