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Männer unerwünscht (German Edition)

Männer unerwünscht (German Edition)

Titel: Männer unerwünscht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Köster
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drückten sich ein paar Kunden die Nasen platt. Sie baten um Einlass.
                  „Das Kassieren übernimmt von nun an einzig und allein Fräulein Immer“, bestimmte Bruno und nahm Gertrud den Schlüssel weg. Die lief mit bebenden Lippen und tränengefüllten Augen in Fix-Schuhs hinterste Ecke. Oh, oh!
                  Susi ging still und bescheiden der Dekoration der Auslagen nach. Sie wurde verschont, dafür kriegte ich erneut mein Fett weg.
                  „Fräulein Sackkk bleibt heute Abend länker und ordne t die Rekale. Pikkkobello!“
                  „Kann ich das nicht in der Mittagspause erledigen?“ , versuchte ich.
                  „Nix da. Heute Abend nach Ladenschluss!“ Tolle Wurst! Der Tuckerbus würde ohne mich nach Ku h stedt steuern. Auf Uschi konnte ich nicht zurückgreifen, die hatte ihr Ladys-Fit-Training vor kurzem an den Nagel gehängt und war zu solch später Stunde längst daheim, um über ihren Bilanz-Büchern zu brüten.
                  Dieser Tag bei Fix-Schuh war der schlimmste in meiner bisherigen Laufbahn. Bruno und Elke bild e ten eine unbezwingbare F ront. Statt wie sonst nach halbstündiger Anwesenheit seiner Wege zu ziehen, blieb Chef den g anz en Vormittag im Geschäft. Entsetzlich.
                  Allein im menschenleeren Laden überprüfte ich nach Feierabend die Regale und widmete mich eine Stunde lang dem An-die-richtige-Stelle-Platzieren der Treter. Als endlich alles fein ordentlich an seinem Platz stand, ballerte ich generv t die Tür hinter mir zu und machte mich auf den Heimweg.
                  Zwei Stunden musste ich auf den Bus warten. Als ich spätabends an der heimatlichen Haltestelle ausstieg, traf ich auf Björn.
                  „Björn!“ , rief ich erstaunt-erfreut und wäre ihm aus lauter Frust beinah um den Hals gefallen.
                  „Doris!“ , jubelte er und schloss mich in seine musk elbepackten Arme. Mein desolater Seelenzustand machte es ihm leicht.
                  Wie in alten Zeiten begleitete er mich heim, sprach fröhlich über belanglose Neuigkeiten im Dorf und möbelte mein angeknackstes Ego ein wenig auf. Ich musste an den verheirateten Holger und dessen Bi m melbahn denken, als ich mich unter den WG-Bäumen von Björn küssen ließ.
                 
    Am nächsten Morgen kam ich fünf Minuten zu spät. Uschis Entenreifen hatte einen Plattfuß, und wir beide mussten vor Fahrtantritt einen fliegenden Wechsel hinlegen. Meine Kolleginnen waren zu dieser vorgerüc k ten Stunde selbstverständlich längst anwesend.
                  Elke hing am Telefon. „Oh Wunder!“ , rief sie in den Hörer , als ich auf der Bildfläche erschien. „Sie ist doch noch eingetroffen. Wann wirst du im Laden sein? Halb zehn? Lass dir ruhig Zeit, ich hab alles im Griff.“ Damit legte sie auf.
                  „Du darfst heute die Lampen putzen“, zwitscherte sie in meine Richtung.
                  „Lampen putzen?“ , wiederholte ich entgeistert.
                  „Jawohl. Du schnappst dir eine Trittleiter und Putzutensilien und reinigst alle Strahler an der Decke. Aber leg doch erst dein Jäckchen ab“, säuselte sie.
                  Ich hätte mich problemlos übergeben können.
                  Gegen zehn trudelte Chef ein. Der Laden war gut gefüllt, und ich hatte die Säuberungsaktion unte r brochen, um einem Kunden bei der Suche nach Tretern für dessen Hochzeit zu helfen.
                  „Fräulein Sackkk sofort herkkkommen!“ , bellte Bruno statt einer Begrüßung. Der Hochzeits-Mann an meiner Seite ließ vor Schreck den Slipper fallen.
                  „Sie sollten die Rekale ordnen!“
                  „Habe ich. Picobello!“ , konterte ich.
                  „Und was ist das hier? Kkkinderschuhe in Kkkröße sechsundzwanzick neben dreiundvierziker He r renslippern?“ , polterte er.
                  Elke schaltete sich ein: „Und hier drüben? Damenhausschuhe im Herrenbootsregal. Und dort Sand a len für Kinder neben Cowboystiefeln in Größe neununddreißig!“ Sie rannte von einem Regal zum nächsten und fand überall Beweis e für meine Schludrigkeit.
                  Da stimmte was nicht! Ich hatte mir gestern Abend wirklich alle Mühe beim

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