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Maggie O'Dell 03 - Schwarze Seele

Maggie O'Dell 03 - Schwarze Seele

Titel: Maggie O'Dell 03 - Schwarze Seele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Kava
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wirkt nicht verängstigt“, wandte sie ein.
    „Vielleicht sucht er noch nach Möglichkeiten, sie zu benutzen. Lebt sie schon im Lager?“
    „Nein. Sie hat eine Wohnung in Richmond und hat auch wohl nicht vor, sie aufzugeben.“ Sie sagte das mit großer Erleichterung. Vielleicht war ihre Mutter doch noch nicht zu sehr mit der Sekte verbunden und auch nicht so gefährdet, wie diese Frau es gewesen war. „Sie liebt ihre Wohnung, und ich bezweifle sehr, dass sie in ein Lager umziehen würde.“
    Die Frau schüttelte den Kopf, und da war wieder dieses merkwürdige Lächeln. „Sie nützt ihm mehr, wenn sie draußen lebt“, sagte sie, ohne Maggie anzusehen. „Er hofft, einen Weg zu finden, Sie zu benutzen.“
    „Mich?“
    „Glauben Sie mir, er weiß, dass Kathleen eine Tochter hat, die FBI-Agentin ist. Er weiß alles über Sie. Er weiß immer alles. Wahrscheinlich ist er deshalb so gut zu ihr. Sollte er feststellen, dass Sie ihm keinen Nutzen oder sogar Schaden bringt ... nun ja, seien Sie vorsichtig. Um Ihrer Mutter willen.“
    „Ich muss meine Mutter nur überzeugen, dass sie sich von ihm fern hält.“
    „Und natürlich hört sie auf Sie, weil Sie sich so nahe stehen.“
    Eves Sarkasmus traf Maggie trotz des freundlichen Tons.
    „Ich muss gehen“, sagte die Frau, packte ihre Sachen zusammen und stand auf.
    „Warten Sie. Sie müssen mir doch etwas erzählen können, das mir hilft, Everett dingfest zu machen.“
    „Ihn dingfest machen?“
    „Ja, genau.“
    „Den kriegen Sie nie. Das meiste, was er tut, ist legal.
    Und das, was nicht legal ist ... nun, Sie sehen ja, dass wir nicht gerade Schlange stehen, ihn zu verklagen.“
    „Nur, weil Sie immer noch Angst vor ihm haben. Warum lassen Sie zu, dass er Ihr Leben bestimmt. Wir können Sie schützen.“
    „Wir? Sie meinen die Regierung?“ Eve lachte, und es klang aufrichtig erheitert. Dann schlang sie sich die Riemen ihres Rucksacks über eine Schulter. „Sie können mich nicht beschützen, solange Everett frei ist. Und sie kriegen ihn nie. Sobald Sie es versuchen, wird er es wissen. Dann lässt er seine Getreuen zur Ausgabe der Zyanidkapseln antreten, und die sind tot, ehe Sie einen Fuß in das Lager gesetzt haben.“ Sie sah sich vorsichtig um, als erwarte sie, dass Everett hinter einem Denkmal oder Baum auftauche.
    „Was haben Sie getan?“ fragte Maggie.
    „Wie bitte?“
    „Was haben Sie angestellt, um den Brunnen zu verdienen?
    „Ich wollte nicht aufhören, mich um meine Mutter zu kümmern. Sie war der einzige Grund, weshalb ich dort war. Und sie war krank. Ich habe ihr immer mein Essen zugeschoben. Die Straftat war, dass ich etwas von ihrer Herzmedizin gestohlen habe, um sie ihr zu geben. Man hatte ihr Medikament konfisziert, weil natürlich Vaters Liebe die einzige erlaubte Medizin ist.“
    „Wo ist Ihre Mom jetzt?“
    Maggie beobachtete, wie Eve abschaltete und über die Köpfe hinwegsah.
    „Sie starb an dem Tag, nachdem er mich in den Brunnen steckte. Ich glaube, sie fühlte sich so schuldig, dass sie einen Herzanfall bekam. Ich werde es nie genau wissen.“ Sie sah Maggie durch ihre dunklen Gläser an, in denen sich die Wand des Denkmals spiegelte. „Everett ist am Ende immer der Gewinner. Seien Sie einfach vorsichtig, zu Ihrem Schutz und zum Schutz Ihrer Mutter.“
    Damit wandte sie sich ab und ging.

48. KAPITEL
    Boston, Massachusetts
    Maria Leonetti nahm eine Abkürzung durch den Boston Common und hätte gern ein paar Laufschuhe angehabt. Andererseits trug sie die äußerst ungern zu ihren teuren Kostümen und fand, ihre Kolleginnen in der Maklerfirma gaben ein Stück ihrer Glaubwürdigkeit auf, wenn sie am Ende des Arbeitstages ihre Nikes oder Reeboks anzogen. Schließlich wechselte keiner der männlichen Makler für den Heimweg die Schuhe. Warum konnten Frauen kein bequemes Schuhwerk kaufen? Und warum entwarfen Designer nicht etwas, das sowohl schick als auch bequem war?
    Sie entdecke eine Menschentraube am Brunnen und fragte sich, was für eine Feier dort am Dienstagnachmittag stattfand. Der Tag war ungewöhnlich warm, sodass sich Skater, Jogger, aber auch jede Menge Gesindel im Park tummelten. Diese Gruppe rowdyhafter junger Burschen sah nach einer Studentenverbindung aus. Vielleicht hatten schon einige wegen Thanksgiving frei. Sie hätte wahrscheinlich besser einen anderen Weg genommen, aber sie war erschöpft, und ihr taten die Füße weh. Sie wollte nur nach Haus, mit Izzy, ihrer getigerten Katze kuscheln und entspannen.

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