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Männersache Rasieren - Handbuch für den Rasur-Aficionado (German Edition)

Männersache Rasieren - Handbuch für den Rasur-Aficionado (German Edition)

Titel: Männersache Rasieren - Handbuch für den Rasur-Aficionado (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Rieck
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daher der auf die Haus ausgeübte Druck bei gleicher ausgeübter Kraft um ein Vielfaches höher.
     
    Gewicht. Es berichten Viele, dass das andruckfreie Rasieren leichter zu erlernen ist, wenn man einen schweren Rasierhobel verwendet, weil man sich dabei subjektiv eher darauf verlässt, dass er schon durch sein Gewicht genügend Andruckkraft erzeugt.
     
    Wenn der Rasierer hoppelt und abhebt, besonders beim Betrieb gegen den Strich: Nicht fester aufdrücken, sondern die Klinge steiler anstellen, um mehr zu schneiden als zu schaben. Die Haut besser spannen und mit Rasieröl grundieren. Eventuell eine andere Klinge verwenden (Personna hoppelt eher, Merkur gar nicht). Für Fortgeschrittene: Schrägschnitt (Seite  44 ) oder Schrägschnitthobel verwenden. Und auch hier gilt: Schwere Hobel hoppeln weniger.
     
    Überrasur vermeiden. Wenn man erst einmal den Bogen raus hat, dann kann man geradezu süchtig werden. Es besteht eine große Gefahr, das jeden Tag aufs neue erleben zu wollen und dabei deutlich zu übertreiben. Wenn du das Gefühl bekommst, dass häufiger Haare einwachsen, weil sie einfach zu kurz abgeschnitten wurden, oder dass die obere Hautschicht zu stark abgetragen wird, dann gönne dir einen Tag in der Woche Rasierpause oder begnüge dich im Regelfall mit zwei Durchgängen, und lasse den gegen den Strich weg. Wenn es nicht so gründlich wird wie mit dem Fusion, dann setze nicht immer wieder neue Züge, sondern akzeptiere das Ergebnis vorerst und warte bis morgen.
     
    Automatisieren. Nimm dir wöchentlich ein Thema vor, das du automatisieren willst. In der ersten Woche sollte es der Andruck sein, damit du hier nicht versehentlich rückfällig wirst. Eine gute Methode ist in dem Buch "Die obere Hälfte des Motorrads" beschrieben. Um Gewohnheiten zu automatisieren, empfiehlt der Autor, kleine Merkzettelchen im Gesichtsfeld anzubringen, auf denen das Motto der Woche steht. Also bei uns zum Beispiel "Sanft gleiten lassen!" Falls dir das deiner Mitbewohnerin gegenüber zu peinlich ist, stelle einen unpassenden Gegenstand so vor den Spiegel, dass er dich an dein Vorhaben erinnert. Nimm einen schönen Stein, dann wirkst du romantisch, oder einen Kaktus, dann wirkst du selbstkritisch. Und zeige dieses Buch bitte, bitte niemals einer Frau.
     
Die ersten Schnitte
     
    Eben hatten wir die Gebote, jetzt kommen die Verbote – einige typische Fehler:
     
    Falsches Material (Hobel/Klinge). Der erste Fehler besteht darin, das erste Mal Hobeln mit einem alten Rasierer vom Dachboden oder vom Flohmarkt zu versuchen und dabei am besten noch die alte Klinge drinzulassen oder ersatzweise die mitgelieferten originalverpackten Klingen einzulegen. Nur wenig besser ist es, sich irgendwelche Drogerie-Klingen zu beschaffen und mit diesen die ersten Versuche im Wilkinson Classik zu wagen. Statt dessen besorgst du dir bitte einen Rasierer laut Auswahlentscheidung auf Seite  130 und eine Klinge nach Seite  166 .
     
    Dass das Rasieren mit den klassischen Klingen   über lange Jahre weitgehend verschwunden war, hatte schon seinen Grund. Hätte sich die Klingentechnologie nicht weiterentwickelt, gäbe es inzwischen wahrscheinlich fast nur noch Elektrorasierer. Alte Klingen lassen uns diese Entwicklung wie in einer Zeitmaschine nacherleben. Das, was sie mit den Barthaaren tun, kann man kaum schneiden nennen, sondern sie rupfen wie an einem zu ziehenden Backenzahn und verkanten sich dabei so, dass man praktisch nie ohne Fleischwunde davonkommt. Eine Plage. Wenn die alten Klingen dann noch verlagert sind (und das sind sie im Badzimmerschrank oder vom Flohmarkt eigentlich immer, weil sie im Laufe der Jahre Rost angesetzt haben), dann produziert der erste Hobelversuch Fleischwunden und somit eingefleischte Anhänger der Systemrasierer.
     
    Zu viel Andruck. Dies ist die schon gelegentlich erwähnte Fehlerquelle Nummer eins. Systemköpfe sind so konstruiert, dass sie auch bei viel zu hohem Andruck Fleischwunden sehr effektiv verhindern, wogegen man beim Hobel bei zuviel Andruck ins offene Messer läuft. Daher darf man einen Hobel nur über die Haut gleiten lassen (ich weiß, ich neige zu Wiederholungen – aber fast alle Selbstrasierer tun es beim Thema Andruck ebenfalls). Wer das verinnerlicht hat, der fragt sich von einem Tag auf den anderen, wozu Systemrasierer jemals erfunden wurden. Lasse den Hobel daher nur so leicht über die Haut schweben, dass es dir schon lächerlich vorkommt. Fasse ihn zunächst nur am äußersten Ende des Griffes

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