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Magazine of Fantasy and Science Fiction 11 - Roboter auf dem Kriegspfad

Magazine of Fantasy and Science Fiction 11 - Roboter auf dem Kriegspfad

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 11 - Roboter auf dem Kriegspfad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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Bauern Luxusautos.«
    Beifall, Zurufe, Freudengeschrei.
    Ein Chauffeur brachte Janusz das Autofahren bei. Er konnte es bereits am anderen Tag besser als sein Lehrer. Von nun an fuhr er im Land umher und besuchte die Dörfer. Er lobte die Regierung und nahm die Huldigungen seiner Gönner und Neider entgegen. Am Abend des 31. November kehrte er in Nowy Brzecz bei Kawalek ein.
    Der Wirt näherte sich respektvoll seinem Gast und sagte:
    »Mein Schwager Rybacki ist wegen Schmuggels verhaftet worden, Janusz. Devisen und Zollvergehen, weil er Geschenke aus dem Ausland verkauft hat. Meine Frau weint sich die Augen aus. Du bist heute ein Mann mit Einfluß, vielleicht könntest du an der richtigen Stelle ein gutes Wort für ihn einlegen. Ich lasse mich auch nicht lumpen, Janusz ...«
    Janusz schob ihm sein leeres Glas hin.
    »Ich werde mehr tun. Ich werde ihn aus dem Gefängnis holen.«
    Angeheitert fuhr er später nach Hause. Er stellte den Jeep in die Scheune, bedeckte den Kühler liebevoll mit einer alten Decke und drehte sich um.
    Da sah er den Teufel.
    Er überwand seinen ersten Schreck und fragte:
    »Was willst du denn hier?«
    Der Teufel hob die Augenbrauen.
    »Es ist der 31. Oktober, Janusz.«
    »Ja, und gestern war der 30., vorgestern der 29. – was soll's? Wir haben unseren Pakt. Verschwinde jetzt und laß mir meine Ruhe. Wir haben alles abgemacht.«
    »So?« Der Teufel war ganz ruhig. »Du hast recht. Ich werde dann zurückkehren, wenn die Zeit gekommen ist.«
    Er verschwand.
    Janusz ging ins Haus, setzte sich an den Ofen und dachte über die Begegnung nach. Wut stieg in ihm auf. Was fiel dem Teufel nur ein? Wollte der den Kontrakt brechen? Da hatte er aber Pech gehabt. Er, Janusz, würde sich daran halten, und dann konnte der Teufel warten. Und zwar bis in alle Ewigkeit, denn es gab keinen Heiligen, dessen Symbol Hammer und Sichel war.
    Die Uhr schlug zwölf. Es war Zeit, schlafen zu gehen.
    »Ah, du lächelst?« Janusz erschrak. Der Teufel stand mitten im Zimmer und betrachtete ihn. »Wie war das vergangene Jahr? Bist du zufrieden gewesen? Ging nicht alles so, wie du es wünschtest?«
    Janusz sprang vom Stuhl auf.
    »Ja, es ging alles so, wie ich es wünschte. Ist das alles, was du wissen wolltest? Dann verschwinde gefälligst!«
    »Aber, aber, Janusz«, entgegnete der Teufel. Seine Stimme hatte einen beruhigenden Tonfall, der seinen Zweck jedoch nicht erreichte. »Vertrag ist Vertrag, und ich bin gekommen, damit du auch deinen Teil erfüllst. Heute ist der 1. November.«
    Janusz starrte ihn ungläubig an. Wovon sprach der Teufel eigentlich? Wollte der ihn wirklich übers Ohr hauen? Da mußte er aber früher aufstehen. Janusz begann schallend zu lachen.
    »Du willst mich holen, was? Du Narr! Hast du denn noch immer nicht begriffen, daß es überhaupt keinen St. Mlotekisierp gibt, keinen Hammer-und-Sichel-Heiligen? Nein, du mußt mit der Erfüllung des Vertrages warten, bis es einen geben wird. Und ich glaube kaum, daß es jemals einen geben wird.«
    Der Teufel ließ sich nicht beirren. Er schüttelte den Kopf.
    »Aber Janusz, du wolltest mich doch nicht hereinlegen? Mich, einen so alten Fuchs? Heute ist Hammer-und-Sichel-Tag, Janusz. Heute ist auch Brot-und-Wurst-Tag, meinetwegen auch der Tag des heiligen Wodka. Heute ist Allerheiligen! Es ist der Tag, der allen Heiligen gewidmet ist, ob bekannt oder unbekannt, Vergangenheit, Gegenwart oder Zukunft. Heute ist der Tag, wo du bezahlen mußt. Heute nehme ich dich mit – so wie wir es abgemacht haben. Also ...«
    Der neue Bezirkskommissar war längst nicht so gut, wie Janusz gewesen wäre, wenn er noch gelebt hätte.

Am Ende der Zeit
    (Closing Time)
     
Kris Neville
     
     
    Das kleine Grillrestaurant von Charley wurde hauptsächlich von Geschäftsleuten aufgesucht und lag in einer Universitätsstadt. Studenten, die sich gelegentlich in das Lokal verirrten, wurden durch die Bedienung nicht gerade aufgefordert, sich noch einmal hier sehen zu lassen. Charley vertrat die gesunde Auffassung, daß es in der Stadt wenigstens einen Ort geben sollte, wo ein Mann sich von den Mühen des Alltags erholen, Gleichgesinnte treffen und sich mit ihnen unterhalten konnte, ohne auf den ständigen Widerspruch der Überklugen zu treffen. Hier konnte man gemütlich seine Zigarette, Pfeife oder auch Zigarre rauchen.
    Es war ein ruhiges Lokal. Die Unterhaltungen wurden mit gedämpfter Stimme geführt und sogar vom Ticken der alten Wanduhr übertönt, die mit jedem Schlag ihres Pendels

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