Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Männerfrei: Roman (German Edition)

Männerfrei: Roman (German Edition)

Titel: Männerfrei: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gemma Burgess
Vom Netzwerk:
schauen den Frauen beim Kochen zu. Die Männer essen. Die Frauen räumen auf. Das wiederholen wir für jede Mahlzeit, mit Ruhepausen dazwischen. Hakuna matata, Mädels.
    Ha! Ich weiß, das hat er nur geschrieben, um uns zu ärgern. Anscheinend besitze ich keinen besonders hohen EQ, denn es funktioniert bei mir. Ich überlege, ob ich meine Antwort an alle schicken soll, und überfliege die Verteilerliste. Bloomie, Eugene, Kate, Fraser, Ant (Ant? Oh, scheiße), Tory. So weit, so vorhersehbar. Und dann sehe ich es. [email protected]. Sein Familienname ist Ryan? Das muss er sein, er ist der Einzige mit J, dessen Adresse ich nicht kenne.
    Ich studiere ein paar Minuten lang Eddies E-Mail und beschließe, ein paar Entwürfe für eine Antwort aufzusetzen.
    (Ja, E-Mail-Antworten sind tatsächlich so wichtig.)
    Edward. Ich bin begeistert, dass du dir so viele Gedanken um das Wohl der Frauen machst, die das Glück haben, zu deiner Party eingeladen zu sein.
    Neinneinnein. Offener Sarkasmus zieht hier nicht. Ich muss einfach auch sexistisch sein.
    Edward. Kleine Änderung im Programm: Die Männer probieren den Wein, saufen das Bier und überlassen die harten Sachen den Frauen.
    Pff. Das ist nicht gut. Schickt man eine E-Mail an mehrere Empfänger, ist das wie Stand-Up-Comedy. Man muss sich verdammt sicher sein, dass der Text beim Publikum ankommt.
    Ich lösche beide Entwürfe und klicke auf » Senden/Empfangen« in meinem E-Mail-Programm, um zu sehen, ob einer der anderen geantwortet hat.
    Eine von Bloomie:
    Super, Edward. Ich werde auf alle Fälle meine Gummihandschuhe mitbringen, du kennst ja meinen Putzfimmel. Außerdem, du stehst doch auf Gummi und Latex, nicht wahr?
    Ha. Bloomie hat sich auch über seine Mail geärgert.
    Eine von Mitch:
    WAS? Die Frauen dürfen sich ausruhen?
    Haha, sehr lustig, Mitch.
    Ich klicke erneut auf » Senden/Empfangen«. Nichts. Jake muss wohl beschäftigt sein. Vielleicht kommt er gar nicht. Vielleicht findet er lustige Chats doof.
    Hör auf, darüber nachzudenken.
    Ich beschließe, Mittagspause zu machen und mich draußen auf den Golden Square mit Sushi to go von Kulu Kulu und einer Cola light zu setzen, während ich auf meinem iPod Aerosmith höre.
    An sonnigen Tagen ist der Golden Square ein super Platz, um Leute zu beobachten. Ich sehe ein Paar, das zaghaft flirtet. Während er den Lässigen mimt, fällt es seiner nervösen Begleitung schwer, den Blickkontakt aufrechtzuerhalten, aber das Knistern zwischen den beiden ist spürbar. Ein anderes Paar döst in der Sonne. Ihr Kopf ruht auf seinem Bauch, während er die Freiheit genießt, anderen Frauen hinterherzuschauen. Auf der anderen Seite der Wiese entdecke ich eine junge Frau am Handy, die weinend an einer Zigarette zieht.
    Ah, die drei Phasen einer Beziehung. Die aufregenden ersten Annäherungsversuche, das vermeintliche Glück zu zweit und die klägliche Einsamkeit. Seufz. Ich blicke auf die andere Seite des Platzes, wo zwei Männer Hand in Hand gehen. Ich frage mich, wie Schwulenbeziehungen sind. Ich wette, sie sind ehrlicher als Heterobeziehungen. Ich schaue genauer hin. Oh mein Gott. Einer der händchenhaltenden Männer ist Clapham Brody.
    Will mich hier jemand verarschen?
    Ich ducke mich flach auf die Wiese und beobachte die beiden Männer durch meine Sonnenbrille. Sie schweben in ihrer Glücksblase, ohne einmal in meine Richtung zu blicken und ohne ihre Umgebung wahrzunehmen, die ihnen spöttisch hinterhergafft, während sie den Golden Square überqueren.
    Clapham Brody sieht in seiner Jeans richtig knackig aus, geht mir unsinnigerweise durch den Kopf. Und sein Freund ist ein echter Hingucker.
    Die beiden verlassen den Golden Square, und ich setze mich auf und schaue mich erschrocken um. Scheiße, Clapham Brody ist schwul. Kein Wunder, dass wir uns so viele DVDs angesehen haben und dabei keusch nebeneinanderlagen. Augenblick. Das bedeutet, dass ich in den letzten sechs Wochen jeden Ex von mir gesehen habe, mit dem ich länger als einen Monat zusammen war. Bis auf Arty Jonathan. Es ist unwahrscheinlich, dass ich auch ihm begegne. Bestimmt hat er sich meine zweihundert Pfund geschnappt und lebt jetzt in einem besetzten Haus in Brighton oder wo auch immer talentlose Künstler enden.
    Was will das Universum mir damit sagen? Will es mich daran erinnern, dass meine Fehltritte der Vergangenheit gesund und munter sind, damit ich an meiner Auszeit festhalte? Oder will es mir nur zeigen, dass meine Exfreunde fett, langweilig, gemein, von

Weitere Kostenlose Bücher