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Maggie O'Dell 03 - Schwarze Seele

Maggie O'Dell 03 - Schwarze Seele

Titel: Maggie O'Dell 03 - Schwarze Seele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Kava
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lange? Ein Teil seiner Nervosität beruhte auf Nikotin- und Koffeinentzug. Keine Zigaretten, kein Kaffee, keine Cheeseburger. Großer Gott! Hatte er den Verstand verloren?
    In dem Moment kam Alice aus der Toilette. Sie hatte sich das lange blonde Haar zurückgebunden, so kamen die helle Haut und die vollen ungeschminkten roten Lippen stärker zur Geltung. Sie sah ihn mit ihren strahlenden grünen Augen an und lächelte, wie er noch nie angelächelt worden war. Wieder einmal wurde ihm klar, wie bedeutungslos sein Verzicht war, solange dieser wunderschöne Engel ihn so anlächelte.
    „Irgendeine Spur von Brandon?“ fragte sie und riss ihn augenblicklich aus seinen Träumereien.
    „Nein, keine.“ Er sah aus dem Fenster, als beobachte er etwas.
    Er hatte Brandon völlig vergessen, und es war ihm auch jetzt gleichgültig, ob er auftauchte. Er konnte beim besten Willen nicht verstehen, wieso sein Bruder Eric mit diesem Typ so befreundet gewesen war. Eigentlich wünschte er sich, Brandon würde irgendwie vom Erdboden verschwinden. Sein Macho-Casanovagehabe nach dem Motto: Seht mich an, ich bin ja so cool! hing ihm zum Halse heraus. Und dass er angeblich ein zukünftiger Reverend in Ausbildung war, interessierte ihn überhaupt nicht.
    Außerdem verstand er nicht, warum Brandon sich ständig an sie hängte, sobald er mit Alice irgendwohin ging. Der Typ konnte doch jede haben. Warum ließ er Alice nicht in Ruhe? Allerdings bestand Vater darauf, dass seine Anhänger nie allein loszogen. Und da er noch kein Mitglied der Kirche war, galt er automatisch nicht als anerkannte Begleitung.
    Eric hatte versucht, ihm die Regeln und den ganzen Scheiß zu erklären. Aber dann hatte Vater ihn, Justin, für fast eine Woche in die Wälder geschickt. Ein Initialisierungssritual hatte er das genannt, obwohl Justin immer noch nicht verstand, was das Schlafen auf dem Waldboden und das Essen von kalten Dosenbohnen mit einer Initiation zu tun hatte.
    Glücklicherweise war er in den Shenandoah National Park gewandert. Ein paar Camper hatten ihn aufgelesen und so gut durchgefüttert, dass er fürchtete, zugenommen zu haben, und nicht wie der ausgemergelte, ängstliche Neuling zurückkehrte, den Vater offenbar haben wollte. Bei seiner Rückkehr war Eric leider auf einer geheimen Mission gewesen, von der ihm keiner erzählen durfte. Er verabscheute diesen ganzen Abenteuerscheiß. Das war alles so blöd, wie es klang.
    Alice rutschte in die Ecke der Nische und wartete. Justin zögerte. Er hätte gern neben ihr gesessen. Er konnte das unter dem Vorwand tun, nach Brandon Ausschau zu halten. Aber das tat sie bereits selbst, und zwar so intensiv, dass er Brandon hasste, weil er ihre Aufmerksamkeit in Anspruch nahm.
    Justin rutschte ihr gegenüber auf die Bank, ließ den Blick durch das Restaurant schweifen und prüfte, ob jemand Einwände erhob, dass sie eine Nische belegten, obwohl sie nichts bestellten. Der Laden war voll von späten Gästen, die sich ihren Samstagabend-Fastfood-Cocktail holten. Die Dinnerzeit war längst vorbei. Kein Wunder, dass ihm der Magen knurrte. Mehr als den Bissen von Ginnys Brezel hatte er seit dem Mittag nicht gehabt. Und der Gummireis mit Bohnen, den sie ständig bekamen, hielt nicht lange vor, obwohl er an den Magenwänden festzukleben schien. Warum aßen die diesen Fraß tagein, tagaus? Und da sie unterwegs waren, war das Essen heute auch noch kalt gewesen. Hick! Er schmeckte es immer noch.
    Da sie wohl ein Weilchen warten mussten, schälte Alice sich aus ihrer Jacke. Justin folgte ihrem Beispiel und versuchte, nicht auf ihre unglaublichen Titten zu starren. Trotzdem dachte er immer wieder, wie scharf sie in dem engen rosa Pulli aussah.
    Sie griff in die Jackentasche, holte den gefüllten Lederbeutel heraus und stellte ihn auf den Tisch, dass die Vierteldollarmünzen klimperten. Justin wollte schon fragen, ob sie sich nicht wenigstens eine Cola leisten durften. Sie hatte lediglich einen Vierteldollar für das Telefonat benutzt, das ein wichtiger Teil ihrer Mission zu sein schien. Aber dann hatte sie nur eine kurze Nachricht übermittelt, irgendeinen sonderbaren Code über eine Taxifahrt.
    Justin versuchte gar nicht erst herauszufinden, was dahinter steckte. Genau genommen interessierten ihn weder die Politik der Gruppe noch ihre religiösen Überzeugungen, noch ihre Reisearrangements. Er wollte nur bei Alice sein, weil er nicht wusste, wohin er sonst gehörte.
    Er war jetzt fast einen Monat von zu Hause weg, und

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