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Magazine of Fantasy and Science Fiction 09 - Die Kristallwelt

Magazine of Fantasy and Science Fiction 09 - Die Kristallwelt

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 09 - Die Kristallwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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wartete darauf, daß jeden Augenblick die kleine Lampe aufleuchtete.
    Ein Uhr. Dann fünf nach eins. Dann zehn nach – und noch immer kein Telefonanruf. Dann halb zwei. Ich begann mich allmählich zu beruhigen. Gegen zwei Uhr war ich sicher, daß der Anruf nicht kommen würde. Aber dann wurde mir ein wenig unheimlich zumute. Fast wünschte ich, daß das Telefon klingelte. Ich hatte das Verlangen, etwas zu trinken, und deshalb ging ich in Mr. Prossers Büro, um mir einen Tropfen von seinem Whisky zu genehmigen.
    Das Licht brannte. Mr. Prosser saß aufrecht im Stuhl. Seine Augen waren glasig, und er nahm überhaupt keine Notiz von mir. Seine linke Hand ruhte auf dem Telefon, und er blickte geradewegs durch mich hindurch. Ich machte schnell, daß ich hinauskam.
    Du lieber Himmel! Erschöpft fiel ich in meinen Stuhl und hatte ein noch viel größeres Bedürfnis, etwas zu trinken, obgleich mich nichts hätte dazu bringen können, noch einmal in Mr. Prossers Büro zu gehen. Wie war er denn überhaupt hereingekommen? Ich wage anzunehmen, daß er einen eigenen Schlüssel besaß, aber selbst dann hätte ich ihn vorbeigehen hören müssen. Vielleicht ließ meine Aufmerksamkeit nach.
    Ich dachte nach. Er wartete auf einen Telefonanruf. Von wem? Von seiner anderen Hälfte zweifellos. Was wünschte er zu hören? Das war ja gerade die Frage. Er würde nicht gern zu Ohren bekommen, daß seine Frau versuchte, ihn zu vergiften. Wahrscheinlich wünschte er nichts sehnlicher zu hören, als daß seine Frau ihn nicht zu vergiften suchte.
    Ich bemerkte schon früher einmal, daß ich aus eigener Initiative handle, sobald ich einen Entschluß gefaßt habe. Ich wählte die Nummer seines Büros, noch bevor ich mir richtig überlegt hatte, was ich sagen wollte. Ich hörte das Klingeln; es dauerte lange, bis er antwortete.
    »Hallo.«
    »Ist dort Mr. Prosser?« Ich hatte schon immer eine Begabung, Stimmen zu imitieren. Das kam mir sehr zugute, wenn wir bei der Navy Heimabende veranstalteten.
    »Wer ist dort?«
    »Es ist wegen Ihrer Frau.«
    »Ja?« Seine Stimme klang aufgeregt. »Was ist mit meiner Frau?«
    Ich zögerte ein wenig, während ich mir die richtigen Worte zurechtlegte. »Was ist mit ihr?« wiederholte er.
    »Alles in Ordnung. Sie versucht nicht, Sie zu vergiften.« Das hörte sich zwar ein wenig schwach an, aber es schien zu wirken.
    »Sie versucht es nicht?«
    »Nein.«
    »Gott sei Dank.« Dann hörte ich ein Klicken. Er hatte den Hörer aufgelegt. Er eilte den Gang entlang und die Treppe hinunter. Ich blickte hinaus auf die Straße und sah, wie er im Laufschritt davoneilte. Dann ging ich in sein Büro und schenkte mir ein Glas voll Whisky ein.
     
    *
     
    Ich konnte den Wandel in Mr. Prosser vom ersten Augenblick an wahrnehmen. Das Gekrakel auf dem Notizblock hörte auf, und die Pillen und der Whisky verschwanden. Ich schätze, ich habe mir selbst dabei nicht gerade etwas Gutes angetan, aber schließlich hatte es seinen triftigen Grund. Er änderte sich von Grund auf. Er war ruhiger und freundlicher, und überhaupt, alles in allem, ein besserer Geschäftsmann. Er begann sogar, Golf zu spielen. Alle wunderten sich darüber, was diesen Wandel hervorgerufen haben mochte, aber ich behielt es schön für mich.
    Und die Telefonanrufe um ein Uhr nachts hörten auch völlig auf.
    Dann, kurz danach, starb er ganz plötzlich. Es hieß, er hätte einen Herzanfall gehabt, und wir sammelten für einen Kranz.
    Ich besuchte die Beerdigung höchst persönlich, und seine Frau sah verstört und untröstlich aus.
    Aber sie blieb nicht lange Witwe. Innerhalb von sechs Monaten heiratete sie diesen reichen Burschen, MacAlroyd, derselbe, mit dem sie schon vor dem Tode ihres Mannes herumgeschäkert hatte.
    Und das beweist doch wohl alles, oder ...?
     

Policar A 10 im Einsatz
     
Ron Goulart
     
     
    Die Kellnerin kreischte – das war das Unangenehme bei organischen Arbeitskräften: sie waren so unbeherrscht! Mit dem ausgestreckten Arm deutete sie aufgeregt nach draußen. Stu Clemens drehte sich um und blickte durch die grünlich gefärbten Fensterscheiben hinaus auf den Parkplatz. Ein dunkelhaariger jüngerer Mann fiel auf die Knie nieder, seine Hände suchten verzweifelt nach einem Halt. Lautlos bewegte sich der Policar von seinem Parkplatz fort und rollte unaufhaltsam auf den gestürzten Mann zu.
    »Aber in dem Wagen ist ja überhaupt niemand«, sagte die Kellnerin und ließ eine Tasse Kaffee fallen.
    Sie konnte noch nicht lange auf diesem Planeten

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