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Männer unerwünscht (German Edition)

Männer unerwünscht (German Edition)

Titel: Männer unerwünscht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Köster
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Sortieren gegeben. D o rissack weiß doch, was sie tut!
                  „Ich habe alle Schuhe ordnungsgemäß sortiert“, erwiderte ich fest. Mittlerweile hatten sich die Ku n den im Halbkreis um uns geschart und verfolgten interessiert das Spektakel.
                  „Du lügst. Oder du bist zu dumm für diese Arbeit“, befand Elke.
                  „Noch ein einzickes Verkehen, Fräulein Sackk, dann fliek t s ie raus. Und hinterher sakt sie nicht, ich hätte s ie nicht kewarnt! Ich habe Zeuken!“ , donnerte Bruno und wies in die Runde. Ich erkannte die Tragwe i te der Warnung meines Arbeitgebers, und riss in sprachlosem Entsetzen meinen Mund auf.
    Ein paar Kunden, meine Lieblingskollegin Susi und sogar Gertrud senkten beschämt den Blick. Elke lächelte milde. Zwei hirnlose Kundinnen nickten eifrig bestätigend, sie wollten gern als Zeuginnen fungieren. Vie l leicht bekam man für so was Prozente beim Einkauf? Der Hochzeits-Mann erhob leisen Einspruch: „Mich hat Fräulein Sack sehr zuvorkommend bedient.“ Leider blieb er ungehört.
                  So was Peinliches, Gemeines, Widerwärtiges ... Alle bisherigen Einläufe waren harmlos im Vergleich mit dem, was mir hier im Beisein der Kundschaft geschah.              
    „Herr Kunze, das ist ungerecht! Doris hat ...“, sprang Susi für mich in die Bresche, doch Bruno fiel ihr wutschnaubend ins Wor t: „Fräulein Husemann ist  kanz ruhik, sonst ist sie kleich die Nächste, die ne Kkkündikunk kkriekt.“
                  Von nun an bewegte ich mich bei Fix-Schuh auf sehr dünnem Eis. Regungslos empfing ich die glo r reiche Nachricht, meine Sortierkünste an diesem Abend erneut auf die Probe stellen zu dürfen. Ich fühlte mich an die Müllerin bei Rumpelstilzchen erinnert. Nur, dass ich kein Stroh zu Gold spinnen und keine N a men erraten musste.
                  Wieder sortierte ich sorgfältig, wieder verpasste ich den Bus, wieder stand Björn wie ein Felsen zur späten Stunde an der Haltestelle, doch ich duckte mich und blieb im Bus sitzen. Heute Abend brauchte ich Zerstreuung anderer Art.
                  „Guten Abend, liebe Doris!“ , begrüßte mich Annemarie Schulz freudestrahlend.
                  Ich nahm Platz, ließ mich bedienen und schüttete mein Herz aus. Die alte Dame war die einzige Person, der ich mich momentan anvertrauen wollte.
                  „Wehr dich!“ , rief sie aufgebracht, nachdem ich geendet hatte. „Das ist ein Komplott, die wollen dich loswerden!“
                  „Aber warum?“ Jetzt konnte ich die Tränen nicht mehr im Zaum halten.
                  „Weil du im Weg bist. Du bist nicht so leicht zu gängeln wie deine Kolleginnen, und deshalb sollst du gehen. Wer weiß, vielleicht hat dein Chef sogar ein Verhältnis mit der Neuen. Und außerdem: Sagtest du nicht, dass euer Laden eine zusätzliche Kraft gar nicht tragen kann?“ Ich nickte.
                  „Siehst du?! Elke wird bleiben, und dafür soll eine andere gehen. Das bist du.“
                  Plötzlich fiel mir das Telefonat mit Susi zu Beginn meines Urlaubs ein. Hatte sie nicht da bereits e t was Ähnliches vermutet ?
                  „Komm zu mir. Lass uns was aus diesem Laden machen! Du glaubst gar nicht, wie viel Energie ich noch habe. Ich bin zu allem bereit!“ , rief Frau Schulz mit Kampfesstimme. Ich musste lächeln. Mit ihrer hoc h erhobenen Faust hätte sie bei den Frauen-an-die-Macht mitmischen können.
                  „Das mit der Energie glaub ich Ihnen aufs Wort. Sie haben mehr Power als manche Zwanzigjährige.“
                  „Na also, worauf wartest du noch?“
                  „Ideen hätte ich genug, aber wir haben kein Geld, um sie zu verwirklichen. Das haben wir doch schon alles besprochen.“
                  Annemarie Schulz ließ sich seufzend auf einen Stuhl fallen. „Du hast recht“, räumte sie ein. Wir schwiegen.
                  „Trotzdem solltest du dieses alberne Siezen sein lassen. Nenn mich einfach Mimi.“
                  „Mimi?“ , rief ich aus und konnte es nicht glauben.
                  „Ja. Was ist schlimm daran? Annemarie ist so ein langer Name.“
                  „Weiß Björn davon?“ , hauchte

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