Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Magdalenas Garten

Titel: Magdalenas Garten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Gerstenberger
Vom Netzwerk:
tatsächlich so gewesen war, warum war sie dann nicht bei ihm geblieben?
    Â» Buon giorno! Sei ein Schatz und stell das ein bisschen leiser. Wer ist dieser Heuler?«
    Magdalena drehte die Musik leiser, cavolo , jetzt hatte sie ihn doch aus seinem Mittagsschlaf geweckt. Zwischen drei und fünf Uhr nachmittags schlief Roberto, danach hatte er ein Stündchen Zeit für sie. Den Rest des Tages, von morgens um zehn bis tief in die Nacht, verbrachte er im Il Vizio .
    Â»Kaffee?« Es sollte möglichst ungezwungen klingen, gelang aber nicht.
    Â»Okay, warum nicht …«

    Er streckte sich und schlenderte, nur mit einer Jeans bekleidet, zum Kühlschrank. Magdalena zeigte auf das frische Baguette, das sie auf dem Heimweg für ihn mitgebracht hatte, manchmal aß er etwas davon. Er schüttelte den Kopf.
    Â»Hausaufgaben?« Nun schüttelte sie den Kopf und beeilte sich, den Tisch frei zu machen. Großer Gott, warum war er nur so verdammt anziehend für sie? Der Bauch, der Brustkorb, die Schultern, sie liebte alles an ihm, sie hätte aufspringen können und ihn umklammern mögen, sich an ihm reiben, ihre Haut wollte seiner etwas mitteilen, jede ihrer Zellen sollte sich mit seinen vermischen dürfen. Es war grässlich, was er mit ihr tat. Am schlimmsten war, dass sie sich davon nichts anmerken lassen durfte, er wollte kein Hausmütterchen, das sich zu jeder Gelegenheit an ihn drückte und zärtlich und begeistert zu ihm aufblickte. O Gott, wie kompliziert, manchmal verstand sie selbst nicht, was zwischen ihnen eigentlich ablief. Sie schaute auf die Uhr, schon fünf, die beste Zeit, um im Zitronengarten bei Matteo vorbeizufahren, sicher arbeitete er heute dort oben unter den Bäumen. Sie wollten den eingestürzten Teil der Mauer wieder aufbauen, vielleicht konnte sie ihm währenddessen doch schon vorsichtig von ihrem immer konkreter werdenden Vater-Verdacht erzählen.
    Roberto hatte die Haustür geöffnet und schaute hinaus auf den Kirchplatz, dabei ließ er seine Schultern kreisen, sodass die Muskelstränge auf seinem Rücken sichtbar wurden. Magdalena wandte ihren Blick von ihm ab. Er machte das nicht für sie, er machte eigentlich nie etwas für sie. Er war mit sich im Reinen, zufrieden, er liebte seinen Körper, das sah sie daran, wie er ihn manchmal versonnen streichelte und dehnte, als ob er eine Maschine ölte oder ein Auto polierte. Also anziehen und den Roller starten, abdampfen, ohne zu winken, obwohl sie das so gerne wollte. Aber vorher kochte sie ihm noch einen Kaffee.

    Â 
    Â»Lena?«, sagte er, nachdem er sich eins seiner weißen Hemden übergezogen und den Espresso getrunken hatte. »Komm, ich zeige dir was!« Er war der Einzige, der sie Lena nennen durfte. Schon nahm er sie von hinten an den Schultern, leckte kurz über ihren Nacken, presste seine Lippen dann auf die feuchte Haut und machte damit ein obszönes Pupsgeräusch.
    Â»Aaah!« Sie zog die Schultern hoch und versuchte ihm zu entkommen, aber er ließ schon wieder von ihr ab und stellte sie wie ein Möbelstück neben den Küchentisch. Magdalena konnte nichts dagegen tun, schon bei seiner Berührung mit der Zunge war ihr ein erwartungsvoller Schauer über den Rücken gelaufen.
    Â»Hilf mir mal«, sagte er, zusammen trugen sie den schweren Holztisch ein Stück beiseite, dann öffnete Roberto die Falltür darunter.
    Â»Zieh dir was über, da unten ist es kalt.« Er beugte sich vor, legte seinen Mund auf ihr T-Shirt, blies ihr durch den Stoff heiße Luft auf die rechte Brustwarze und verschwand auf der steilen Leiter in dem Viereck.
    Â 
    Â»So, stell dich hier hin, dann nimmst du sie so in die Hand, die Beine locker in den Knien, schulterbreit auseinander, Arme nach vorne. Keine Angst, kann nichts passieren.«
    Kann nichts passieren, natürlich konnte etwas passieren!
    Â»Ich will lieber doch nicht.«
    Â»Baby, sie ist geladen, aber das heißt nicht, dass sie einfach so losgehen kann, da musst du schon erst ein paar Kilo bewegen mit deinem Finger am Abzug, ich habe es dir doch erklärt.«
    Â»Trotzdem habe ich Angst.« Roberto seufzte und schaute sie nur an. Guck weiter so, dachte Magdalena, ich mag diesen Blick so verdammt gern. Sie griff nach ihrem Glas, das auf dem Regalbrett an der Kellerwand stand, und nahm zwei große Schlucke
Pol Roger. Der Rolls-Royce unter den Champagnern, sagte Roberto. Nur ein halbes

Weitere Kostenlose Bücher