Maennerschlussverkauf - Roman
blickt mich hoffnungsvoll an.
»Ich werde dafür sorgen, dass er da sein wird. Das verspreche ich dir!«, antworte ich ihm und meine es auch so. Als Alex daraufhin erleichtert ausatmet und mich dankbar ansieht, bin ich ganz aufgeregt. Wenn da mal keine Versöhnung in der Luft liegt!
»Dann fahre ich mal wieder in den Sender«, beende ich unser Gespräch, weil ich tatsächlich dringend zurückmuss. Einerseits um zu arbeiten, andererseits um Manuel ganz schnell von meiner Begegnung zu erzählen. Der wird Augen oder vielmehr Ohren machen!
»Alles klar, hat mich sehr gefreut, dich zu sehen, Anna! Und …« Er zwinkert mir verschwörerisch zu. »… Ich freue mich schon sehr auf die Show!«, beendet er den Satz und geht in seinem schicken Anzug davon.
Was ich, nachdem ich das Prinzessinnenkleid wieder gegen mein Alltagsoutfit getauscht habe, ebenfalls tue. Na gut, ich gehe nicht davon. Ich wetze. Denn ich kann es kaum erwarten, Manuel die guten News zu überbringen!
Deswegen renne ich im Sender auch sofort wie eine Verrückte in die Kantine, wo ich Leonie und Manuel vermute. Da ich die ganze Zeit ein irres Grinsen im Gesicht habe, schauen mich die mir entgegenkommenden Leute leicht skeptisch, vereinzelt sogar richtig misstrauisch an, aber das ist mir egal. Endlich kann ich auch mal was für meinen Mitbewohner tun, nicht nur umgekehrt. Manuel ist stets mit Tipps und Taten zur Stelle, wenn es um mein aberwitziges Liebesleben geht, nun möchte ich auch mal für ihn da sein. Und natürlich für Leonie, aber das scheint mir im Moment deutlich schwieriger zu sein, denn leider ist kein heterosexueller Alex in Sicht. Also fange ich mit Manuel an, denn der hat es verdient. Na gut, von der Knoblauchaktion einmal abgesehen, aber ich bin zum Glück nicht nachtragend.
Aufgeregt suche ich die Kantine nach meinen Mitbewohnern ab, was zur Stoßzeit gar nicht so einfach ist. Jeder Tisch ist belegt, und von Manuels schwarzem Lockenkopf ist keine Spur zu sehen. Dafür entdecke ich Leonie an einem Tisch recht weit hinten. Sofort stürme ich auf sie zu und winke ihr, doch sie bemerkt mich gar nicht. Anscheinend ist sie in das Gespräch mit ihrem Gegenüber gänzlich vertieft. In diesem Moment lacht sie laut auf und streicht sich eine Haarsträhne hinters Ohr. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, dass Leonie gerade flirtet. Aber mit wem? Neugierig beäuge ich ihren Gesprächspartner. Es ist Torben, der besagte CvD! Aha. Aha, aha, aha. Das ist ja hochinteressant. Und das Schönste ist: Als ich an dem Tisch der beiden ankomme und ein fröhliches »Hallo!« in die Runde werfe, schrecken sie wie ertappt hoch und schauen mich schockiert und mit großen Augen an.
»Ach, du bist’s.« Leonie fängt sich als Erste wieder.
»Mhm, ich bin zurück, und ich habe gute News. Wegen Manuel. Aber ich will Euch nicht stören …«, werfe ich ein und schaue Leonie fragend tief in die Augen.
»Du störst doch nicht, Anna! Wir besprechen gerade Leonies neue Wochenserie über die angesagtesten Clubs in Ibiza nächsten Monat!«, erklärt Torben und blickt mich freundlich an.
»Ja, alles easy!«, wirft Leonie schnell ein und fügt noch hinzu, dass Manuel gerade in Berlin drehe und erst in ein paar Tagen wieder zurückkomme.
Mist, das hatte ich völlig vergessen! Außerdem habe ich den Eindruck, dass ich die beiden trotz ihrer gegenteiligen Versicherungen eindeutig störe. Leonies betont gleichmütiges Gesicht und ihr auffällig unauffälliges Geblinzel in meine Richtung verstärken diesen Eindruck nachhaltig. Einfach so abhauen, nachdem ich Leonie ganz offensichtlich so dringend gesucht habe, das sähe jedoch komisch aus. »Na ja, ich habe jedenfalls einen Mordshunger! Ich hole mir erst mal was zu essen. Soll ich euch noch was mitbringen?«, frage ich, und als sie beide wortlos den Kopf schütteln, trolle ich mich in Richtung Essensausgabe.
Während ich mir Salat auf den Teller häufe, kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass ich meine Freundin und den CvD eben bei etwas anderem als einer einfachen MAZ -Besprechung gestört habe. Deswegen beschließe ich an der Kasse auch, nicht zu ihnen zurückzugehen, sondern mein Essen mit an meinen Schreibtisch zu nehmen.
Gerade als ich mit dem Tablett auf den Ausgang zusteuere, ruft jemand meinen Namen. Die Stimme kommt mir sehr bekannt vor. Und sie ist sehr sexy. Ich drehe mich um und sehe Tom an einem der Tische sitzen! Sofort macht mein Herz einen Satz und das Tablett unglücklicherweise
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