Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Märchensommer (German Edition)

Märchensommer (German Edition)

Titel: Märchensommer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Katmore
Vom Netzwerk:
„Ich wollte gar nicht lauschen. Echt nicht. Aber dann hast du meinen Namen gesagt und ich konnte einfach nicht weitergehen. Ich weiß, was Charlene darüber denkt, wie du mich ansiehst.“
    Julian ließ betrübt den Kopf hängen. „Das hast du also gehört.“ Er klang eher traurig als böse.
    Ich nickte. „Sie findet es nicht gut.“
    Sein Blick traf zögerlich auf meinen. „Würdest du mir glauben, wenn ich dir sage, dass sie es aus einem ganz anderen Grund nicht gut findet, als du jetzt wahrscheinlich denkst?“
    „Vielleicht. Wenn du es mir erklären würdest.“
    „Das kann ich leider nicht.“
    Tja, das überraschte mich jetzt nicht wirklich. „Julian, du bist ein wandelndes Rätsel für mich. Und solange ich nicht dahinter steige, was hier eigentlich los ist, wäre es mir lieber, wenn wir alles beim Alten lassen und niemandem da drin“ –ganz besonders nicht meiner Tante, die ja ohnehin eine heimliche Hoffnung in Bezug auf Julian und mich hegte— „ein falsches Bild vermitteln würden.“
    Er ließ sich eine Ewigkeit Zeit, bis er endlich nickte. „Wie du willst.“ Dann zog er mich plötzlich zu sich und drückte mir mit einem Grinsen einen Kuss auf die Stirn. „Aber einen Tanz schuldest du mir trotzdem.“
    „Hah!“ Ich stieß ihn spielerisch weg. „Ich schulde dir gar nichts.“
    „Na schön, dann eben anders: Wenn du mir einen Tanz versprichst, hab ich eine Überraschung für dich.“
    Die Arme über der Brust verschränkt, sah ich ihn skeptisch aus dem Augenwinkel an. „Was ist das für eine Überraschung?“
    „Oh nein.“ Er schüttelte den Kopf. „Erst versprichst du, später mit mir zu tanzen.“
    Vorfreude strahlte in seinen Augen. Da konnte ich doch gar nicht Nein sagen. „Also gut, ich versprech’s. Und jetzt sag schon, was ist es?“
    „Du siehst es noch früh genug.“ Er zwinkerte mir zu, nahm mich bei der Hand und zog mich ins Haus. Als Marie um die Ecke gebogen kam, ließ er mich jedoch los, ehe sie etwas bemerkte.
    „Ah, ihr seid zurück. Hattet ihr einen schönen Tag?“, fragte sie uns.
    Ich nickte und musste bei dem Gedanken an Julians Kuss am Strand lächeln.
    „Wunderbar. Ich habe gerade den Kuchen aus dem Backofen geholt und die ersten Gäste sollten auch bald hier sein. Ach ja, und dann war da noch ein Anruf für dich, Jona.“ Sie holte einen kleinen rosa Zettel mit einer Telefonnummer aus ihrer Kochschürzentasche und runzelte dabei die Stirn. „Von der Polizei.“
    Meine Kinnlade klappte nach unten. Ich drehte mich zu Julian, der gerade sehr skeptisch in meine Richtung schielte. „Ich schwöre, ich hab nichts angestellt!“, verteidigte ich mich schnell. „Kein Stehlen und auch sonst nichts. Wie hätte ich das auch tun können, wo wir den ganzen Tag zusammen waren?“
    Julians Miene entspannte sich. „Gutes Argument.“
    Meine Tante gab mir den Zettel. „Der Mann sagte, sein Name sei Officer Madison und dass du ihn bei Gelegenheit vielleicht zurückrufen möchtest.“
    „Quinn?“ Oh, mein Freund hatte mich nicht vergessen! „Wahrscheinlich wollte er nur fragen, wie es mir geht.“ Ich strahlte Julian an, der im Moment irgendwie gar nicht so begeistert aussah. Sein Blick wurde kühl und er steckte die Hände in die Taschen.
    „Du kannst jederzeit das Telefon benutzen, wenn du diesen Officer zurückrufen möchtest“, bot mir Marie an, obwohl sie nicht ganz zu verstehen schien, warum ich mich über einen Anruf von der Polizei so freute.
    „Ist gut. Danke.“ Ich wollte erst noch unter die Dusche und den Sand und das Meersalz von meiner Haut loswerden, bevor ich Zeit für Quinn hatte. Auf dem Weg die Treppe hinauf fragte ich Julian, der für meinen Geschmack viel zu ruhig geworden war: „Ist mit dir alles in Ordnung?“
    „Sicher.“
    Oh mein Gott, war er etwa trotzig? Wegen meinem Freund in London? Ich blieb verblüfft auf der Treppe stehen und Julian mit mir. „Als du und Charlene nach England gekommen seid, schienst du dich ganz gut mit Quinn zu verstehen. Ich dachte, du kannst ihn gut leiden?“
    „Kann ich auch.“ Er lehnte sich ganz langsam näher, bis sich unsere Nasenspitzen berührten. „Deine Reaktion auf seinen Anruf hat mich nur ein wenig … überrascht.“
    Wohl eher aus der Bahn geworfen. Ich konnte es kaum glauben, doch Julian machte tatsächlich einen Schmollmund. „Eifersüchtig?“, zog ich ihn auf.
    Er zuckte lässig mit einer Schulter und grinste dann. „Vielleicht.“
    „Ha! Du spinnst!“ Ich lachte laut und lief nach

Weitere Kostenlose Bücher