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Magazine of Fantasy and Science Fiction 11 - Roboter auf dem Kriegspfad

Magazine of Fantasy and Science Fiction 11 - Roboter auf dem Kriegspfad

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 11 - Roboter auf dem Kriegspfad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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ermorden und die Frachträume ausrauben, wären gewarnt. Ich bin auch nicht sicher, ob wir diesmal glatt auf Samara landen könnten. Wir wissen nicht, wo der Mann sitzt. Vielleicht gerade an den Landekontrollen.«
    Carol nickte.
    »Er hat recht, Dad. Wir sollten nicht nach Samara zurück.«
    »Es wurden genug Menschen umgebracht«, sagte Kilmer. »Ich glaube nicht daran, daß das Gehirn eines Roboters plötzlich lebendig geworden ist und einen heimlichen Krieg gegen die Menschen entfesselte. Nein, da steckt ein Mensch dahinter. Er ist der Drahtzieher, die Roboter nur seine willigen Werkzeuge. Piraterie auf höchster Ebene.«
    »Und warum hat er sich dann dieses kleine Schiff ausgesucht?« fragte Madison verständnislos. »Wir haben weder Fracht noch Wertgegenstände an Bord ...«
    »Das Schiff selbst!« unterbrach ihn Kilmer.
    Die ENDOR war eine Spezialanfertigung. Sie war schnell, sicher und sehr komfortabel. Ihre Reichweite war erstaunlich groß. Ein Mann konnte leicht seine Reichtümer in ihr unterbringen und dann verschwinden. Es würde schwer sein, ihn zu verfolgen oder gar zu finden.
    »Was tun wir jetzt?«
    »Wir müssen nach Galatea, Madison. Aber um dorthin zu gelangen, benötigen wir neue Kursangaben und Lochstreifen zur Programmierung. Außerdem sollten wir eine Nachricht hinterlassen, wenn wir einen Ort zur Zwischenlandung fänden.«
    Kilmer schaltete den Integrator-Robot ab, um soweit wie möglich die Kontrolle über die weiteren Manöver in den Händen zu behalten. Natürlich gab es noch genug Robotanlagen, deren Hilfe er bedurfte und ohne deren Mitwirkung das Schiff manövrierunfähig wurde. Sie waren aber alle so konstruiert, daß sie einen Menschen nicht angreifen konnten.
    Kilmer nahm den Lochstreifen Samara-Galatea aus dem Navigationsgehirn und ersetzte ihn durch einen, der die ENDOR nach Normin bringen würde. Er ließ die Maschinerie anlaufen. Der Neben-Integrator überprüfte die Daten, speicherte sie und gab sie dann an die einzelnen Abteilungen weiter. Er bekam die Bestätigungen und gab das Alles-in-Ordnung-Zeichen. Ein Lämpchen leuchtete auf. Das war notwendig, denn niemand konnte von einem Roboter verlangen, daß er eine Aufgabe anging, die von ihm als »nicht erfüllbar« angesehen wurde.
    Als das Lämpchen aufflammte, wußte Kilmer, daß alles in Ordnung war. Das Schiff gehorchte seinem Kommando. Es würde in den Hyperraum gleiten und nach vier Tagen Flug wenige hundert Millionen Meilen von einem Planeten rematerialisieren, von einem Planeten übrigens, der auch schon ein Schiff verloren hatte.
    Kilmer drückte den Startknopf. Die ENDOR reagierte wie erwartet. Sie drehte sich auf den neuen Kurs, nahm Geschwindigkeit auf und verließ das normale Universum. Übelkeit, dann Schweigen. Wieder wurde es dunkel vor den Bullaugen.
    Sie glitt ihrem Ziel entgegen.
    Genau vier Stunden später – drei Tage und zwanzig Stunden zu früh – kehrte sie unter nicht vorhergesehenen Umständen und ohne Vorwarnung in das Einstein-Universum zurück. Die Gravitationsfelder brachen zusammen.
    Das Schiff begann zu schlingern ...
     
    Erst eine Stunde später raffte sich Kilmer aus halber Besinnungslosigkeit hoch und versuchte, die Kontrolle über die ENDOR zu erlangen. Er mußte feststellen, daß einige der Roboteranlagen nicht mehr gehorchten. Die Küchenanlage funktionierte nicht mehr. Sie war ohne Energie. Türen ließen sich nur noch mit der Hand öffnen und schließen. Im ganzen Schiff herrschte ein unbeschreibliches Durcheinander.
    Madison war gefaßter, als Kilmer erwartet hatte.
    »Wenn Sie die G-Anlage nicht rechtzeitig außer Betrieb gesetzt hätten«, stellte er nüchtern fest, »wären wir alle tot. Jetzt sehen wir uns in die alten Zeiten zurückversetzt, wo der Kommandant sein Schiff Wochen und Monate mit der Hand steuern mußte, ohne sich auf Roboter verlassen zu können.«
    »Die Frage bleibt, warum Roboter Menschen angreifen und ihnen nicht mehr gehorchen. Es ist völlig unmöglich! Roboter können sich erinnern, können etwas anfangen und beenden, aber sie können nicht denken. Sie dürfen nicht denken! Haben Sie eine Ahnung, wie ein Robot wissen kann, was ein Mensch ist?«
    Madison versuchte, die einfache Frage zu beantworten. Carol kam ihm zuvor:
    »Wir haben eine Vorstellung davon, was ein Mensch ist ...«
    »Ein Robot hat keine Vorstellungen«, sagte Kilmer. »Vorstellungen lassen sich nicht programmieren. Wir haben Symbole für Temperaturen, Größe, Farben, Gewichte, Strahlungen und

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