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Maggie O'Dell 03 - Schwarze Seele

Maggie O'Dell 03 - Schwarze Seele

Titel: Maggie O'Dell 03 - Schwarze Seele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Kava
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Lippen, und sie presste sich mit straffem Rücken gegen den Türknauf. Zugleich erkannte sie in diesem Moment des Zögerns aber auch, dass sie sich der Geste nicht widersetzen würde, und das erstaunte sie. Was war nur los mit ihr? Allerdings musste sie sich keine Sorgen machen. Harveys erneutes Knurren erstickte jeglichen Versuch einer intimeren Berührung im Keim und lenkte Gregs Aufmerksamkeit erneut auf den Hund.
    Er sah Harvey finster an und erklärte Maggie lächelnd: „Wenigstens musst du dir keine Sorgen um deine Sicherheit machen, solange der bei dir ist.“
    Er wandte sich zum Gehen, drehte sich aber noch einmal um. „Ach, das hätte ich fast vergessen.“ Er zog einen Packen zerrissener und zerknüllter Papiere aus der Brusttasche.
    „Das muss aus deinem Abfalleimer geweht sein. Der Wind war böig heute.“ Er überreichte ihr einige zerrissene Anzeigen, eine Aufstellung ihrer Kreditkontenstände und eine Abonnementsbestätigung für Smart Money. „Vielleicht brauchst du festere Tonnendeckel“, fügte er hinzu. Typisch Greg, immer praktisch, nie eine Gelegenheit auslassend, sie zu tadeln oder zu beraten.
    „Wo hast du das gefunden?“
    „Unter dem Busch dahinten.“ Er deutete auf den Lorbeer am Haus und ging zu seinem Wagen. „Bye, Maggie.“
    Sie sah ihn winken und wartete, dass er einstieg. Wie gewöhnlich prüfte er zunächst sein Konterfei im Rückspiegel und strich sich rasch über das perfekt sitzende Haar. Sie wartete, bis sein Wagen auf der Straße außer Sichtweite war. Dann nahm sie Harvey und ging um die Garage herum. Sofort sprangen die durch Bewegungsmelder aktivierten Lichter an. Die beiden galvanisierten Metallabfallbehälter waren genau dort aufgereiht, wo sie immer standen, nebeneinander dicht an der Garagenwand, die Deckel intakt und fest aufgelegt.
    Sie sah sich noch einmal das zerknüllte Papier an und zerriss vorsichtshalber die wichtigen Sachen. Es war ein wenig beunruhigend, dass offenbar jemand ihren Müll durchwühlt hatte. Was hatte man da zu finden gehofft?

15. KAPITEL
    Washington, D. C.
    Ben Garrison warf den Matchbeutel hinter die Tür seines Apartments. Etwas stank hier. Hatte er vergessen, den Abfall hinauszubringen?
    Er reckte sich stöhnend. Sein Rücken schmerzte, und der Kopf pochte. Er rieb sich die Beule an der rechten Schläfe, erstaunt, dass sie immer noch da war. Sie tat ihm verdammt weh, wurde aber wenigstens von Haaren bedeckt. Nicht, dass es ihm etwas ausmachte. Er mochte es nur nicht, wenn ihm Leute blöde Fragen stellten zu Dingen, die sie nichts angingen. Wie diese keuchende alte Schachtel in der Metro neben ihm. Sie hatte gestunken wie der Tod. Ihretwegen war er früher ausgestiegen und hatte sich für den Rest des Weges ein Taxi genommen - ein Luxus, den er sich selten leistete. Taxis waren was für Memmen.
    Er wollte nur ins Bett kriechen, die Augen schließen und schlafen. Aber das würde er nicht können, ehe er wusste, ob ihm ein paar vernünftige Aufnahmen gelungen waren. Zum Teufel, Schlaf war auch was für Memmen.
    Er schnappte sich den Matchbeutel und kippte den Inhalt auf den Küchentresen. Mit seinen großen Händen fing er drei Behälter auf, ehe sie über die Kante rollten.
    Dann sortierte er die schwarzen Filmdöschen nach den auf den Deckeln vermerkten Daten und Zeiten.
    Von den sieben Rollen stammten fünf von heute. Er hatte gar nicht gemerkt, dass er so viele verbraucht hatte. Falsches Licht war sein größtes Problem gewesen. Die Beleuchtung rings um das Denkmal war in manchen Bereichen zu grell und in anderen zu schwach. Er fand sich gewöhnlich in den dunklen Ecken wieder, wo er nicht gern Blitzlicht benutzte, es aber dennoch tat. Wenigstens war die Bewölkung vorhin aufgebrochen. Vielleicht hatte er Glück gehabt.
    In diesem Geschäft hing sehr viel vom Zufall ab. Er versuchte ständig, so viele Hindernisse wie möglich aus dem Weg zu räumen. Leider war Dunkelheit sogar von hochempfindlichen Filmen und diesem neuen Infrarotzeugs nicht zu durchdringen.
    Er sammelte die Filmdosen ein und ging zum Wandschrank, den er in eine Dunkelkammer umgewandelt hatte. Das Klingeln des Telefons erschreckte ihn. Er zögerte, hatte jedoch nicht vor, den Hörer abzunehmen. Seit Monaten, seit Beginn der Drohanrufe ging er schon nicht mehr an den Apparat. Trotzdem wartete er aufmerksam, bis der Anrufbeantworter sich einschaltete.
    Ben wappnete sich innerlich vor einer weiteren Absurdität. Stattdessen sagte eine vertraute Männerstimme:

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