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Magazine of Fantasy and Science Fiction 16 - Die Menschenfarm

Magazine of Fantasy and Science Fiction 16 - Die Menschenfarm

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 16 - Die Menschenfarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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einfach ausgestorben?«
    »Das fällt in dein Gebiet.«
    Wenig später wandte Wall sich wieder an ihn. »Der Geigerzähler zeigt kaum etwas an. Du hast recht – aber das beweist noch lange nichts.«
    »Sollen wir es anderswo versuchen?«
    »Ja.«
     
    Sie gingen mitten im Ozean nieder, und als das Schiff endlich wieder ruhig im Wasser lag, beugte Carver sich mit einem Glaseimer in der Hand aus der Luftschleuse. »Sogar hier draußen ist das Zeug noch dreißig Zentimeter dick«, berichtete er. »Nicht gerade der ideale Platz für ein Paradies. Ich möchte jedenfalls nicht ewig hierbleiben.«
    Wall seufzte zustimmend. Die Overcee tauchte fast bis an den unteren Rand der Luftschleuse in eine grünliche Brühe ein.
    »Wahrscheinlich gibt es eine Menge Planeten dieser Art«, meinte Carver. »Bewohnbar – aber wer möchte dort leben?«
    »Und ich wollte der erste Mensch sein, der eine interstellare Kolonie entdeckt.«
    »Damit dein Name in Zeitungen, Fernsehinterviews, Geschichtsbüchern und ...«
    »Weshalb pflegst du deinen Bart eigentlich so pedantisch, wenn dir jede Art von Publicity zuwider ist?«
    »Schön, ich gebe zu, daß ich auch gern berühmt sein möchte. Aber weniger als du.«
    »Dann hast du allen Grund zur Freude. Vielleicht werden wir noch berühmter als wir aushalten können. Ich habe das Gefühl, daß wir eine wichtigere Entdeckung als nur eine neue Kolonie gemacht haben.«
    »Und was könnte wichtiger sein?«
    »Wenn du uns wieder an Land bringst, erzähle ich dir alles.«
     
    Wall stellte seine Instrumente auf einer winzigen Insel zum letztenmal auf. Die Insel verdiente diese Bezeichnung kaum, denn sie war nicht mehr als ein riesiger Felsbrocken im Ozean. Auch hier untersuchte er die Algen auf ihren Nährstoffgehalt und gebrauchte dabei Proben aus Carvers Glaseimer.
    Carver stand einige Meter von ihm entfernt und beobachtete die eigenartigen Wolkenformationen am Himmel. Dort oben herrschte ein ständiger Wechsel, der geradezu faszinierend war. In dieser Beziehung war Sirius B-IV tatsächlich einmalig.
    »Ich bin fertig, Carver«, sagte Wall und streckte sich. »Das Zeug ist nicht nur eßbar, sondern schmeckt bestimmt genauso gut wie die Konzentratnahrung, mit denen sich damals die ersten Astronauten zufriedengeben mußten. Ich versuche es jetzt einmal.«
    Der letzte Satz versetzte Carver einen Schock. Er rannte sofort los, aber bevor er Wall erreicht hatte, schob dieser sich bereits einen Eßlöffel Algen in den Mund, kaute darauf herum und schluckte das widerliche Zeug herunter. »Gar nicht schlecht«, meinte er dabei grinsend.
    »Du verdammter Hornochse!«
    »Keineswegs. Schließlich habe ich die Algen lange genug untersucht, um zu wissen, daß sie unschädlich sind. Das Zeug schmeckt ein bißchen nach Käse – nach Chester, würde ich sagen. Wahrscheinlich hat man den Geschmack bald satt, aber das kann man von fast allen Nahrungsmitteln behaupten.«
    »Was wolltest du damit beweisen?«
    »Daß diese Algen von biologischen Ingenieuren als Nahrungsmittel gezüchtet worden sind. Carver, ich glaube, daß wir auf einer Privatfarm gelandet sind, die irgend jemand angelegt hat.«
    Carver setzte sich schwer auf einen der grauen Felsbrocken. »Das mußt du mir genauer erklären«, sagte er mit heiserer Stimme.
    »Genau das hatte ich eben vor. Nehmen wir einmal an, daß es eine Zivilisation gibt, die das Prinzip der interstellaren Raumfahrt entdeckt hat – allerdings muß sie billig und schnell sein. Die meisten bewohnbaren Planeten, die diese Leute entdeckten, sind natürlich steril, nicht wahr? Lebensformen irgendwelcher Art sind ein wirklich unwahrscheinlicher Zufall.«
    »Wir haben keine Ahnung, wie groß die Aussichten dafür sind.«
    »Richtig, lassen wir das. Nehmen wir an, daß irgend jemand Sirius B-IV entdeckt und feststellt, daß er einen hübschen Farmplaneten gefunden hat. Für andere Zwecke ist er kaum geeignet, weil die Sonneneinwirkung zu unterschiedlich ist, aber wenn man eine speziell für diesen Zweck gezüchtete eßbare Algenart ins Meer wirft, hat man eine nette kleine Farm. Nach zehn Jahren sind ganze Algenmeere entstanden, die nur noch abtransportiert werden müssen. Und wenn man sich später doch noch zu einer Kolonisierung entschließt, kann man das Zeug als Düngemittel verwenden. Außerdem hat es den Vorteil, daß es nicht mutiert. Jedenfalls nicht hier.«
    Carver schüttelte verblüfft den Kopf. »Der lange Flug ist dir nicht bekommen ...«
    »Carver, die Pflanzen sehen aus,

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