Männer unerwünscht (German Edition)
Oberleutnant: „Antreten!“ brüllen. Die armen Jungs! Ihr Boss hatte überlebt.
Irgendwo im Haus knallte und schepperte es, aber das nahm ich nur noch mit halbem Ohr wahr.
Ich schlief traumlos bis zum Mittag und wachte von einem Höllenlärm auf. Mir müde die verklebten Augen reibend, schlurfte ich aus dem Zimmer und wurde Zeugin der dramatischen Szene von Angelos A b gang. Steff warf fluchend seine Klamotten aus ihrem Zimmer auf den Hausflur, wo Angelo auf allen Vieren herumkroch und sie hastig einsammelte.
Vicki, Bärbel und Uschi traten ihm jedes Mal, wenn er an ihnen vorbeikrabbelte, kräftig in den Hi n tern. Was war während meines Tiefschlafs passiert? Warum hatten sich plötzlich alle gegen ihn verschw o ren?
Obwohl ich Angelo mittlerweile mit anderen Augen als bei seinem Einzug sah, tat er mir doch leid. Das war pure Erniedrigung und grenzte an Unmenschlichkeit.
„Los Doris, gib’s ihm!“ , forderte mich Bärbel auf.
„Nö.“ Ich zog mich aus der Affäre. Einen Menschen so zu behandeln, fand ich gemein.
„Dieser Temperamentsbolzen hat aber unsere gesamte Kücheneinrichtung auseinandergenommen! Das ganze Geschirr ist hin, die kleinen Butzenscheiben im Kiefernschrank – einfach alles!“ , schluchzte Uschi mit Tränen in den Augen.
„Waaas?“ , rief ich. „Aber nicht das niedliche kleine Teeservice, das ich dir zum Geburtstag g e schenkt habe!“
„Doch, auch das“, krächzte sie und verpasste dem Vandalen einen Tritt mit dem Pantoffel.
„Du Schuft!“ , schimpf te ich. Sich so gehen zu lassen und seine Wut an unschuldigen Einrichtungs- und Haushaltsgegenständen abzureagieren! Ich dachte, so ein Verhalten wäre nur Frauen im ersten Schwangerschaftsdrittel vorbehalten.
Mit meinen nackten Füßen verpasste ich Angelo denn auch eins in den strammen Hintern. Wegen des schönen, feinen Teeservices, das ich mit so viel Liebe ausgesucht hatte.
Nun wurde es ihm zu bunt. Er stand auf, ließ die Klamotten am Boden liegen, klemmte sich sein Werkzeugtäschchen unter den Arm, stopfte die bereits aufgesammelten Habseligkeiten in seinen Rucksack und trat den Rückzug an.
„Lass dich nie mehr bei mir blicken!“ Steff heulte. Ich ging zu ihr und legte tröstend meinen Arm um sie.
„Am liebsten würde ich dir auf der Stelle dein bestes Stück abschneiden, du Dreckskerl!“ , fauchte Bärbel.
„Und ich würde es deftig anbraten, eine kräftige Suppe daraus kochen und sie an Derrick verfü t tern!“ , rief Uschi, die leidenschaftliche Köchin.
„Doch nicht an den Kater! Angelo muss die Brühe selber fressen!“ , ereiferte sich Victoria . Sie wollte die Theorie sogleich in die Tat umsetzen und griff nach Angelos Hosenbund. Wie gewöhnlich musste sie mal wieder maßlos übertreiben.
Angelo wand sich aus ihren großen Händen.
„Du bist das hässlichste und dümmste Weib, das mir jemals untergekommen ist!“ , schrie er Vicki an, als er außerhalb ihrer Reichweite war.
„Zum Glück bin ich dir niemals untergekommen !“ höhnte diese und fletschte die Zähne zu einem überlegenen Grinsen. Ich mochte nicht hinsehen.
Schon saß unser Ex-Hausmeister auf seiner Knattermaschine und rumpelte über den Hoppelweg von dannen. Ciao Angelo! Da fuhr ein Kapitel WG-Geschichte dahin.
Steff schluchzte, die Tränen rannen in Bächen ihre Wangen hinunter . Vicki überschüttete sie mit einer Flut Männerhass-Parolen zum Trost, und sie heulte noch mehr.
Was Steff jetzt brauchte war Ruhe. Und keine dämlichen Sprüche einer breitcordbehosten Elli.
Ich schloss ihre Zimmertür hinter uns und setzte mich neben sie aufs Bett.
„Noch vorletzte Nacht hat er hier mit mir zusammen gelegen. Wir haben gekuschelt und er hat mir lauter nette Worte gesagt“, jammerte sie. „Doris, ich weiß nicht, ob ich das richtig gemacht habe. Ich hab ihn
Weitere Kostenlose Bücher