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Maggie O'Dell 03 - Schwarze Seele

Maggie O'Dell 03 - Schwarze Seele

Titel: Maggie O'Dell 03 - Schwarze Seele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Kava
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zu ihm gebracht habe. In der zweiten wollte er alle Preise überbieten für alles, was Ben anzubieten hatte. O ja, das Leben war wieder schön. Sehr schön sogar.
    Eine Nachricht stammte von seiner alten Freundin, Detective Julia Racine. Er hatte gehofft, von ihr zu hören. Im Gegensatz zu den anderen Anrufern vergeudete Racine keine Zeit mit Süßholzraspeln und Schleimerei. Stattdessen drohte sie ihm mit Festnahme und Anklage wegen Behinderung polizeilicher Ermittlungen. Junge, Junge, die Frau törnte ihn schon mit dem Klang ihrer Stimme an, besonders, wenn sie dreckig daherredete. Als er hörte, wie sie ihn einen „Knieficker“ schimpfte, bekam er eine heftige Erektion. Um das Gefühl zu genießen, spielte er die Nachricht noch einmal ab und beschloss, sie nicht zu löschen, sondern für zukünftige Nutzung aufzubewahren.
    Er blätterte sein kleines schwarzes Buch durch, und ihm kam der Gedanke, dass er es bei Detective Racine vielleicht wieder gutmachen konnte. So sehr er ihre Beschimpfungen auch genoss, ihm war danach, eine ihrer Gegenleistungen einzufordern, für die sie so berühmt war. Wie es klang, war die Ärmste wahrscheinlich seit einiger Zeit nicht flachgelegt worden - weder von Männer noch von Frauen. Und er musste zugeben, dass er heute Abend in der richtigen Stimmung war. Garantiert fiel ihm etwas ein, das für Racine so interessant war wie für ihn.
    Schließlich fand er die gesuchte Telefonnummer und wählte Britt Harwood beim Boston Globe an. Es war spät, aber er würde eine Nachricht hinterlassen. Er würde dem Jungen von der Heimatfront die erste Option auf die Exklusivfotos einräumen. Lächelnd stellte er sich Harwoods Gesicht vor, wenn er ihm die Kontaktabzüge zeigte, auf denen ein Dutzend guter kleiner Christenjungen mitten im Boston Common Frauen überfielen und ihnen die Kleider vom Leib rissen.

56. KAPITEL
    Tully konnte es immer noch nicht glauben. Wenn es keine Handys gäbe, wäre er wahrscheinlich jetzt mit Gwen im Hotel, und sie würden sich gemeinsam durch den Präsentkorb mit Champagner und Kondomen arbeiten. Waren sie nahe daran gewesen, einen Riesenfehler zu begehen? Trotzdem wäre er lieber wieder im Hotel, anstatt unter einem mondhellen Himmel bis zu den Knöcheln im Matsch zu stehen und einem kettenrauchenden Detective beim Verhunzen der englischen Sprache zu lauschen, während sie auf den Gerichtsmediziner warteten.
    Zuerst hätte er Morrelli wegen des Anrufs am liebsten erwürgt - auch wenn es einen Mord gab, der dem vom FDR-Memorial glich. Er ertappte sich bei der Frage, ob Morrelli das absichtlich getan hatte, was natürlich Blödsinn war. Schließlich konnte Morrelli nicht ahnen, was er unterbrach. Er selbst hatte ja auch nicht geahnt, was sich da entwickelte. Tatsache war, er konnte immer noch nicht fassen, dass er Dr. Gwen Patterson geküsst hatte, geschweige denn ... Woran dachte er da überhaupt? Vielleicht war es gut, dass sie gestört worden waren. Sonst ... sonst wäre es ... na ja, es wäre etwas ziemlich Unglaubliches passiert.
    „Hier sind die Abdrücke, von denen Sie gesprochen haben.“ Detective Kubat beleuchtete mit der Taschenlampe einen Bereich, etwa zwei Schritte von der Leiche entfernt.
    Tully beugte sich herunter und prüfte die runden Abdrücke. Einer war deutlich im Matsch zu erkennen, ein möglicher zweiter war offenbar verwischt worden. Sie sahen wirklich aus wie die am FDR-Memorial. Welche Bedeutung hatten sie bloß?
    „Hat jemand davon ein Foto gemacht?“
    „He, Marshall!“ schrie Kubat. „Schieb deinen Hintern her und mach ‘n paar Polaroids von den Dingern da.“
    „Was ist mit der Kleidung?“
    „Alles ordentlich zusammengelegt und hier drüben gestapelt.“ Er schwenkte den Lichtstrahl zu der betreffenden Stelle, doch die Kleidung war schon von der Spurensicherung eingesackt und fortgebracht worden. „Komisch war, dass alles total zerrissen war.“
    Tully erhob sich und sah sich um. Sie befanden sich in einem abgelegenen Teil des Parks. Auf einer Seite Bäume, auf der anderen eine Steinmauer. Die Leiche der jungen Frau war gegen einen Baum gelehnt, den Blick auf eine Holzbank mit Laternen gerichtet. Tatsächlich sah es so aus, als würde sie direkt auf die Bank starren und für einen dort sitzenden Bewunderer posieren.
    „Was ist mit Seilen oder Kordeln. Etwas gefunden?“
    „Nee, nix. Aber ‘ne Ladung hiervon.“
    Er führte Tully näher an die vom Polizeischeinwerfer beleuchtete Leiche. Das grelle Licht verwandelte sie in

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