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Märchen unter dem Wüsenhimmel

Märchen unter dem Wüsenhimmel

Titel: Märchen unter dem Wüsenhimmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Mallery
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weiß, dass ich im Besitz seines Herzens bin. Können Sie das Gleiche von sich sagen?“ Mit dieser Frage wandte Amber sich ab und ging so lautlos, wie sie gekommen war.
    Dora starrte ihr nach. Alles, was sie sich gewünscht hatte, worauf sie gehofft hatte, war eine Lüge. Khalil wollte sie nicht, hatte sie nie gewollt. Warum hatte sie das nicht erkannt?
    „Prinzessin Dora?“
    Sie blickte auf und sah Rihana lächelnd in der Tür stehen. „Kommen Sie. Es wird Zeit für die Trauung.“

9. KAPITEL
    D er alte Mann sprach Worte aus alter Zeit. Unzählige Kerzen erhellten den riesigen Raum. Ringsumher saßen Dutzende von Menschen auf Sitzkissen. Doch für Dora hatte sich die Welt auf einen stechenden Schmerz reduziert, eine vergebliche Bitte um Vergessen, und das Ende eines Traumes.
    Selbst als Khalil ihre Hand nahm und zu ihr sprach, konnte sie an nichts anderes denken als an Ambers Behauptungen. Es mussten Lügen sein. Sie presste die Fingerspitzen an die Schläfe und versuchte, sich genau zu erinnern, was in jener Liebesnacht und am Morgen danach geschehen war. War es möglich, dass sie es missverstanden hatte? Hatte sein Heiratsantrag lediglich auf Höflichkeit beruhte?
    Nein, dachte sie verzweifelt. Er hatte darauf gedrängt, ebenso wie er sie wirklich überzeugt hatte, dass er sie begehrte. Sie erinnerte sich, dass er sich ausgezogen hatte, um ihr sein Verlangen zu beweisen. Das hatte sie sich nicht eingebildet. Schließlich hatte sie nie zuvor einen nackten Mann gesehen. Gewiss hatte er die Leidenschaft nicht vortäuschen können. Oder doch? Konnte er aus anderen Gründen erregt gewesen sein? Hatte er womöglich an Amber gedacht?
    Der heilige Mann sprach weiter. Der Duft von Weihrauch füllte die große Halle. Und dann entfernte Khalil ihren Schleier und presste die Lippen auf ihre.
    Trotz ihres Schmerzes und ihrer Verwirrung sandte die Berührung eine Woge der Hitze durch ihren Körper. Ihr Verlangen nach diesem Mann beängstigte sie. Sie wollte ihm gegenüber nicht verletzlich sein. Sie musste stark sein.
    Als Khalil den Kopf hob, johlte die Menge um sie her. Er grinste, als er den Schleier wieder befestigte. „Jetzt bist du offiziell meine Ehefrau, kleine Wüstenrose. Was sagst du dazu?“
    Verzweifelt suchte sie in seinem Gesicht nach einem Anzeichen, dass er glücklich war. Aber sie kannte ihn nicht gut genug, um seinen Ausdruck deuten zu können. „Khalil?“
    Bevor er antworten konnte, wurden sie in einen großen Saal mit unzähligen Tischen geführt und in die Mitte der längsten Tafel gesetzt. Ein Festmahl lag vor ihnen, aber beim Gedanken an Essen drehte sich Dora der Magen um.
    Sie versuchte, sich auf ihre Umgebung zu konzentrieren. Der Raum war wunderschön. Antike Gobelins hingen von der hohen, gewölbten Decke. Offene Fenster und Türen führten auf Balkone, die auf das Meer hinaus blickten. Tropische Blumen standen in den Ecken und auf den Tischen. All das fiel ihr ins Auge, fesselte aber nicht ihre Aufmerksamkeit.
    Gespräche und Gelächter füllten den Raum, aber sie vermochte nicht teilzunehmen. Die wilde Musik ließ ihren Kopf pochen. Sie ignorierte das Essen, das Khalil ihr auf den Teller legte, und nippte kaum an ihrem Wein.
    „Du bist sehr still“, bemerkte er. „Hat dich die Zeremonie enttäuscht?“
    Sie räusperte sich. „Keineswegs. Ich habe Kopfschmerzen.“
    „Ich hoffe, dass es bald besser wird. Ich habe meine Wüstenkatze sehr vermisst.“ Er schob eine Hand zwischen ihre Schenkel. „Es ist zu lange her.“
    Sie starrte ihn an und wusste nicht, was sie davon halten sollte. Leider war es ihr unmöglich zu denken, während seine Finger jenen magischen Punkt liebkosten. Schauer durchliefen sie, und ihre Brüste schwollen. Sie wollte die Beine spreizen, damit er sie wieder und wieder berühren konnte, bis sie Erlösung fand. Sie ahnte, dass er immer sexuelle Macht über sie besitzen würde, selbst wenn er sie in jeder Hinsicht belogen hatte. Die Situation war unerträglich.
    Mühsam überstand sie den Rest der Mahlzeit. Sie bemühte sich zu lächeln und vorzutäuschen, dass alles in Ordnung war.
    Als das Dessert serviert wurde, beugte Khalil sich zu ihr. „Jeder wird Verständnis haben, wenn wir jetzt entfliehen. Rihana hat deine Tasche für die Nacht gepackt.“
    Sie blinzelte. „Welche Tasche? Für welche Nacht?“
    Er lächelte. „Du hast doch zwei Wochen im Harem verbracht. Hat meine Großmutter dir nichts von der traditionellen Hochzeitsnacht erzählt?“
    Stumm

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