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Magazine of Fantasy and Science Fiction 23 - Am Tag vor der Ewigkeit

Magazine of Fantasy and Science Fiction 23 - Am Tag vor der Ewigkeit

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 23 - Am Tag vor der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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lautete:
     
    Was ich jetzt versuche, klappt vielleicht nicht, und in diesem Fall ende ich wie der Major und der arme Kleine hier, der es nicht einmal zu einem Namen gebracht hat. Aber mir bleibt keine andere Wahl. Vielleicht vergeude ich nur meine Zeit mit einem langen ausführlichen Brief an einen Kerl, der nicht existiert und nie existieren wird. Aber ich baue darauf, daß ich nicht der letzte bin.
    Okay, Du hast also die Nachricht von Nummer drei bekommen und bist wie ich hierher gekommen. Die Schublade war schon leer, als ich sie gefunden habe, aber sie enthielt diesen Tip, es doch hier zu versuchen. Die Farbe, mit der ich die Buchstaben überpinselt habe, hält wahrscheinlich nicht länger als zehn Jahre – aber das müßte genügen.
    Das ist jetzt unwichtig. Ich muß mich kurz fassen. Ich habe genügend Zeit, meine Spuren sind verwischt, und er hält mich vielleicht für tot. Ich habe mir jedenfalls Mühe gegeben, diesen Eindruck zu erwecken. Seit fünf Jahren habe ich mich nicht mehr sehen lassen. Aber jetzt wird es Zeit, daß ich etwas unternehme. Ich kann nicht länger warten, weil ich es gefunden habe.
    Da jedoch immer das Risiko besteht, daß wider Erwarten etwas nicht klappt, hinterlasse ich Dir ebenfalls eine Nachricht. Außer Dir kann nur er diese Mitteilung finden – und was nützt ihm eine verschlüsselte Nachricht? Du weißt bestimmt, was zu tun ist. Aber falls Du es nicht wissen solltest, falls Du zuviel vergessen hast ...
    Die Sache ist zu kompliziert für mich. Seit meinen Lebzeiten hat sich alles zu sehr verändert. Ich weiß nicht, ob ich es mit Zauberei oder Schwarzer Kunst zu tun habe. Zum Teil scheint es auch ein Märchen zu sein. Ich bin kein Märchenprinz, aber ich muß es wenigstens versuchen.
    Wenn Du dies hier liest, weißt du, daß ich es nicht geschafft habe; ich schreibe es trotzdem auf: MUSKY LAKE. Drittes, Fünftel, vierter. 247
    Jetzt bleibt alles andere Dir überlassen. Ich verstecke diese Mitteilung an einer Stelle, die Dich daran erinnern soll, in was er sich verwandelt hat und was er diesem armen Kleinen angetan hat, den wir hier finden sollten. Ich lasse sie ihm, damit er sie an Dich weitergeben kann.
    Viel Glück!
     
    »Der See liegt in Wisconsin einige Meilen außerhalb von Octavie«, erklärte ich Jess. »Ein kleiner See zwischen dicht bewaldeten Hügeln. Auf der Karte steht Otter Lake , aber für mich war er immer nur der Musky Lake. Dort habe ich meinen ersten gefangen.«
    Jess sah mich verständnislos an.
    »Einen Fisch, einen großen Fisch, einen zähen Burschen. Ich habe lange dazu gebraucht. Das vergißt man nicht.«
    »In diesem Gebiet gibt es praktisch nur Wald«, stellte Jess fest. »Warum schickt er dich dorthin?«
    »Das müssen wir eben noch herausbekommen«, erwiderte ich und sprach nicht weiter, weil ich ein Geräusch gehört zu haben glaubte – oder vielleicht roch ich nur, daß etwas faul war. Ich griff nach Jess' Schulter und zischte: »Licht aus!« Im nächsten Augenblick öffneten sich bereits die Doppeltüren zur ehemaligen Ladeplattform. Männer in schwarzen Uniformen strömten herein. Gleichzeitig wurde ein großer Scheinwerfer hereingerollt, der den Raum mit Licht überflutete. Jess und ich standen noch im Schatten. Ich bückte mich, tastete nach einem Eisenstab, den ich auf dem Boden hatte liegen gesehen, und warf ihn mit voller Kraft von uns weg. Als er klirrend zu Boden fiel, schwenkte der Scheinwerfer zur Seite, und wir rannten gebückt in die entgegengesetzte Richtung davon.
    Jess lief voraus. Er erreichte die offenstehenden Eisentüren, warf sich herum und schoß auf unsere Verfolger. Ich verschwand um die Ecke, griff nach Jess und zog ihn am Kragen zu mir in Sicherheit. In diesem Augenblick knallte jedoch etwas hinter uns. Jess verzog schmerzlich das Gesicht, taumelte durch die Tür und fiel gegen mich. Er blutete aus einer Schußwunde am Rücken.
    Ich warf mir Jess über die Schulter, lief die Treppe hinauf, erreichte den Gang, senkte den Kopf und spurtete. Als ich eben die Tür des Warteraums öffnete, fielen hinter mir wieder Schüsse, und die Kugeln schlugen in den Türrahmen ein. Der Raum wurde jetzt nur noch von einem Leuchtstreifen an der Decke erhellt. Ich durchquerte ihn mit drei Schritten, aber dann rutschte ich auf etwas aus, das ich nicht gesehen hatte, und knallte der Länge nach hin. Jess blieb auf mir liegen. Ich packte ihn am Gürtel, schob ihn weiter ins Büro und kam hinterher. Ich hatte die Tür noch nicht einmal ins

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