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Maggie O'Dell 03 - Schwarze Seele

Maggie O'Dell 03 - Schwarze Seele

Titel: Maggie O'Dell 03 - Schwarze Seele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Kava
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Gleichgewicht zu halten, fand Justin ihn ziemlich gewöhnlich. Wie bitte? Der Typ wandelte angeblich über Wasser und musste sich im Bus an den Rückenlehnen festhalten?
    Justin hielt den Kopf an die Lehne gepresst und drehte ihn leicht zur Seite, damit niemand auf die Idee kam, er sei wach. Er schnarchte sogar ganz leise, ein Geräusch, dass er sich selbst im Halbschlaf hatte machen hören.
    Er sah Vater in Höhe seines Sitzes stehen bleiben. In der Dunkelheit und bei fast geschlossen Augen konnte er nicht erkennen, ob er auf ihn hinabsah oder nicht.
    Dann hörte er ihn flüstern. „Brandon, setz dich ein paar Minuten nach vorn zu Darren. Ich muss mit Alice reden.“
    Brandon stand auf und gehorchte ohne Widerrede. Justin hätte fast gelacht. Gut, der Bastard würde Alice eine Weile nicht belästigen. Vielleicht hatte Vater Brandons Besessenheit bemerkt. Schließlich predigte er dauernd über die Wichtigkeit der Enthaltsamkeit für sie alle, um ihre Mission zu erfüllen. Reiner Scheißdreck natürlich, aber er war Zeuge der Bestrafungen für Ungehorsam geworden. Ein Pärchen, das in seiner ersten Woche im Camp in flagranti erwischt worden war, wurde von den anderen immer noch geächtet.
    „Alice, ich möchte dich loben“, hörte Justin Vater mit leiser Stimme sagen. „Es war ausgezeichnet, wie viele junge Leute du bewegen konntest, zu unserer Gebetsversammlung zu kommen.“
    „Justin und Brandon haben mir geholfen.“ Alice sprach auch im Flüsterton, doch Justin schnappte jedes Wort auf. Er liebte ihre leise, sanfte, süße Stimme, die wie Vogelgezwitscher klang. Gleichgültig, was sie sagte, die Worte waren melodisch.
    „Das ist typisch für dich, dass du etwas von dem Lob abgibst.“
    „Aber es stimmt. Sie haben mir geholfen.“
    Vater lachte leise auf, was Justin nicht deuten konnte. Er versuchte sich zu erinnern, ob er den Mann jemals hatte lachen hören.
    „Du glaubst gar nicht, was für ein besonderer Mensch du bist, mein liebes Mädchen.“
    Justin lächelte erfreut, weil noch jemand diesen wichtigen Tatbestand feststellte. Doch Alice schien das nicht zu gefallen - ihre Mimik glich eher einer Grimasse. Zu viel Bescheidenheit? Sie musste dringend lernen, ein Kompliment anzunehmen, besonders ... was war denn da los?
    Jetzt sah er, was Alice störte. Im Scheinwerfer eines entgegenkommenden Fahrzeugs erkannte er Vaters Hand auf ihrem Schenkel. Justin ließ den Kopf auf der Lehne, öffnete die Augen jedoch weiter, um besser sehen zu können. Ja, der Bastard schob die Finger zwischen ihre Schenkel und fuhr hinauf in ihren Schritt. Scheiße, verdammte!
    Kalter Schweiß brach ihm aus, und sein Herz pochte wild. Er sah Alice ins Gesicht, und sie bemerkte seinen Blick. Kaum merklich schüttelte sie den Kopf, ein entschiedenes „Nein“. Zuerst dachte er, das bezöge sich auf Vater, doch der Mann war auf den Weg fixiert, den seine Hand nahm. Demnach galt das „Nein“ ihm, Justin.
    Scheiße! Ihre gequälte Miene sagte eindeutig, dass sie nicht wollte, was da passierte, und trotzdem verbot sie ihm einzuschreiten?
    Scheiße! Er musste etwas tun! Er konnte Vaters Hand nicht mehr sehen. Es war wieder dunkel, da der Gegenverkehr verebbt war. Doch aus Vaters Schulterbewegung schloss er, dass er weiter vorstieß. Vielleicht hatte er seine dreckige Hand bereits in ihrer Hose.
    Justin legte den Kopf zurück. Er musste etwas tun, verdammt! Er musste nachdenken. Plötzlich hatte er eine Idee. Er warf sich herum, ruckte und zuckte im Sitz und spielte so gut es ging einen Albtraum. Dann warf er den Körper nach vorn und schrie: „Aufhören! Lass das!“
    Sofort waren alle hellwach. Etliche schauten über ihre Sitzlehnen oder um sie herum zu ihm hin. Justin schüttelte den Kopf und rieb sich Augen und Gesicht.
    „Entschuldigt bitte. Tut mir Leid. Ein schlechter Traum. Ich bin okay.“
    Er streifte Vater mit einem Blick. Der starrte ihn zornig an, stand auf und blickte finster auf ihn hinab, damit alle sein Missfallen sahen. Wie wollte er Zorn auf einen Albtraum rechtfertigen? Niemand sonst kannte ja den wahren Grund. Justin gab sich ungerührt und war froh, dass der Perverse aufgehört hatte mit seinem Treiben. Er erwiderte Vaters Blick schulterzuckend und rückte sich auf seinem Sitz zurecht. Dann wich er dem durchdringenden Blick aus, indem er sich bei dem Arschgesicht entschuldigte, das neben ihm saß.
    Schließlich merkte er, wie Vater sich abwandte. Justin wartete jedoch, bis er die Tür des Privatabteil ins Schloss

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