Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Magic Cottage

Magic Cottage

Titel: Magic Cottage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Herbert
Vom Netzwerk:
daß es nicht dasselbe war wie beim ersten Mal. Sonnenschein vermag alle nur erdenklichen Arten von Wärme hervorzubringen, nicht nur physisch. Trotzdem wuchs meine Freude, denn von Mal zu Mal sah das Haus besser aus.
    Ich hatte eine ortsansässige Baufirma mit der Durchführung der entsprechenden Arbeiten beauftragt, und nachdem die endgültigen Verträge unterzeichnet worden waren, nahm alles seinen Lauf. Ich hatte eine Liste mit sämtlichen Schäden aufgestellt, die sofort behoben werden mußten, und eine weitere mit den leichteren, die daran anschließend ebenfalls beseitigt werden sollten. Die Maler- und Tapezierarbeiten konnten wir selbst übernehmen, aber alles, wozu handwerkliches Geschick und fachliches Können erforderlich war, wurde in Profihände gelegt. Wir vereinbarten einen Termin, zu dem die Handwerker loslegen sollten, und an diesem bewußten Morgen kam der eigenartige Anruf.
    Midge war einkaufen, ich war damit beschäftigt, meiner Martin neue Saiten aufzuziehen . . . und schämte mich ein kleines bißchen, daß ich das Instrument derart vernachlässigt hatte. Dann klingelte das Telefon, und O'Malley, der Vorarbeiter, wollte wissen, ob mir bei meiner Schadensliste kein Fehler unterlaufen sei. Klar war es feucht in der Küche, und die Innenwand, die an den Hang anschloß, mußte wahrhaftig komplett neu isoliert werden, aber er konnte an den Wänden in den oberen Räumlichkeiten nirgends Feuchtigkeit entdecken. Und außerdem — was meinte ich mit ›Riß im Verputz über dem Herd‹? Der Stein komme ihm völlig normal vor. Auch der Boden-Decke-Riß im Schlafzimmer war nicht so schlimm, wie ich das angegeben hatte — er konnte problemlos behoben werden. Es gab ein oder zwei morsche Fensterrahmen, die man ersetzen mußte, aber er könne auch nicht die ›gefährliche‹ Treppenstufe finden. Das Dach mußte natürlich schon repariert werden, falls ich nicht unter freiem Himmel schlafen wollte, aber auch der Wassertank sei nicht zu schlimm eingerostet. Allerdings riet er mir, ihn im Hinblick auf mögliche spätere Probleme zu ersetzen.
    Ich weiß nicht, was mich mehr verblüffte: einen solch ehrlichen Bauarbeiter zu finden oder meine offensichtlichen Übertreibungen bei den Schäden an Gramarye. Immerhin, es waren gute Neuigkeiten, wenn auch rätselhafte. Ich instruierte O'Mal-ley dahingehend, die ihm notwendig erscheinenden Reparaturen durchzuführen, und wandte mich wieder dem Besaiten der Gitarre zu — erstaunt und irgendwie hingerissen gleichermaßen.
    Als Midge von ihrer Einkaufstour zurückkehrte, vom Regen durchnäßt, die Haare rings um das Gesicht geklatscht, berichtete ich ihr von den Neuigkeiten. Sie stand da, tropfnaß und wie vom Donner gerührt. Wir hatten die Liste zusammen aufgesetzt, auf einer unserer Fahrten zum Haus, also kam eine Übertreibung meinerseits nicht in Frage. Ich erinnere mich, damals bemerkt zu haben, daß die Schäden nicht ganz so schlimm seien, wie zunächst angenommen, aber es hatte sie nach wie vor gegeben, und das recht deutlich. Den ganzen Tag über und auch noch am Abend diskutierten wir das Rätsel, aber als wir zu Bett gingen, hatten wir noch immer keine befriedigende Lösung gefunden. Selbst beim Einschlafen rätselten wir noch herum.
    In den folgenden Tagen waren wir zu beschäftigt, um viel darüber nachdenken zu können: Ich hatte Plattenaufnahmen, hauptsächlich für Werbe-Jingles (die sehr gut bezahlt werden), und Midge hatte begonnen, die Illustrationen für ihr neues Buch zu entwerfen — etwas ganz anderes als sonst, denn es war ein bäuerliches Kochbuch. Außerdem mußten wir unser zukünftiges Leben organisieren: Karten mit der neuen Adresse verschicken, dafür sorgen, daß im Haus der Strom wieder eingeschaltet wurde, den Telefonanschluß beantragen, die Sickergrube leeren lassen, Schecks für dies und das unterschreiben und für Gott weiß was noch — einzelne Möbel kaufen, die wir brauchten, einen neuen Elektroherd installieren lassen . . . die Liste ließe sich fortsetzen.
    Bob trieb für mich billig einen freien Ford-Transporter auf, einen Drei-Tonner, mit dem normalerweise das Equipment zu und von Gigs transportiert wurde, und außerdem noch ein paar Schlepper (Heinzelmännchen, die normalerweise massive Verstärkeranlagen und so weiter von Öhow zu Show schleppen), so daß wir uns die Umzugsfirma sparen konnten.
    Der Umzugstag wurde festgelegt, und Midge und ich lehnten alle weiteren Engagements und Aufträge für einen ganzen Monat ab. Wir

Weitere Kostenlose Bücher