Männerküsse: homoerotische Geschichten (German Edition)
glühte vor Freude, in die braunen, so sanft blickenden Augen sehen zu dürfen. Sein Herr lehnte sich vor, gab Gordian einen Kuss, der nach Orangensaft schmeckte, und streifte mit der Zunge die Innenseite seiner Zähne. Er stöhnte überrascht auf, denn es kam nicht häufig vor, dass sein Herr ihn so leidenschaftlich küsste, wenn Gordian keine Belohnung verdient hatte. Aber heute war ein besonderer Tag. Ab heute würde alles noch schöner werden.
»Es gibt noch viel zu tun«, hauchte sein Herr und trennte ihre Lippen. Gordian musste sich zügeln, nicht wie ein hungriger Fisch nach ihnen zu schnappen. Rasch schloss er den Mund, um den Geschmack seines Meisters so lange wie möglich zu bewahren. Dann senkte er den Blick und sah auf seine nackten Zehen hinab.
»Ich habe die Gäste für 19 Uhr bestellt, Gordian. Für Essen und Getränke ist gesorgt. Ein Catering-Service wird alles stellen. Nur das Beste vom Besten … für dich.«
Gordians Wangen erhitzten sich. Sein Herr war immer so gut zu ihm und er liebte ihn von ganzem Herzen. Er dankte dem Schicksal, das die beiden damals im Baumarkt zueinander finden ließ. Darius hatte nach Begutachtung des Inhalts von Gordians Einkaufswagen sofort erkannt, dass sie anscheinend dieselbe Neigung teilten. Ein Kaffee, ein gemeinsames Essen … und so waren sie am Ende hier gelandet.
»Wir müssen dich vorbereiten«, sagte sein Herr und holte Gordian aus seinen Erinnerungen. An der Hand wurde er ins Badezimmer geführt und von einer bereits gefüllten Wanne erwartet. Ohne zu zögern kletterte Gordian hinein und atmete entspannt aus. Viel Schaum auf der Wasseroberfläche – genau so wie er es liebte. Als Bade-Öl hatte sein Herr das Exquisite mit Mandelduft gewählt.
Eine ganze Weile war nur das leise Plätschern des Wassers zu hören, als sein Herr ihm die Haare wusch. Er nahm sich besonders viel Zeit, massierte die Kopfhaut und den Nacken und entlockte Gordians Kehle das Schnurren einer Katze. Mit der Duschbrause spülte er das Shampoo aus und strich mit seiner großen Hand die feuchten Strähnen aus Gordians Stirn. Gordian hatte die Augen geschlossen und spürte, wie sein Glied in der Wärme des Wassers hart wurde. Gerade, als seine Hand auf dem Weg war, danach zu greifen und ein wenig zu reiben, ermahnte ihn sein Herr: »Das wirst du nicht wagen, oder?«
Gordian öffnete die Augen. Sein Herz klopfte schneller. Die dominante Stimme seines Meisters erregte ihn nur noch mehr.
»Leg deine Arme auf den Rand der Wanne ab. Du wirst erst kommen, wenn du es dir verdient hast. Verstanden?«
»Ja, Herr.«
»Die Gäste werden uns um die Tiefe unserer Beziehung beneiden. Ab heute Abend wirst du mir gehören. Für immer. Das möchtest du doch, nicht wahr?«
Gordian streckte seine tropfende Hand aus und legte sie auf die Wange seines Meisters, ohne ihn dabei anzusehen. Die Gefühle für diesen Mann waren so stark, dass Gordian manchmal befürchtete, er würde sie nicht mehr kontrollieren können. »Ich möchte nichts lieber als das, Herr. Ihr seid das Beste, was mir je passiert ist«, sagte Gordian und hielt den Atem an, als die Spitzen seines Zeige- und Mittelfinger plötzlich in seines Meisters Mund steckten und von dessen Zunge gekitzelt wurden. Gordians freie Hand krallte sich an der Armatur des Wasserhahns fest, weil er sich vor Lust kaum zurückhalten konnte. Seine Fingerspitzen waren eine der erogensten Zonen seines Körpers – und das wusste sein Herr genau.
Gordian versuchte, die Finger zurückzuziehen, doch ein fester Biss hielt ihn zurück. Ohne Probleme hätte er allein von dieser süßen Folter kommen können. Doch das würde seinen Herrn enttäuschen und das wollte Gordian auf keinen Fall zulassen.
Endlich ließ der Mund ihn frei und Gordian atmete erleichtert aus. Sein Herr lachte, griff unter Wasser und bohrte seine Fingernägel fest in Gordians Fußsohle. Dieser schrie vor Schreck und machte aus Reflex einen Satz, sodass eine Wasserwelle auf die Badezimmerfliesen schwappte.
»Mein kleiner, zappliger Fisch«, murmelte sein Herr und kitzelte auch noch den anderen Fuß. Gordian wand sich absichtlich stark, wissend, wie groß das Gefallen seines Herrn daran war. Schließlich hob dieser seinen Fuß an und küsste jede einzelne Zehe mit Hingabe. Gordian wagte einen Blick, denn dieses Schauspiel war so schön, dass er es sich nicht entgehen lassen konnte.
Etwas später stand Gordian, mit dem Hintern gegen das Waschbecken gelehnt, auf einem auf dem Boden ausgebreiteten
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