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Magazine of Fantasy and Science Fiction 11 - Roboter auf dem Kriegspfad

Magazine of Fantasy and Science Fiction 11 - Roboter auf dem Kriegspfad

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 11 - Roboter auf dem Kriegspfad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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einen Einfall. Eigentlich stammte er von John Wayne, und zwar aus seinem Film »Die blutige Feder«. Er war trotzdem gut.
    »So ein Pech«, sagte ich zu Redman. »Nur Sie und ich kennen die ganze Geschichte. Wenn Ihnen etwas zustößt, wer verfilmt dann die Redman-Story? Wäre doch eine Rolle für Carroll Naish ...«
    Oh, ich traf genau seine empfindliche Stelle. Er murmelte etwas vor sich hin und verschwand aus dem Zelt. Mich ließ er liegen.
     
    Einige der Ereignisse des folgenden Tages waren später auf dem Bildschirm zu sehen. Die Schlacht der Zunis erregte die Statistiker, und der Kampf um den Fluß war so blutig und grausam, daß die Versicherungsgesellschaften ihre Prämien erhöhen wollten. Dabei ahnte niemand, daß richtiges Blut floß, kein Tomatensaft. Wenn ein Speer durch den Körper eines Kavalleristen drang, so war das keine Trickaufnahme, sondern echt. Oder die schaurige Skalpierszene ...
    Keiner sah natürlich, wie die fünfzig Statisten aus Hollywood von den Indianern beerdigt wurden und Redman in sein Flugzeug stieg, um in Richtung Little Big Horn davonzufliegen, wo ebenfalls Reservate liegen.
    Die roten Helden hielten ihren großen Siegestanz und vergaßen mich in der folgenden Nacht. Ich überlegte, was James Stewart an meiner Stelle wohl gemacht hätte, als ich leise Schritte hörte. Es war ein Mädchen mit dunkelblauem Haar, eine echte Indianerin. Sie zog ein Messer und löste meine Fesseln.
    »Warum tust du das?« fragte ich sie.
    »Die Medizin des weißen Mannes ist stärker«, gab sie zur Antwort.
    Die Flucht gelang, wenn ich auch den ganzen Weg bis Gallup zu Fuß zurücklegte. Ich rief Washington an und verlangte Edgar Hoover zu sprechen.
    Der Rest liegt in verschlossenen Schubladen und ist geheim. Hoover flog mit einigen Hubschraubern nach Little Big Horn und griff in die gerade begonnene Schlacht ein. Diesmal verloren die Indianer. Im Bericht wird behauptet, daß Redman seinen Kopfschmuck wegwarf und sechs Mann unter dem Vorwand, zum FBI zu gehören, verhaftete, ehe er verschwand.
    Später fand in Washington eine Konferenz statt, an der Hoover, der Chef des FBI, einige Experten des Fernsehwesens, der Beauftragte für die Angelegenheiten der Indianer und ich teilnahmen.
    Hoover schlug vor, alle Indianer zu verhaften. Niemand stimmte ihm zu, denn jeder wollte eine Panik vermeiden. Die Fernsehdirektoren hatten ihre eigenen Gründe, die Dinge geheimzuhalten. Wenn es jemals herauskam, daß die Filme die Wahrheit gezeigt hatten, woran sollte dann die Menschheit noch glauben? Eine fürchterliche Vorstellung!
    Also blieb alles geheim. Hoover verhaftete alle Teilnehmer an der Konferenz, nur mich ließ er laufen. Ich war der einzige, der Redman identifizieren konnte. Um mich ständig unter Aufsicht zu haben und zu wissen, wo ich mich aufhielt, empfahl er mich einigen seiner Freunde in Hollywood, gab mir einen neuen Namen und sorgte dafür, daß ich ein bekannter Star wurde.
    »Wir dürfen nie vergessen«, sagte Hoover damals zum Abschied, »daß niemand mehr seines Lebens sicher ist, bis wir den Satan gefaßt haben. Er muß ein Meister der Maske sein.«
    Das also war vor drei Jahren. Seither habe ich nur einmal mit Hoover gesprochen. Inzwischen wurde immer wieder verlangt, daß die Serie »Massaker« noch einmal wiederholt werden sollte. Statt dessen brachte das Fernsehen laufend Gangsterfilme. Ich rief Hoover an und empfahl ihm, sich darum zu kümmern. Mir kamen die Filme verdammt realistisch vor. Besonders der eine, in dem ein FBI-Mann eigenhändig ein halbes Dutzend Gangster erschoß. Hoover wurde ärgerlich und hängte ein.
    Ab und zu treffe ich einen Agenten des FBI in Hollywood. Hoover schickt ihn. Er informiert mich über die Lage. Da gab es zum Beispiel einen Produzenten R. R. Lavaman, der einen wunderbaren Dokumentarfilm über das Erdbeben in Marokko 1960 drehte. Oder jener K. K. Whiteman, der von den Winterstürmen 1962 im Norden des Landes berichtete.
    Aber was geht mich das alles noch an? Ich bin gut drin im Geschäft. Ich werde jetzt in einem Film des Verteidigungsministeriums mitwirken. Der Produzent J. C. Everyman, mir übrigens unbekannt, dreht einen Film, utopisch angehaucht, über die Bombe. Er hat nahezu alle bekannten Stars zu hohen Gagen verpflichtet. Wir spielen die Rollen von Leuten, deren Leben durch die Explosion der Bombe beendet wird. Der Chef sagt, es würde ein äußerst realistischer Film werden, einer von der Sorte, die Aufsehen erregen. Eine Monsterschau, wie er sich

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