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Magazine of Fantasy and Science Fiction 14 - Im Dschungel der Urzeit

Magazine of Fantasy and Science Fiction 14 - Im Dschungel der Urzeit

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 14 - Im Dschungel der Urzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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meinem Büro gibt es außer mir keinen Donald Marshall. Vielleicht in einer Nebenstelle, ein untergeordneter Buchhalter ...«
    »Du bist ...« begann Nolan und verbesserte sich sofort: »Mein Freund ist einer der leitenden Angestellten.«
    Marshall nahm die Hände vom Tisch und legte sie in den Schoß. »Dann verstehe ich überhaupt nichts mehr.« Er schüttelte den Kopf. »Ihr Freund hat behauptet, in der Gesellschaft leitender Angestellter zu sein?«
    »Ja.«
    »Können Sie beweisen, daß er dort arbeitet? Können Sie beweisen, daß sein Name wirklich Donald Marshall ist?«
    »Don, ich ...«
    »Können Sie oder können Sie nicht?«
    »Sie sind doch verheiratet?« fragte Nolan.
    Marshall zögerte mit der Antwort, dann nickte er.
    »Ja, allerdings.«
    Nolan lehnte sich vor.
    »Mit Ruth Foster.«
    Marshall hielt die Luft an.
    »Ihr lebt auf der Insel?«
    »Ja, aber ...«
    »In Huntington?«
    Marshall fühlte sich zu schwach, um noch zu nicken.
    »Du warst auf der Columbia-Universität?«
    »Stimmt, aber dann ...«
    »Das Examen war im Juni neunzehnhundertvierzig.«
    »Stimmt nicht!« In Marshalls Stimme war triumphierender Jubel. »Das Examen fand im Januar einundvierzig statt.«
    »Du warst beim Heer und Leutnant, stimmt's?«
    »Stimmt, aber Sie hatten eben gesagt, daß ich ...«
    »In der siebenundachtzigsten Division?«
    »Jetzt warten Sie mal einen Augenblick!« Marshall schob das leere Glas zur Seite. »Ich habe endlich eine Erklärung für diesen verrückten Irrtum gefunden. Ein Mann, der mir etwas ähnlich sieht, gibt sich aus verschiedenen Gründen für mich aus. Er weiß einige Dinge über mich, Gott weiß, woher. Zweitens: Sie kennen mich genau, aber Sie versuchen mir da weiszumachen, ich sei ein anderer. Ich kenne Ihre Gründe nicht, aber sie sind mir auch egal. Sie können machen, was Sie wollen, mich können Sie nicht mehr auf den Arm nehmen. Schließlich weiß ich doch wohl am besten, wer ich bin.«
    »Wissen wir das wirklich?« fragte der Mann, der Nolan hieß.
    Marshall fühlte, wie seine Knie weich wurden.
    »Ich habe keine Lust mehr, mich mit Ihnen darüber zu unterhalten«, sagte er scharf. »Das alles ist ja absurd. Ich bin hierher gekommen, um meine Ruhe zu haben, etwas zu essen und mich zu erholen. Ich bin nie in meinem Leben in diesem Lokal gewesen ...«
    »Don, wir essen jeden Tag hier zu Mittag«, unterbrach ihn Nolan.
    »Das ist doch Unsinn!«
    Nolan wischte sich über den Mund.
    »Sie meinen, jemand gibt sich für Sie aus? Warum denn? Welchen Sinn sollte das haben?« Nolan schüttelte den Kopf und beugte sich vor. »Don, ich an deiner Stelle würde mal zu einem Arzt gehen.«
    »Reden Sie keinen Unsinn!« sagte Marshall wütend. »Ich schlage vor, daß einer von uns hier verschwindet.« Er sah sich um. »Platz genug dort drüben.« Er nahm sein Glas und hielt es gegen das Licht. »Nun?« fügte er kalt hinzu.
    Nolan sah ganz fassungslos aus.
    »Lieber Himmel!« murmelte er mitleidig.
    »Hören Sie jetzt endlich auf?« wollte Marshall wissen.
    »Dann willst du also nichts dagegen unternehmen?« erkundigte sich Nolan.
    Langsam stand Marshall auf.
    »Nein, warte«, rief Nolan schnell und erhob sich. Er starrte Marshall an. »Ich gehe ja schon.« Er entfernte sich zwei oder drei Schritte und drehte sich noch einmal um. »Don, um Gottes willen, tu mir den Gefallen und geh zu einem Arzt.«
    Dann ging er endgültig.
    Marshall sah hinter ihm her, bis er durch die Eingangstür verschwunden war. Dann sank er in den Stuhl und atmete erleichtert auf. Die Kellnerin kam. Geistesabwesend bestellte er das erste Menü auf der Karte.
    Während er aß, dachte er darüber nach, wie verrückt das eben Erlebte doch anmuten mußte. Wenn dieser Nolan kein ausgezeichneter Schauspieler war, war sein Erstaunen unbedingt echt gewesen.
    Was war eigentlich geschehen? Die eine Möglichkeit war, daß Nolan ihn mit irgend jemand verwechselte. Wie aber war dann zu erklären, daß der ihm Fremde alle Einzelheiten über ihn wußte, Dinge, die nur seiner Frau und einigen guten Freunden bekannt sein konnten? Die Sache mit Ruth, mit seiner Arbeitsstelle, der Universität und der Armee ...
    Wie war das alles möglich?
    Und plötzlich kam ihm eine Idee.
    Vor vielen Jahren war er ein eifriger Science-Fiction-Leser gewesen. Geschichten über den ersten Flug zum Mond hatten ihn damals fasziniert, Reisen durch die Zeit und zu fernen Sternen ... und dann gab es noch diese verschiedenen Stories über ein paralleles Universum. Eine

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