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Märchensommer (German Edition)

Märchensommer (German Edition)

Titel: Märchensommer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Katmore
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Geheimnis zu kommen. Vielleicht erwähnte er sogar meine Liste.
    Genervt davon, dass er Charlene offensichtlich vertraute, aber mir nicht, wusch ich mir die Hände, ließ mich dann in einen Stuhl fallen und starrte auf Marie, die mir den Rücken zugewandt hatte. „Kann ich dich mal was fragen? Über Julian?“
    Mit dem Salzstreuer in der Hand drehte sie sich um und strahlte übers ganze Gesicht. „Natürlich. Ich habe gehört, er hat dich gestern Nacht geküsst …“
    Und gestern Nachmittag. Und einmal beinahe auf unserem Balkon. Aber wer zählte da schon mit?
    „Tja … ja, hat er.“ Meine Hände begannen plötzlich zu schwitzen und meine Ohren zu glühen. Ich wischte meine Handflächen über meine Jeans. „Wie lange kennst du Julian schon?“
    Marie lehnte sich mit dem Hintern gegen die Anrichte. „Nicht sehr lange. Er kam mit deiner Mutter hierher.“
    „Und in dieser Zeit—ist dir da jemals etwas Ungewöhnliches an ihm aufgefallen?“
    „Was meinst du?“
    Ich stützte mich mit den Ellbogen auf den Tisch. „Na ja, seltsame Dinge eben. So als hätte er besondere Fähigkeiten, die nicht jeder Mensch hat.“
    „Nein, natürlich nicht.“ Sie spitzte ihre Lippen und setzte sich zu mir an den Tisch. „Warum fragst du, Liebes?“
    Weil er Tote wieder zum Leben erwecken kann. Ich zuckte mit den Schultern. „Er hat sich in letzter Zeit nur etwas merkwürdig verhalten. Ist nicht weiter tragisch. Ich hab mich wohl geirrt.“
    „Was beschäftigt dich wirklich? Ich sehe doch, dass dich etwas bedrückt.“
    Ich kaute unsicher auf meiner Unterlippe herum. „Findest du es nicht auch eigenartig, dass Julian meiner Mutter so nahe steht? Ich frage mich, was für eine Art Beziehung die beiden miteinander haben.“
    „Er ist ihr Pfleger. Soweit ich Julian kenne, nimmt er seine Arbeit sehr ernst.“ Ihr stets lieblicher Ton brachte mir die Gewissheit, dass sie, was Julian anging, genauso im Dunkeln tappte wie ich. Damit zertrampelte sie jegliche Hoffnung in mir, mehr über diesen Mann herauszufinden.
    Ich brauchte unbedingt eine andere Informationsquelle. „Habt ihr vielleicht einen Internetzugang, den ich kurz mal benutzen könnte?“
    „Natürlich. In Alberts Studierzimmer steht ein Computer. Du kannst ihn jederzeit verwenden.“
    „Vielen Dank!“ Als die Worte meine Lippen verließen, war ich bereits von meinem Stuhl aufgesprungen und auf dem Weg zu Alberts Büro. Julian und Charlene konnten jeden Moment zurück sein. Ich wollte vorher noch meine Recherchen erledigen.
    Auf der Schwelle zu dem kleinen Studierzimmer, das nach alten Büchern und Leder roch, blieb ich stehen und drehte mich um. „Marie?“
    Sie steckte ihren Kopf zur Küchentür heraus.
    „Weißt du zufällig Julians Nachnamen?“
    Nun trat sie ganz in den Flur hinaus, verschränkte die Arme und sah mich nachdenklich an. „Das ist seltsam. Nun wohnt er schon so lange bei uns und ich habe ihn noch nie danach gefragt.“
    Eigenartig.
    Sie kratzte sich am Kopf und verschwand wieder in der Küche. Ich huschte indessen rüber zu dem großen Eichenschreibtisch und setzte mich in den schwarzen Bürostuhl. Das Fenster hinter dem Schreibtisch präsentierte einen wunderschönen Blick auf den Garten. Während der Computer hochfuhr, betrachtete ich die Trauerweide und erinnerte mich wieder an den Tag, an dem ich Julian und meine Mutter im Wohnzimmer beobachtet hatte. Das war jetzt zwei Wochen her und immer noch ergab nichts einen Sinn.
    Im Gegensatz zu dem veralteten Computer im Heim, der jedes Mal fast zehn Minuten brauchte, um hochzufahren, war dieser hier bereits nach wenigen Sekunden voll einsatzfähig. Ich öffnete den Browser und tippte ‚ Verein der Helfer‘ in die Suchzeile von Google.
    Nägelkauend scrollte ich bis zum Ende der Seite mit den Suchergebnissen, doch abgesehen von der Information über Vereinsfeste oder einer Annonce zur Ausbildung zum Tierhelfer fand ich nichts Brauchbares. Ich versuchte es mit ein paar verwandten Begriffen, doch Google war heute nicht mein Freund.
    Ich lehnte mich in dem gemütlichen Sessel zurück und zerbrach mir den Kopf, wie ich sonst noch nach Julians Arbeitgeber suchen konnte. Die Ausgangsinformation, die ich hatte, war ja weniger als mickrig. Mein Blick schweifte dabei durch den Raum, über die hohen Bücherregale auf einer Seite und die paar Bilder von Albert zusammen mit Marie und Lou-Lou an der gegenüberliegenden Wand. Zwischen den Bildern hingen auch noch zwei antik aussehende Duellpistolen.
    Mit den

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