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Maggie O'Dell 03 - Schwarze Seele

Maggie O'Dell 03 - Schwarze Seele

Titel: Maggie O'Dell 03 - Schwarze Seele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Kava
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Vielleicht würde sie sich einen alten Cary Grant-Film ansehen und Popcorn machen. Mehr Party brauchte sie nicht.
    Plötzlich spürte sie, wie jemand sie am Ellbogen packte.
    „He!“ schrie sie und riss ihn weg. Ehe sie sich umdrehen konnte, waren zwei junge Männer an ihrer Seite, jeder schnappte sich einen Arm. Einer riss ihr die Tasche herunter und warf sie zu Boden. Allmächtiger, die wollten sie nicht nur ausrauben! Panik erfasste sie.
    „He, seht, was wir gefunden haben!“ rief einer den anderen zu.
    „Nimm deine dreckigen Hände von mir!“ schrie Maria und riss und strampelte, während man sie in die Menge zerrte.
    Arme, Hände und Gesichter kamen aus allen Richtungen auf sie zu. Die Typen stießen einander lachend an und grölten: „Schlampe, Schlampe!“
    Sie schrie und trat, verlor einen Schuh und traf einen Unterleib. Das machte die Bande nur wütender, und man hielt sie an Armen und Füßen fest. Jemand besprühte sie mit Bier, dass Gesicht und Bluse nass waren. Dann hörte sie das Zerreißen ihrer Kleidung, und sie schrie noch lauter. Niemand nahm Notiz davon, oder es war über dem lauten Lachen und Brüllen nicht zu hören. Hände quetschten ihre Brüste, Finger liefen ihre Schenkel hinauf, suchten und zerrten an ihrer Unterwäsche, die ihr weggerissen wurde. Sie sah das Aufblitzen einer Kameralinse, dann den Fotografen, der sich zwischen Schultern hindurchzwängte, um besser sehen zu können.
    Lieber Gott, die würden sie umbringen! Erst würden man sie vergewaltigen und dann umbringen. Und das alles wurde zur späteren Unterhaltung auf Film gebannt!
    Sie zerkratzte ihnen die Gesichter und wurde so kräftig geschlagen, dass ihr Blut aus dem Mund lief. Es gelang ihr, eine Hand freizubekommen, und sie hielt ihren BH fest, als ihr die Bluse weggerissen wurde. Die zerrissene Strumpfhose um ihre Knöchel geschlungen, hielt man sie nieder. Die übten so viel Druck aus, dass sie bereits die Blutergüsse und Hautabschürfungen spürte.
    „He, da kommt noch ne Schlampe!“
    Einer nach dem anderen ließ von ihr ab, so plötzlich, wie man sie angegriffen hatte. Die Bande erhob sich und stürmte davon. Sie blieb auf dem Rasen liegen in BH und seitlich aufgerissenem Rock, der nur noch vom Taillenband gehalten wurde. Ihr Slip war fort, der ganze Körper tat ihr weh, und sie konnte vor Tränen nichts sehen. Sie wollte sich zusammenrollen und sterben. Als sie die andere Frau schreien hörte, war ihr klar, dass die Bande ein weiteres Opfer gefunden hatte. Ihr Magen verkrampfte sich, und ihr wurde schwindelig. Aber sie musste hier weg, ehe die es sich anders überlegten und zurückkamen.
    Sie versuchte aufzustehen, doch die Knie knickten ihr weg, und es drehte sich alles. Eine Hand ergriff ihren Arm. Sie riss ihn zurück und fiel wieder aufs Gras.
    „Nein, warten Sie. Ich will Ihnen helfen.“
    Sie blickte zu dem jungen Mann auf, konnte ihn aufgrund des Schwindels jedoch nicht deutlich erkennen. Sie sah nur eine blaue Baseballkappe, Jeans und ein T-Shirt, das nach Bier roch. Großer Gott, der gehörte zu denen! Sie versuchte wegzukriechen, doch er packte ihren Arm und zog sie hoch.
    „Wir müssen hier weg.“ Er stützte sie und wickelte sie in sein kratziges Jackett.
    Sie hatte keine Energie mehr, sich zu wehren. Sie ging, so gut sie konnte, während er sie einen Weg entlangführte, fort von der Menge und den ständigen Hilferufen, die ihr Übelkeit verursachten. Sie hatten kaum den Rand des Parks erreicht, als sie sich losriss, würgte und sich hinter einem Busch erbrach. Als sie sich umdrehte, war er fort.
    Maria setzte sich hinter einen Baum, gut verborgen, und versuchte ihren Magen zu beruhigen und zu Atem zu kommen. Der nahe Verkehrslärm tröstete sie. Er war ein Zeichen, dass die Zivilisation nah und sie nicht vom Rand der Erde gefallen war.
    Der Wind kühlte ihren feuchten Körper aus, und sie roch das abgestandene Bier, mit dem man sie bespritzt hatte. Ihr wurde wieder übel, doch sie konnte den Brechreiz unterdrücken. Mit geschlossenen Augen lauschte sie dem Hupkonzert der Autos und dem Quietschen der hydraulischen Bremsen. Sie horchte auf alles, was ihr half, das Gelächter, das Gegröle: „Schlampe, Schlampe!“ und die unterdrückten Schreie der Frau zu übertönen. Warum hörte das niemand? Warum wurden die nicht aufgehalten? War die ganze Welt plötzlich verrückt geworden?
    Sie schob die Arme in die Ärmel des Jacketts, dem die meisten Knöpfe fehlten. Trotzdem war es besser als nichts. Es

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