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Magazine of Fantasy and Science Fiction 05 - Die Esper greifen ein

Magazine of Fantasy and Science Fiction 05 - Die Esper greifen ein

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 05 - Die Esper greifen ein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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zu.
    Sie verabschiedeten sich von Tante Jenny und ihrem Sohn und gingen über den Strand zurück zum Haus, in dem Joan und Ken McNamara wohnten.
    »Ein furchtbares Haus, findest du nicht auch?« fragte Joan.
    »Nein. Nur verdammt groß.«
    »Wenigstens ist es nicht im maurischen Stil gebaut.«
    »Wem gehört es eigentlich? Kens Vater?«
    »Ja – Ewen McNamara selbst. Er hat sich vom Filmgeschäft zurückgezogen und lebt in Arizona. Er hat uns dieses verdammte Haus gegeben.«
    »Womit beschäftigt sich Ken?«
    Joan zuckte die Achseln. »Im Augenblick hat er keinen richtigen Job.« Sie schwieg kurze Zeit, dann wechselte sie das Thema: »Ich komme ganz gut voran. Freie Mitarbeit bei Werbefirmen. Und ab und zu verkaufe ich auch mal ein Gemälde.«
    »Ich dachte, Ken hätte jemanden, der das Boot finanziert.«
    »Welches Boot?«
    »Du schriebst doch, er wollte Heyerdahl widerlegen und auf dem Pazifik irgendwas mit einem Floß ausprobieren.«
    »Ach, ja. Nein – Ken wollte nicht mehr. Wegen der Bombentests da draußen und überhaupt. Er dachte, man würde ihn als Pazifisten einsperren.« Joan blieb stehen und zeigte auf einen angeschwemmten Holzblock. »Setzen wir uns dort ein wenig hin. Ich nehme an, du hast Ken nicht im Haus angetroffen?«
    »Nein. Überhaupt niemanden. Daher entschloß ich mich, dich am Strand zu suchen.«
    Joan ließ sich auf dem Klotz nieder und streckte die Beine weit von sich. »Also, Max, du hast dich dein Leben lang mit dem Übernatürlichen beschäftigt.«
    »Nein«, erwiderte Max, der sich neben sie gesetzt hatte. »Erst seit ein paar Jahren.«
    »Jedenfalls kennst du dich damit aus.« Sie spreizte die Finger und strich über ihre Beine. Sich leicht wiegend, sagte sie: »So nahe am Meer zu leben, war etwas ganz Neues für mich.«
    »Du bist hübsch braun geworden.«
    »Ken auch. Warte nur, bis du ihn siehst. Nein, aber was ich meine, ist, daß sich besonders bei Nacht etwas im Ozean tut. Du weißt das doch. Du hast doch das ganze Zeug über die Geheimnisse der Tiefe und die Gedichte von diesen, na, wie heißen sie doch gleich – Arnold und John Masefield gelesen.«
    »Ich mag Popeye auch gern. Hat es was mit dem Meer zu tun, weswegen du mich sprechen wolltest?«
    »Du darfst aber Ken nichts davon sagen.«
    »Schon gut, ich kann mir denken, warum.«
    »Wir haben jetzt getrennte Schlafzimmer, weißt du.«
    »Das hat aber nicht in den Zeitungen gestanden.«
    »Ich meine, wir haben alle möglichen Meinungsverschiedenheiten.«
    »Das tut mir leid.«
    »Als Ken die Masken machte, kam er auf die Idee, nachts zu arbeiten, und da hat er eins der freien Schlafzimmer als Arbeitsraum benutzt. Am Ende schlief er dort auch – der Einfachheit halber.«
    »Masken?«
    »In Caliente hat er einen Kerl getroffen, der ihm für fünfzig Dollar zweihundert Masken verkaufte, wie man sie dort unten anfertigt. Ken kam auf die Idee, Lampen daraus zu machen. Mit Sombreros als Schirme. Aber durch die heiße Birne fingen sie Feuer, und da hat er es wieder aufgegeben.«
    »Und was ist nun eigentlich los?«
    »Er hat ein Verhältnis mit einer Nixe.«
    Max stand auf und ließ seine Schuhe zu Boden fallen. »Das ist doch kein Reklametrick? Sondern etwas, das er tatsächlich tut?«
    »Leider ja«, antwortete Joan.
    Sie hielt eine Hand über die Augen. »Ich dachte mir, daß du die Sache vielleicht einmal untersuchen könntest.«
    »Wie Peekabo Pennington, mit Blitzlichtaufnahmen?« Max kniete im Sand nieder. »Wie kommst du ausgerechnet auf eine Nixe?«
    »Hör zu: Vor ungefähr zwei Monaten stellte ich fest, daß sich Ken in der Nacht davonschlich. Das wiederholte sich ständig. Er nahm nie das Auto, und wenn ihn jemand abgeholt hätte, so hätte ich das gehört. Manchmal blieb er stundenlang aus. Wenn ich seine Sachen zum Waschen fertig machte, fand ich Sand in den Aufschlägen und Seegras. Ich weiß, daß er mitten in der Nacht hinunter zum Strand geht, Max.«
    »Könnte er den Sand nicht auch tagsüber in die Sachen kriegen, wenn er mit dir zum Strand geht?«
    »So ist es aber nicht. Ich habe das genau untersucht. In der Nacht trägt er wärmere Anzüge, und morgens ist dann der Sand wieder drin.«
    »Und wieso muß es unbedingt eine Nixe sein, die er trifft?«
    »Weißt du, Kens Vater hat eine Menge Kram von den Filmstudios hierhergebracht, als er damals Schluß machte«, erklärte Joan. »Die ganzen Nebengebäude sind vollgepfropft mit dem Zeug. Aber die Bibliothek befindet sich im Haus. Alle möglichen obskuren

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