Männer unerwünscht (German Edition)
a man!
13
„Na, hast du die Tasche bei der Schrapnelle abgeliefert?“ , fragten Susi und Moni mich am nächsten Morgen. „Bestimmt hast du deswegen auch noch deinen Bus verpasst, nicht wahr?“
„Halb so schlimm.“ Ich lächelte in mich hinein. Die beiden sahen mich erstaunt an.
„Dein Freund hatte es ja ganz schön eilig gestern Abend“, sagte ich zu Susi und dachte an den T y pen mit der Spiegelsonnenbrille und dem gnadenlosen Bleifuß.
„Eilig ist gut!“ Mir ist ein paarmal das Herz stehengeblieben, so schnell ist der gefahren. Und dabei total unkonzentriert! Zweimal hätte es fast gekracht. Den ganzen Abend sind wir durch die Stadt gebraust. Ohne Sinn und ohne Ziel. Unterhal tungen waren nicht möglich. Besten Dank, vom Autofahren habe ich erst mal die Nase voll.“
„Dann hättet ihr ja problemlos unterwegs Beatrix‘ Handtasche im Tannenkamp rausschmeißen kö n nen“, merkte ich an.
„Klar doch, wenn ich das vorher gewusst hätte. Dann wäre die Fahrerei wenigstens nicht völlig sin n los gewesen“, stöhnte sie.
„Und wie geht’s deinem Kaninchen? Was sagt der Tierarzt?“ fragte ich Moni.
„Nichts. Ich hab den Termin abgesagt, denn als ich nach Hause kam, schlief das Kaninchen so frie d lich, und ich wollte es nicht wecken. Deshalb habe ich den Besuch auf heute Abend verschoben“, erwiderte Moni. Also hätte auch sie Beatrix‘ Tasche ... Schicksal. Ohne die „Mission Kroko“ wäre ich Holger vermutlich im Leben nicht mehr über den Weg gelaufen.
Abends wartete Björn am Bus auf mich. „Wo warst du gestern Abend?“ , m aul te er anstelle einer Begrüßung. „Jeden Bus habe ich abgewartet und du bist nicht gekommen.“ Ich hasse jammernde Kerle.
„Pech gehabt. Haste eben umsonst gewartet“, entgegnete ich.
„Du warst auch schon mal netter“, befand er, jetzt etwas zugänglicher.
„Kann sein“, meinte ich und marschierte flott voran. In Gedanken war ich bei Holger.
„Ich verreise für zwei Tage nach Ganthersdorf. D a nehm ich an einem Lehrgang über Schlepperpfl e ge teil“, berichtete der Jungbauer stolz.
„Na dann viel Spaß“, wünschte ich knapp und ging hoch erhobenen Hauptes die Auffahrt hinunter. Nix mit Verstecken hinter den schützenden Bäumen. Und erst recht nix mit Küssen.
Vor unserem Haus parkte der verbeult e Renault-4-Kastenwagen von Ludolf. Eifrig lud dieser gerade Mehl, Gemüse, Haferflocken und Körnerzeugs aus. Rita half ihm dabei. Die beiden waren wirklich ein süßes Paar. Sie sahen mich nicht kommen und nutzten jeden, wie sie meinten, unbeobachteten Moment, um sich kurz die Händchen zu drücken, sich etwas zuzuflüstern oder sich einfach nur glücklich anzulächeln.
In dem Moment, als ich sie erreichte, steckten sie beide gerade die Köpfe in den Laderaum des A u tos und drückten sich einen schüchternen, flüchtigen Kuss auf.
„Hallo, ihr beiden!“ , begrüßte ich sie munter . Sofort stoben sie auseinander. Ludolf stieß sich dabei volles Programm die Birne am Wagendach, Rita starrte mich entgeistert an.
„Hallo“, kam es betreten von den beiden. Tja, heimliche Liebe bleibt nie lange heimlich.
In der Küche knutschten Bärbel und Vicki. Sie ließen nur widerwillig voneinander ab, als ich in den Töpfen auf dem Herd nach Essbarem fahndete. Wird denn hier nur noch geküsst? dachte ich entnervt und brach meine Suche ab.
Auf der Diele fing mich Uschi ab. „Hallo Doris“, begrüßte sie mich. Wenigstens eine, die sich über meine Anwesenheit freute.
„Komm mit ins Wohnzimmer. Ich hab s mir dort gemütlich gemacht.“
Ich folgte ihr. Auf dem niedrigen Stubentisch brutzelten kleine Raclette-Pfannen. Köstlich zerlaufener Käse neben schmorenden Paprikawürfeln. Mir lief das Wasser im Mund zusammen. Rasch füllte Uschi die übrigen Pfannen mit allerlei Köstlichkeiten, und wir waren bald mitten im schönsten Schmaus.
„In unserer
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