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Maggie O'Dell 03 - Schwarze Seele

Maggie O'Dell 03 - Schwarze Seele

Titel: Maggie O'Dell 03 - Schwarze Seele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Kava
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gesagt.
    „Vermutlich geht es ihm gut.“
    „Ihr beide redet doch noch miteinander, oder?“
    „Nur über die Teilung unseres gemeinsam erworbenen Vermögens.“
    „Ach, Süßes. Du solltest dich einfach entschuldigen. Ich bin sicher, Greg nimmt dich zurück.“
    „Wie bitte? Für was sollte ich mich denn wohl entschuldigen?“
    „Das weißt du.“
    „Nein, weiß ich nicht.“
    „Weil du ihn mit diesem Cowboy in Nebraska betrogen hast.“
    Maggie beherrschte ihren Zorn, indem sie die Stoffserviette im Schoß strangulierte.
    „Nick Morrelli ist kein Cowboy. Und ich habe Greg nicht betrogen.“
    „Physisch vielleicht nicht.“
    Diesmal sah ihre Mutter sie an, und Maggie konnte den Blick nicht abwenden. Sie hatte ihrer Mutter nichts von Nick Morrelli erzählt, aber Greg hatte das offenbar getan. Sie hatte Nick letztes Jahr kennen gelernt. Damals war er Bezirkssheriff in einer Kleinstadt in Nebraska gewesen. Zusammen hatten sie eine Woche lang einen Kindermörder gejagt. Danach war er ihr nicht mehr aus dem Kopf gegangen, zumal er inzwischen als stellvertretender Bezirksstaatsanwalt für Suffolk County in Boston lebte. Aber sie traf sich nicht mal mit Nick. Sie hatte darauf bestanden, Distanz zu wahren, solange ihre Scheidung nicht durch war. Trotz ihrer Gefühle für Nick hatte sie nicht mit ihm geschlafen. Sie hatte Greg nicht betrogen, wenigstens nicht im juristischen Sinn. Vielleicht war sie schuldig, ihn im Herzen betrogen zu haben.
    Egal. Es ging ihre Mutter nichts an. Wie konnte sie sich einbilden, einen Geheimzugang zu ihrem Herzen zu haben? Was maßte sie sich an nach all dem Schaden, den sie ihr zugefügt hatte?
    „Die Scheidungspapiere sind bereits ausgefertigt“, erklärte sie entschieden, um das Thema damit zu beenden.
    „Aber du hast sie noch nicht unterschrieben, oder?“
    Sie hielt weiter dem besorgten Blick der Mutter stand, der sie ebenso verblüffte, wie er ihr Unbehagen bereitete. Versuchte Kathleen aufrichtig, sich zu ändern? War sie wirklich besorgt? Oder hatte sie bei einem Gespräch mit Greg entdeckt, dass er es sich anders überlegt hatte, und eine Art Geheimpakt mit ihm geschlossen? War das der eigentliehe Grund für die Einladung zum traditionellen „Thanksgiving.
    „Ob die Scheidungspapiere unterzeichnet sind oder nicht, zwischen Greg und mir ändert sich dadurch nichts.“
    „Nein, natürlich nicht, solange du darauf bestehst, deinen Regierungsjob zu machen.“
    Da war er also, der subtile und ach so wirkungsvolle Stich ins Herz. Natürlich war sie, Maggie, die Böse, und die Scheidung war ihre Schuld. Und natürlich konnte sich laut ihrer Mutter alles wieder einrenken, wenn sie sich entschuldigte und alle Probleme unter den Teppich kehrte. Es gab keinen Grund, Probleme zu lösen, man musste sie nur verdrängen. Das war immer Kathleen O’Dells Spezialität gewesen. Was man nicht zur Kenntnis nahm, konnte auch nicht existieren.
    Maggie schüttelte kaum merklich den Kopf und blickte lächelnd auf, als der Kellner ein Glas mit bernsteinfarbener Flüssigkeit vor sie hinstellte - flüssige Rettung. Sie trank einen Schluck und ignorierte den missbilligenden Ausdruck im sorgfältig geschminkten Gesicht ihrer Mutter.
    Ihr Handy begann zu klingeln, und Maggie drehte sich zur Seite, um es aus der Tasche ihrer Jacke zu holen, die über der Rückenlehne hing. Nur zwei Klingelzeichen, und alle Gäste im Restaurant sahen sie so stirnrunzelnd an wie ihre Mutter.
    „Maggie O’Dell.“
    „Agentin O’Dell, hier ist Cunningham. Tut mir Leid, Sie am Sonntagmorgen zu stören.“
    „Ist schon okay, Sir.“ Dieser neue, sich entschuldigende Cunningham ging ihr auf die Nerven. Sie wollte ihren alten Chef zurückhaben.
    „Auf Regierungsgelände wurde eine Leiche entdeckt. Die Polizei ist am Tatort. Ich bekam eine Anfrage, dass unsere Abteilung einen Blick darauf werfen sollte.“
    „Ich bin im Crystal City Hyatt. Sagen Sie mir einfach, wohin ich fahren soll.“ Sie spürte den finsteren Blick ihrer Mutter. Sie wollte noch einen Schluck Scotch, stellte das Glas aber beiseite.
    „Treffen Sie sich am Franklin Delano Roosevelt-Denkmal mit Agent Tully.“
    „Am Monument?“
    „Ja. Vierte Galerie. Die Leitung der Untersuchung am Tatort hat...“, sie hörte ihn umblättern, „Detective Racine.“
    „Racine? Julia Racine?“
    „Ja, ich glaube. Ist das ein Problem für Sie, Agentin O’Dell?“
    „Nein, Sir. Keineswegs.“
    „Okay dann.“ Er legte auf, ohne sich zu verabschieden, ein

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