Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Magazine of Fantasy and Science Fiction 17 - Grenzgänger zwischen den Welten

Magazine of Fantasy and Science Fiction 17 - Grenzgänger zwischen den Welten

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 17 - Grenzgänger zwischen den Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
Vom Netzwerk:
er ähnlich wie die Maschine.‹
    Ich war so verblüfft, daß ich nicht gleich antworten konnte. ›Was wollen Sie damit sagen?‹ stotterte ich schließlich.
    ›Nun, ich meine ... ich finde, daß die Reaktionen durchaus vergleichbar sind, wenn ein Mensch zu lachen beginnt, während die Maschine die Lochkarte auswirft. Der Elektronenrechner kann nicht lachen, deshalb muß er – äh – sich eben anders behelfen ...‹ Sie lächelte unsicher und wirkte sehr verlegen.
    ›Soll das heißen, daß die Maschine Ihrer Meinung nach doch über einen Sinn für Humor verfügt? Aber das würde bedeuten daß sie einen Verstand besitzt!‹ Ich schüttelte heftig den Kopf und machte eine abwehrende Handbewegung. ›Das trifft nicht zu. Dazu ist die Maschine nicht fähig. Sie ist nur ein Gehirn – das willenlose Werkzeug der mit einem Verstand begabten Menschen. Sie verfügt nicht einmal über die wichtigste Voraussetzung für echte Intelligenz – das Selbst bewußtsein, das Bewußtsein ihrer Existenz!‹
    ›Aber die Maschine muß über dieses Bewußtsein verfügen‹, widersprach sie. ›Wie wüßte sie sonst, daß sie über diese Eins-plus-eins-ist-zwei-Information verfügt, zu der die kodierte Eins-plus-eins-ist-drei-Programmierung nicht – äh – paßt?‹
    Ich antwortete nicht sofort. Ich antwortete überhaupt nicht. Statt dessen warf ich einen bedeutungsvollen Blick auf meine Armbanduhr und stellte fest: ›Tut mir leid, meine Damen und Herren, aber die Arbeit ruft. Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit und Ihr reges Interesse an unseren Problemen.‹ Mit diesen Worten drehte ich mich rasch um und verschwand durch den Seitenausgang, der in das Laboratorium führt. Die Reporter blieben erstaunt zurück, klappten ihre Notizbücher zu und verließen langsam das Büro. Wahrscheinlich waren sie mit mir unzufrieden, weil ich die letzte Frage nicht beantwortet hatte.
    Aber ich konnte sie nicht beantworten, bevor ich selbst nicht einen kleinen Versuch unternommen hatte.
    In dem Laboratorium hinter meinem Arbeitszimmer erhob sich die massive Konstruktion des Elektronenrechners. Ich blieb lange vor der glatten Vorderfläche stehen und starrte die polierten Metallplatten an. Dann setzte ich mich an die Schreibmaschine neben dem Kontrollpunkt und tippte folgende Frage: ›Was ist die Kubikwurzel aus sieben hoch sieben geteilt durch den Logarithmus von dreiundzwanzig mal sechs hoch drei?‹ Die Frage erschien auf dem Papier vor mir, während gleichzeitig die Lochkarte in dem dafür vorgesehenen Schlitz verschwand. Ich drückte auf den Knopf, der den Rechenvorgang einleitete. Die Relais klickten, im Inneren der Maschine summte es leise, und dann bewegten sich die Tasten der Schreibmaschine. Unter meiner Frage stand folgende Antwort:
    ›Kann ich Papier und Bleistift haben, Professor?‹«
     
    Hunnecker fuhr sich mit dem Taschentuch über die Stirn, bevor er weitersprach. »Daraufhin verließ ich das Laboratorium. Aber ich kam eine Stunde später zurück und trug eine große Aktentasche, die Sprengstoff, eine Zündkapsel, fünfzig Meter Zündschnur, einen Zeitschalter und eine kleine Zündmaschine enthielten. Ich wußte, wo die Sprengladung den größten Schaden anrichten würde, und brachte sie sorgfältig an.
    Und dann habe ich die Maschine in einen rauchenden Trümmerhaufen verwandelt. Und dann bin ich hierhergekommen.«
    Der Mann hinter dem Schreibtisch fragte: »Wie viele Menschen hielten sich Ihres Wissens zum Zeitpunkt der Explosion in dem Gebäude auf?«
    »Ich habe mich genau davon überzeugt«, antwortete Hunnecker. »Das Laboratorium war völlig leer ... bis auf die Maschine.«
    Der Uniformierte schüttelte verständnislos den Kopf. Sein Mund bewegte sich, als wolle er etwas sagen. Er griff unwillkürlich nach dem Telefon, ließ aber die Hand wieder sinken. Dann gewann er endlich wieder seine Selbstbeherrschung zurück. »Hören Sie ... äh ... Professor«, sagte er begütigend. »Sie sind hier in der falschen Abteilung. Wir bearbeiten nur Mordfälle. Haben Sie das nicht gewußt?«
    Hunnecker seufzte und lächelte dann leicht. »Oh, ja«, antwortete er, »deswegen bin ich hier ...«
     

Grenzgänger zwischen den Welten
    (Slips Take Over)
     
Miriam Allen DeFord
     
     
    Davenant sah interessiert von seinem Bier auf. Obwohl er sich als Hobby mit eigenartigen Ausdrücken beschäftigte und dem Wort ›Pah!‹ schon oft im Druck begegnet war, hatte er es noch nie in einer Unterhaltung gehört.
    »Interviews mit

Weitere Kostenlose Bücher