Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Maggie O'Dell 03 - Schwarze Seele

Maggie O'Dell 03 - Schwarze Seele

Titel: Maggie O'Dell 03 - Schwarze Seele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Kava
Vom Netzwerk:
Wasser in Flaschen besorgen? Quellwasser aus Colorado wäre gut.“
    „Colorado?“
    „Ja, bitte ... abgefülltes Quellwasser. Vorzugsweise aus Colorado.“
    „Ja, Ma’am. Ich werde sehen, was ich tun kann.“
    Sie wartete, bis der Kellner außer Sichtweite war, dann beugte sie sich zu Maggie vor und flüsterte: „Die geben alle möglichen Chemikalien ins Leitungswasser. Übles Zeug, das Krebs verursacht.“
    „Die?“
    „Die Regierung.“
    „Mom, ich bin die Regierung.“
    „Natürlich bist du das nicht, Süßes.“ Sie lehnte sich lächelnd zurück und glättete die Serviette auf ihrem Schoß.
    „Mom, das FBI ist eine Regierungsbehörde.“
    „Aber du denkst nicht wie die, Maggie. Du gehörst nicht zu ...“ Sie senkte die Stimme und flüsterte: „Zur Verschwörung.“
    „Da hätten wir es, Ma’am.“ Der Kellner stellte ihr ein wunderbares randvolles Kristallglas hin, garniert mit einer Limonenscheibe. Seine Bemühungen trugen ihm nur ein Stirnrunzeln ein.
    „Woher soll ich wissen, dass es abgefülltes Quellwasser ist, wenn Sie es mir bereits in einem Glas servieren?“
    Sie sah Hilfe suchend zu Maggie, doch die sagte: „Könnten Sie mir einen Scotch bringen? Pur.“
    „Natürlich. Einen Scotch pur und einmal abgefülltes Quellwasser in der Flasche.“
    „Vorzugsweise aus Colorado.“
    Der Kellner warf Maggie einen verzweifelten Blick zu, als erwarte er noch weitere Anordnungen. Sie tröstete ihn mit: „Mein Scotch kann von überall sein.“
    „Natürlich.“ Es rang sich ein Lächeln ab und war fort.
    Der Kellner war kaum gegangen, als sich ihre Mutter wieder über den Tisch beugte und flüsterte: „Es ist noch schrecklich früh, um Alkohol zu trinken, Maggie.“
    Maggie widerstand der Versuchung, darauf hinzuweisen, diese Neigung habe sie vermutlich von ihr geerbt. Sie presste die Kiefer zusammen und fingerte an der Serviette auf ihrem Schoß herum. „Ich habe letzte Nacht nicht viel geschlafen“, erklärte sie.
    „Nun ja, dann wäre Kaffee vielleicht angebrachter. Ich rufe ihn zurück.“ Sie begann sich nach dem Kellner umzusehen.
    „Nein, Mom, hör auf!“
    „Du brauchst etwas Koffein. Reverend Everett sagt, Koffein kann Medizin sein, wenn nicht im Übermaß genossen. Ein wenig wird dir helfen. Du wirst sehen.“
    „Ist schon okay. Ich will keinen Kaffee. Ich mag ihn nicht mal.“
    „Wo ist er bloß hingelaufen?“
    „Mom, nein!“
    „Er ist dort drüben am Tisch. Ich werde ...“
    „Mom, hör auf damit! Ich will den verdammten Scotch!“
    Die Hände ihrer Mutter verharrten in der Luft. „Nun gut.“ Sie ließ die Hände in den Schoß fallen, als hätte Maggie darauf geschlagen.
    Maggie hatte noch nie so heftig mit ihrer Mutter gesprochen. Was war nur in sie gefahren? Und als sie nun sah, wie Kathleens Gesicht rot anlief, überlegte sie, ob sie ihre Mutter je verlegen erlebt hatte, obwohl es in der Vergangenheit genügend Anlässe dafür gegeben hätte. Zum Beispiel, wenn Kathleen sich halb bewusstlos vor Trunkenheit von ihrer Tochter drei Treppen hatte hinaufschleifen lassen oder in einem See von Erbrochenem aufgewacht war.
    Sie wandte den Blick ab, sah sich nach dem Kellner um und fragte sich, wie sie eine ganze Mahlzeit mit dieser Frau überstehen sollte.
    „Vermutlich hat dich dieser Hund wach gehalten“, bemerkte ihre Mutter beiläufig, als wäre ihre Beziehung völlig intakt und nicht durch eine trübe Vergangenheit belastet.
    „Nein, eigentlich war es mein Regierungsjob.“
    Sie sah Maggie lächelnd an. „Weißt du, was ich gerade denke, Süßes?“ Als Expertin in Konfrontationsvermeidung wechselte sie praktischerweise das Thema. „Ich dachte gerade, wir sollten zum Erntedankfest ein großes Dinner geben.“
    Maggie sah sie verblüfft an. Das konnte doch nur ein Witz sein.
    „Ich mache einen Truthahn mit allen Beilagen. Es wird wie in den guten alten Zeiten sein.“
    Gute alte Zeiten? Das musste die Pointe sein. Doch ihre Mutter meinte das offenbar ernst. Zu glauben, dass Kathleen auch nur wusste, an welchem Ende der Truthahn gefüllt wurde, war abwegig.
    „Ich werde Stephen und Emily einladen. Es wird Zeit, dass du sie kennen lernst. Und du kannst Greg mitbringen.“
    Das war keine Pointe, sondern eine Einladung mit Hintergedanken. Natürlich, warum hatte sie das nicht eher kommen sehen?
    „Mom, du weißt, dass das nicht geht.“
    „Wie geht es Greg? Ich bedaure, dass wir uns nicht mehr sehen.“ Kathleen O’Dell redete weiter, als hätte Maggie nichts

Weitere Kostenlose Bücher