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Magazine of Fantasy and Science Fiction 19 - Welt der Illusionen

Magazine of Fantasy and Science Fiction 19 - Welt der Illusionen

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 19 - Welt der Illusionen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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entdeckt hatte, waren wir bereits verheiratet, und ich profitierte von ihrer Entdeckung, weil ich aß, was sie zu sich nahm. Die Ergebnisse sehen Sie selbst.«
    Mrs. Moswells Gesichtsausdruck war schwer zu deuten. »Sie hat also ihr Leben lang Nahrungsmittel mit Provin zu sich genommen, sagen Sie. Darf man daraus schließen, daß Ihre Frau schon sehr alt ist?«
    »Ja.«
    »Wie alt, Mister Smeed?«
    Jetzt war der alles entscheidende Augenblick gekommen. »Vierhundertachtzehn Jahre, Mrs. Moswell«, antwortete ich.
    Sie trank ihren Tee und sah mich dabei über den Tassenrand hinweg nachdenklich an. Ich war einigermaßen davon überzeugt, sie so neugierig gemacht zu haben, daß sie weitere Fragen stellen würde, aber andererseits bestand noch immer die Möglichkeit, daß sie nur lachen und mich wieder auf die Straße schicken würde. Als sie dann sprach, atmete ich erleichtert auf. »Aber wenn Ihre Frau sozusagen mit dieser Wunderdroge aufgewachsen ist, muß sie das Zeug von ihren Eltern bekommen haben«, stellte sie fest. »Das könnte wiederum bedeuten, daß ihre Eltern noch leben und wesentlich älter als Ihre Frau sind, nicht wahr?«
    »Das ist sehr wahrscheinlich.«
    »Aber wo sind sie dann? Warum ist diese unglaublich langlebige Familie nicht besser bekannt?«
    »Mrs. Moswell«, sagte ich entschlossen, »ich verkaufe dieses Buch für zwei Dollar. Sie brauchen mir nur eines abzunehmen und die Rezepte zu benützen, um selbst zu erfahren, ob ich die Wahrheit gesagt oder gelogen habe. Warum kaufen Sie nicht einfach ein Exemplar? Dann stehle ich Ihnen nicht länger Ihre kostbare Zeit.«
    »O nein, Mister Smeed«, erwiderte sie ebenso fest, »die ganze Sache interessiert mich wirklich. Sagen Sie mir doch – wo leben die Eltern Ihrer Frau? An einem nicht allgemein zugänglichen Ort? In Tibet oder in der Antarktis?«
    Ich schüttelte langsam den Kopf und antwortete so ernsthaft wie überhaupt möglich: »Mrs. Moswell, wenn Sie sich wirklich die Zeit nehmen wollen, die ganze Geschichte zu hören, erzähle ich Ihnen gern alles, was ich selbst darüber weiß. Und wenn Sie nicht recht daran glauben können, denken Sie nur daran, wie wenig wir bisher über unser Universum wissen. Erinnern Sie sich vor allem daran, wie oft wertvolle Bereicherungen des menschlichen Wissens nur deshalb unterdrückt wurden, weil unbeugsame Männer und fortschrittsfeindliche Institutionen sich weigerten, neue Entdeckungen zu akzeptieren. Stellen Sie sich vor, wie viele Entdeckungen wahrscheinlich für immer verlorengingen, weil der Entdecker keine Gelegenheit erhielt, sie der Öffentlichkeit zu unterbreiten. Überlegen Sie nur, was geschehen wäre, wenn Galilei nicht bewiesen hätte, daß Kopernikus mit seinen Theorien recht hatte, oder wenn Kopernikus seine Gedanken nicht schriftlich festgehalten hätte. Sie haben mich nach der Abstammung meiner Frau gefragt; hören Sie sich also bitte die ganze Geschichte an, selbst wenn sie Ihnen etwas langatmig erscheinen sollte.
    Stellen Sie sich zunächst vor, wie die Welt heutzutage aussehen würde, wenn die Menschheit von Anfang an Provin besessen hätte. Machen Sie sich also mit dem Gedanken vertraut, Provin sei seit Jahrtausenden bekannt und bewährt. Es hätte in einem Meteoriten auf die Erde fallen können, nicht wahr? Aber es hätte auch einfach Bestandteil der Schöpfung sein können. Jedenfalls existiert es einfach auf dieser Welt, kommt in allen Pflanzen vor, wird von Pflanzenfressern aufgenommen und an Fleischfresser weitergegeben. Fische, Säugetiere, Vögel, Insekten, Mikroben – alle enthalten Provin.
    Wo Provin existiert, ist das Leben außergewöhnlich lang. Sämtliche Tiere haben sich im Verlauf ihrer Evolution darauf eingestellt, nur so wenige Junge auf die Welt zu bringen, daß andere Lebensformen nicht gefährdet werden. Selbstverständlich gibt es massenhaft Schaben, aber nicht so viele, daß sie die Welt überfluten; auf den Feldern wachsen Kornblumen und entziehen dem Boden Nährstoffe, aber es gibt nicht so viele Kornblumen, daß kein Getreide mehr wächst; das Wiesel tötet Hasen und trinkt Vogeleier, aber es gibt nicht zu viele Wiesel. Die Natur befindet sich im Gleichgewicht.
    Wie Sie sich vorstellen können, entwickelt sich auf einer so schwach bevölkerten Welt eine streng gegliederte und starre Gesellschaft, die Ähnlichkeit mit der ägyptischen Gesellschaft vor fünftausend Jahren besitzt, wenn das Ägypten der Pharaonen bereits über unsere ›fortschrittliche‹ Technik

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