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Magazine of Fantasy and Science Fiction 16 - Die Menschenfarm

Magazine of Fantasy and Science Fiction 16 - Die Menschenfarm

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 16 - Die Menschenfarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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als wären sie gezüchtet. Und wo sind die verwandten Arten geblieben? Ich kann es dir genau erzählen. Sie sind eliminiert worden, weil sie nicht gut genug waren.«
    »Wenn du meinst«, sagte Carver zweifelnd. Er warf einen Blick auf das grüne Meer. »Und wie können wir das Gegenteil beweisen?«
    Wall sah ihn überrascht an. »Das Gegenteil beweisen? Nein, das wollen wir bestimmt nicht.«
    »Denken wir einen Augenblick lang nicht mehr an Ruhm und Ehre, sondern lieber an unsere Lage. Wenn du recht hast, halten wir uns unberechtigt auf dem Eigentum eines anderen auf, ohne etwas über den Besitzer zu wissen – bis auf die Tatsache, daß er einen spottbilligen Raumantrieb besitzen muß, der ihn zu einem gefährlichen Gegner macht. Außerdem verderben wir seine eßbaren Algenkulturen durch unsere Körperbakterien. Und wie sollten wir uns herausreden, wenn er plötzlich auftaucht?«
    »So habe ich die Sache bisher noch nicht angesehen.«
    »Am besten verschwinden wir gleich so rasch wie möglich. Der Planet ist ohnehin nichts wert.«
    »Nein. Nein, das ist unmöglich.«
    »Weshalb?«
    Wall schüttelte nur schweigend den Kopf, aber Carver sah die Antwort in seinen glänzenden Augen.
     
    Turnbull hatte bisher ruhig zugehört. Jetzt unterbrach er den Erzähler zum erstenmal. »Eine gute Frage. An Ihrer Stelle wäre ich sofort gestartet.«
    »Aber bestimmt nicht dann, wenn Sie zuvor sechs Monate lang in einem viel zu engen Raumschiff gesessen hätten, hinter dessen verhängten Bullaugen die Ewigkeit zu lauern schien.«
    »Aha.« Turnbull schrieb etwas auf seinen Notizblock.
    »Ich wäre vielleicht gestartet, wenn ich gewußt hätte, daß Wall in Ordnung war. Dann hätte ich ihn wahrscheinlich dazu überreden können. Aber das war ausgeschlossen, denn schon bei dem Gedanken daran wurde ihm schwach. Ich habe mir sogar überlegt, ob ich ihn vor dem Start außer Gefecht setzen sollte. Wir hatten eine Dauerschlaf-Droge für diesen Zweck an Bord.«
    Er machte eine Pause. Turnbull wartete geduldig wie immer.
    »Aber dann wäre ich die ganze Zeit über allein gewesen.« Rappaport leerte seinen zweiten Becher und schenkte sich den dritten ein. Der Whisky schien ihm nichts auszumachen. »Wir standen also auf der winzigen Felseninsel und wollten beide nicht wieder fort, obwohl wir uns vor dem Planeten zu fürchten begannen ...«
     
    Wall stand plötzlich auf und packte seine Instrumente in den Behälter. »Das Gegenteil läßt sich nicht beweisen, aber vielleicht finden wir eine Bestätigung für meine Theorie. Die Besitzer müssen irgendwo Werkzeuge zurückgelassen haben.
    Wenn wir eines finden, starten wir sofort. Das verspreche ich dir.«
    »Dazu müssen wir aber ein ziemlich großes Gebiet durchsuchen. Vernünftigerweise sollten wir gleich starten.«
    »Kannst du nicht endlich damit aufhören? Schließlich brauchen wir nur die Sonde des Raumroboters zu finden. Wenn hier irgend jemand lebt, muß er sie bei der Landung beobachtet haben. Dann sind wahrscheinlich überall Fußabdrücke zu sehen.«
    »Und wenn wir keine Spuren finden? Beweist das, daß der gesamte Planet unbewohnt ist?«
    Wall ließ die Schlösser zuschnappen. Dann richtete er sich wieder auf und starrte mich überrascht an. »Mir ist eben etwas eingefallen«, stellte er fest.
    »Nein, doch nicht schon wieder?«
    »Ich meine es aber ernst, Carver. Die Besitzer müssen bereits vor langer Zeit fortgeflogen sein.«
    »Weshalb?«
    »Die Algen haben vermutlich schon vor einigen Jahrtausenden ausgereicht, um einen ganzen Planeten zu ernähren. Wir hätten Raumschiffe landen und starten sehen müssen, als wir selbst zur Landung ansetzten. Die geplante Kolonie müßte ebenfalls irgendwo eingerichtet worden sein. Jetzt ist das alles nicht mehr möglich. Die Meere sind nur noch eine grüne Brühe, die nach Moder stinkt.«
    »Richtig.«
    »Du mußt doch zugeben, daß meine Theorie vernünftig klingt?«
    »Sie ist zu dürftig. Selbst für mich ist sie zu dürftig, obwohl ich daran glauben möchte. Außerdem riecht sie zu sehr nach einer Patentlösung. Sie entspricht fast genau der bestmöglichen Antwort, die wir uns vorstellen können. Möchtest du dein Leben dafür riskieren?«
    Wall nahm seinen Behälter auf und ging neben mir her auf das Schiff zu. »Ich weiß noch einen Punkt, der für meine Theorie spricht«, sagte er plötzlich. »Der schwarze Küstenstreifen. Das müssen verfaulte Algen sein. Oder vielleicht eine Mutation, die auf dem Trockenen wächst; deshalb hat sie

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