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Märchen unter dem Wüsenhimmel

Märchen unter dem Wüsenhimmel

Titel: Märchen unter dem Wüsenhimmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Mallery
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einigermaßen intelligent, und ich werde recht ungehalten, wenn ich es mit dummen Menschen zu tun habe.“
    „Das werde ich mir merken.“
    „Ich wollte damit nicht andeuten, dass du dumm bist.“
    „So habe ich es auch nicht aufgefasst.“
    „Ich bin überzeugt, dass du recht klug bist. Für einen Mann.“
    Er setzte sich neben sie. „Solltest du nicht lieber das Thema wechseln, bevor du dir selbst eine Grube gräbst?“
    Sie seufzte. „Das ist wahrscheinlich eine gute Idee. Also, was erwartest du von unserer Ehe?“
    Er überlegte einen Moment. „Freundschaft.“
    „Das ist gut. In Ordnung. Freunde. Was noch?“
    „Wir werden Kinder bekommen müssen, aber ich finde, wir sollten damit warten und uns erst besser kennenlernen.“
    Ihre Augen weiteten sich, und sie räusperte sich mehrmals. „Ja, das wäre klug. Zu warten, meine ich. Kinder belasten eine Beziehung. Jedenfalls habe ich das gehört.“
    Erleichtert stellte er fest, dass sie zumindest die Fähigkeit besaß, ihn zum Lachen zu bringen. Doch er verbarg seine Belustigung sorgfältig. Er wusste, dass sie es nicht verstanden hätte.
    „Ich will weiterhin arbeiten“, fuhr sie fort. „Ich liebe meine Aufgabe, und ich habe gerade erst angefangen. Du wirst dich mir gegenüber hoffentlich nicht wie ein Neandertaler benehmen und darauf bestehen, dass ich unsere Suite putze und so weiter, oder?“
    „Dafür sind Dienstboten da. Du kannst deinen Tag verbringen, wie du willst. Allerdings wird es einige offizielle Funktionen geben, die deine Anwesenheit erfordern.“
    Sie presste sich eine Hand auf den Magen. „Sprich nicht davon.Das macht mich noch nervöser, als ich schon bin.“
    „Aber du solltest wissen, was dich erwartet. Mach dir keine Sorgen. Fatima und Dora werden dir helfen.“
    Sie nickte. „Ja, nun, darüber werde ich ein andermal nachdenken. Da ist noch etwas.“
    Als sie verlegen innehielt, drängte er: „Sprich weiter.“
    „Es wird dir nicht gefallen.“
    „Sag es trotzdem.“
    „Also gut. Es geht um deine Frauen. Ich würde es vorziehen, wenn du keine hättest.“
    Er wusste, worauf sie hinauswollte, aber er täuschte Ahnungslosigkeit vor. „Keine was?“
    „Frauen. Geliebte. Mätressen. Wie immer du sie nennen willst. Du bist bekannt dafür, Jamal. Ich lasse mich nicht lächerlich machen.“
    „Ich verstehe. Du willst Exklusivität.“
    Ihre Wangen erglühten, aber sie wandte den Blick nicht ab.
    „Ich erwarte, dass du mich und unser Gelübde respektierst.“
    „Aber was ist mit meinen animalischen Trieben? Wirst du fähig sein, sie zu befriedigen?“
    „Ich … ich nehme es an. Vielleicht könntest du mir vorher schriftliche Instruktionen geben, damit ich weiß, was ich zu erwarten habe.“
    Er hüstelte, um ein Lachen zu verbergen. „Kein Problem. Ich könnte sie von meiner Sekretärin aufsetzen lassen.“
    „Wie wir bereits festgestellt haben, bin ich sehr klug. Ich bin überzeugt, dass ich sie mir so weit einprägen kann, um fähig zu sein, deine … nun … du weißt schon zu befriedigen. Und wenn mir der Akt auch nicht besonders zusagt, werde ich es einfach ertragen.“
    Ihre Worte trafen ihn wie Messerstiche. Sein Humor verflog, ebenso wie seine gute Laune und jede Hoffnung darauf, dass diese Ehe besser werden könnte als seine erste.
    Ohne es zu wollen, erinnerte er sich an seine schöne, junge Exfrau, die sich ihm voller Abscheu verweigert und vorgeworfen hatte, wie ein Tier zu sein.
    Er verdrängte die Erinnerung, aber die negativen Gefühle blieben. Er stand auf. „Ich werde dich nicht mehr belästigen, als unbedingt nötig ist“, stieß er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.
    Heather runzelte die Stirn. „Jamal, was ist denn? Was habe ich ge sagt?“
    „Nichts als die Wahrheit. Komm, lass uns meinem Vater und meiner Großmutter die gute Neuigkeit überbringen.“
    „Also gut.“ Ihre Stimme klang besorgt, aber sie folgte ihm.
    Er beeilte sich, denn er wollte es rasch hinter sich bringen. Sobald die Glückwünsche ausgesprochen waren, würde Heather von Fatima in den Harem entführt werden, wo sie bis zum Hochzeitstag bleiben musste. Bis dahin war es ihnen nicht gestattet, allein zu sein. Die Vorstellung, sie nicht sehen zu müssen, war eine Erleichterung für ihn.

4. KAPITEL
    V erwundert musterte Heather sich im Spiegel. Sie war sich ebenso fremd wie Jamal, den sie zu heiraten im Begriff stand. Eine weiße Robe mit Schleppe verhüllte sie vom Kinn bis zu den Zehenspitzen. Ihre Haare waren nicht wie

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