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Märchenwald – Mörderwald

Märchenwald – Mörderwald

Titel: Märchenwald – Mörderwald Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Schwester«, hakte ich nach.
    »Ja, zu Christine.«
    »Und sie hat tatsächlich mit Ihnen gesprochen?«
    Der Lord stimmte mir zu. Er deutete gegen seine Stirn. »Sie hat mit mir auf ihre Art und Weise gesprochen, Mr. Sinclair. Ab jetzt weiß ich, dass Tote reden können. Das ist zwar der pure Wahnsinn, aber nicht mehr für mich. Tote können sprechen. Der Geist überlebt, und daran hat Christine auch immer geglaubt. Wir haben öfter darüber gesprochen. Sie hatte ihre eigene Meinung über das Weiterleben nach dem Tod, und anscheinend hat sie damit Recht behalten.«
    »Dann haben Sie auch verstanden, was sie Ihnen sagte?«
    »Ja, habe ich.«
    »Würden Sie es mir verraten?«
    Lord Britton schaute mich an, als müsste er noch überlegen, ob ich auch würdig war, die Wahrheit zu erfahren. Jedenfalls hatte ich den Eindruck.
    Bevor er redete, schaute er sich um, wie jemand, der befürchtet, belauscht zu werden. In seine Augen trat ein ängstlicher Ausdruck, den ich bei ihm bisher noch nicht erlebt hatte.
    »Sie hat einiges gesagt, Mr. Sinclair. Ich habe mich konzentrieren müssen, um es zu verstehen, denn ihre Stimme klang nicht wie die eines normalen Menschen.«
    »Das verstehe ich.«
    Er räusperte sich. Seine Finger spielten miteinander. »Ich habe es als Warnung angesehen, was sie mir sagte.«
    »Wieso?«
    »Ja, sie warnte mich. Ich soll den Wald so schnell wie möglich verlassen. Ich würde mich in einem Gebiet befinden, in das ich nicht gehöre.«
    »Verstehe. Aber sie schon.«
    Der Lord nickte mir zu. »Ja, so ist es, Mr. Sinclair. Sie hat zudem einen Namen erwähnt, den ich schon mal aus Ihrem Mund gehört habe. Ich konnte bisher damit nichts anfangen, aber nun habe ich ihn verstanden. Sie sprach von ihrer Sehnsucht, die sie schon als lebende Person getrieben hat. Nun konnte sie ihr Ziel erreichen und ist wohl glücklich, wie auch immer.«
    »Und wie heißt der Name?«
    Er musste noch nachdenken. »Ich glaube, er heißt Ai...«
    »Aibon«, sagte ich.
    »Ja!«
    Ich schwieg und dachte nach. Sehr überraschend war es für mich nicht. Schon der grünliche Geifer des Hundes hatte auf das seltsame Paradies der Druiden hingewiesen. Nun hatte ich so etwas wie einen Beweis. Der Geist dieser Christine Britton war also in das Paradies der Druiden eingegangen. So etwas lag außerhalb der Normalität. Wenn so etwas passierte, dann musste diese Person schon zuvor eine besondere Beziehung zum Paradies der Druiden gehabt haben.
    Das war auch alles okay, und ich wollte mich mit dem Lord nicht weiter über Aibon unterhalten, denn mir machte etwas ganz anderes Sorgen. Es ging um den toten Hund und auch um seine Besitzer. Zunächst mal fiel mein Blick auf den Kadaver. Das Tier war durch eine normale Kugel getötet worden, aber es selbst war nicht normal gewesen. Man konnte ihn glatt als einen Riesenhund bezeichnen, und genau darin lag das Problem. Durch was war er zu einem solch großen Tier geworden?
    »Hat Ihre Schwester auch etwas über den Hund gesagt?«, erkundigte ich mich.
    »Nein, wieso?«
    »Über seine Größe. Oder hat sie davon gesprochen, dass auch er zu Aibon gehört?«
    Der Lord schüttelte den Kopf. »Das hat sie nicht, Mr. Sinclair. Aber ich betone noch mal, dass sie mich vor diesem Wald gewarnt hat. Er ist alles andere als geheuer und ungefährlich. Ich weiß ja nicht, ob er zu Aibon gehört. Etwas in dieser Richtung hat sie nicht gesagt. Aber ich werde meiner Schwester schon glauben. Grundlos hat sie nicht darüber gesprochen.«
    Das konnte ich mir vorstellen. Dieser Wald verbarg noch seine Geheimnisse. Ob wir sie je lüften konnten, war fraglich. Bisher hatten wir nur den verdammten Hund gesehen, aber was war mit den Bensons?
    Ich gelangte immer mehr zu der Überzeugung, dass die beiden ebenfalls von der Magie des Waldes erfasst worden waren, was ich mittlerweile gleichsetzte mit der des Landes Aibon.
    Der Lord hatte seine Sicherheit verloren. Beinahe schon traurig schaute er mich an. »Ich weiß jetzt nicht mehr, was ich noch tun soll, Mr. Sinclair. Ehrlich. Ich bin völlig überfragt. Ich habe das Gefühl, in einer Falle zu sitzen, die noch nicht zugeschnappt ist, was aber jeden Moment passieren könnte.«
    »Das kann ich verstehen, Sir. Und deshalb würde ich vorschlagen, dass Sie dem Rat Ihrer verstorbenen Schwester folgen. Sie sollten den Wald am besten verlassen.«
    »Ach. Und Sie?«
    »Ich bleibe natürlich. Es ist mein Job, und Sie haben mich ja nicht grundlos hergeholt.«
    »Sie

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