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Männer unerwünscht (German Edition)

Männer unerwünscht (German Edition)

Titel: Männer unerwünscht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Köster
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„Kommen Sie mit, ich zeig Ihnen was.“ Wir befanden uns mitten auf der Weide. Zwischen tausend Kühen. Ihre riesigen Euter schwabbelten, als sie uns umrundeten. Mir wurde e t was mulmig angesichts dieser mächtigen Tiere und ihrem Gemuhe. Ich hoffte inständig, dass der Jungbauer davon nichts bemerkte.
    „Sehen Sie sich das an!“ Er wies auf ein kleines schwarz-weißes Kälbchen mit lockigem Fell, das von seiner Mutter abgeleckt wurde. Jetzt sprang es mit einem ungelenken Hopser zur Milchquelle und lutschte gierig.
    „Ist das niedlich!“ , quietschte ich und ging in die Hocke, um das k leine Tier zu streicheln. „So was habe ich noch nie ge sehen. “ Ganz die Dame aus der Stadt.
    „Hab ich mir gedacht. Die Kleine ist erst vor wenigen Stunden geboren. Wie heißen Sie?“ , fragte er unvermittelt.
    „Doris“, antwortete ich, tunlichst meinen Nachnamen verschweigend. Ich wollte es mir nicht mit ihm verscherzen.
    „Sehr schön“, fand er. „Ich werde das Kalb nach Ihnen benennen. Wir führen Buch über jedes Tier und bei uns bekommen sie richtige Namen. Nicht bloß Nummern.“
    Ich kraulte meine Namensschwester hinter den Ohren. Plötzlich setzte Doris, das Kuhkalb, zu kle i nen Bocksprüngen an und hoppelte um seine Mutter herum. Diese stand da und beobachtete stolz ihren Nachwuchs.
    Der nette, junge Mann strahlte mich an und guckte ungefähr genauso stolz wie die Mutterkuh. „Ich heiße übrigens Björn. Björn Wennelken. Mögen Sie eine Tasse Kaffee?“ Er hatte doch tatsächlich eine Thermoskanne in seinem ausgebeulten Bauernjackett.
    „Gern“, sagte ich. Dann wurde ich mir plötzlich der vorgerückten Stunde bewusst. „Sagen Sie, wi s sen Sie vielleicht, wie spät es ist?“
    „Aber klar.“ Was ist ein Bauer heutzutage ohne Uhr?
    „Gleich sieben.“
    „Um Himmels willen, ich muss sofort zurück. Um halb acht muss ich mit Uschi los zur Arbeit.“
    „Immer locker bleiben“, antwortete er und hielt mir das heiße Get ränk unter die Nase. „Ich bring Sie gleich nach Hause.“
    „Aber wie?“ Ich sah mich um.
    „Mein Trecker steht dort hinten.“ Er griff wiederum nach meinem Händchen und lotste mich sicher durch die schwarz-bunte Herde. Mühelos sprang er über einen mittelbreiten Graben und reichte mir vom anderen Ufer aus die Hände. Hätte ich diese nicht ergriffen, ich wäre mitten im Wasser gelandet. Ich war so schrecklich unsportlich. Er hielt meine Hände einen Moment länger, als es nötig gewesen wäre, und zog mich ein bisschen sehr dicht zu sich heran.
    „Wir sollten uns duzen“, raunte er in mein Ohr, und ich wich verwirrt einen Schritt zurück. Dabei wäre ich beinah wieder im Graben gelandet. Er lachte und führte mich zu einem monströsen Traktor, den er hinter den Bäumen geparkt hatte. Behände krabbelte er hinauf, ich folgte ihm umständlich. Er schmiss den Motor an und ratterte mit mir durch den Wald.
    „Ich wohne ...“, b emühte ich mich, das laute Geknat ter zu übertönen. Aber er winkte ab.
    „Ich weiß, wo du wohnst“, schrie er. „In der verrückten Frauen-WG. Bei uns im Dorf spricht sich alles herum. In Windeseile.“ Ich konnte nur nicken. Gegen den lauten Trecker kam ich sowieso nicht an mit me i nem zarten Stimmchen. Bald darauf befuhren wir die mir inzwischen vertraute Hinterm-Busch-Straße , und n och vor unserer Auffahrt hielt Björn an und stellte den Motor ab.
    „Du steigst hier besser aus, sonst kriegst du gleich am ersten Tag Ärger.“ Fragend blickte ich ihn an. „Na, deine Mitbewohnerinnen haben doch was gegen Männer!“
    „Ach so, das meinst du. Na ja, vielen Dank jedenfalls fürs Herbringen. Und für den Kaffee.“ Und für dein Erscheinen. Und für deine starken Hände. Und für das Kälbchen. Und das „Du“. Und überhaupt.
    „Wir sehen uns bestimmt bald wieder“, sagte er und schmiss den Trecker wieder an. Ich winkte ihm nach und sprin tete dann den Weg entlang zum H aus. Dort herrschte helle Aufregung. Meine Schwestern fielen mir nacheinander um den Hals und versicherten mir, welche Angst sie um mich ausgestanden h a tten.
    „Wo warst du bloß so lange?“ fragte Uschi. Sorgenfalten bedeckten ihre Stirn. Sie war schon fix und fertig zurechtgemacht für den Arbeitstag.
    „Nur ein bisschen spazieren“, murmelte ich. Dabei traf ich einen tollen Bauern. Einen Supermann. Aber das ist eine andere Geschichte. Und gewiss nicht nach eurem Geschmack.
    „Wir müssen los. Mach dich schnell fertig.“ Uschi klimperte mit dem

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