Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Magic Cottage

Magic Cottage

Titel: Magic Cottage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Herbert
Vom Netzwerk:
nahmen an, daß es so lange dauern würde, bis alles im Lot war, und obwohl wir nach allem nicht gerade in Geld schwimmen würden, hatten wir doch genug, um durchzukommen: die Götter hatten es gut gemeint mit uns. Die Kinderklei-derleute hatten Midges Poster akzeptiert, das nebenbei bemerkt, und dank Big Vals Geschäftsbedingungen, die unter anderem 2 1/4 Prozent Zinsen vorsahen für den Fall, daß nicht innerhalb von zwei Wochen nach Ablieferung bezahlt wurde (man mußte gut sein, um so etwas durchzüdrücken), war das Honorar bereits auf dem Konto. Meine Studioarbeit wurde auf Drei-Stunden-Basis bezahlt, und so erhielt ich dankbar jeden Abend oder nach jeder Halbtagesarbeit meinen Scheck.
    Zur Abwechslung war am Umzugstag wirklich schönes Wetter; der Wagen war beladen und wartete unten, und wir standen in unserer nunmehr leeren Wohnung. Übergangslos war uns eigenartig zumute — wir hatten hier schöne Zeiten verlebt, auch wenn wir uns nach etwas anderem gesehnt hatten, etwas Eigenem. Und unsere Liebe war hier sehr tief geworden.
    Wir umarmten uns, drückten uns und warfen einen letzten, langen Blick in die Runde. Dann gingen wir.
    Die Schlepper folgten dem Transporter dichtauf in einem anderen Wagen, und so fuhren wir nach Hampshire hinunter, in den New Forest, nach Gramarye.

Drin
    Gegen 18.00 Uhr an diesem Abend waren die Schlepper weg, die Pfundnoten in ihre Taschen gestopft und auf dem Gesicht ein müdes Grinsen - Midge und ich waren allein in Gramarye.
    Wir standen in der offenen Tür und sahen den leeren Dreiton-ner um die Kurve biegen; aber selbst jetzt zögerten wir noch eine ganze Weile und sogen die sich langsam abkühlende Abendluft ein. Ich ließ meine Blicke über die Wiesen und das Waldgebiet gegenüber dem Haus streifen und überlegte, ob die Straße wohl jemals wirklich belebt wäre . . . und, gleich darauf, ob mich die Ruhe hier nicht irgendwann in den Wahnsinn treiben würde. Vom Baron's Court in die Wildnis — mit einem Satz. Furchteinflößend.
    Aber ich fühlte mich wohl, so wohl. Erschöpft auch, aber angenehm erschöpft; ich ärgerte mich nicht über meine böse schmerzenden Muskeln. Ich zog Midge an mich, und sie legte mir einen Arm um die Hüfte und ließ ihren Kopf an meiner Schulter ruhen.
    »Ich bin so glücklich, Mike« sagte sie sanft. »Ich kann dir gar nicht sagen, wie. Gramarye bedeutet mir so viel.«
    Ich lächelte und gab ihr einen Küß auf die Stirn. »Mir auch, Kobold. Mir auch. Ich glaube, wir haben die richtige Entscheidung getroffen. Sieh nur, sogar die Blumen hier draußen haben sich erholt, um uns zu begrüßen.«
    »Das muß von all dem Regen kommen, den wir die ganze Zeit hatten. Die Farben sind so schön!«
    »Wenn du Inspiration brauchst, wirst du hier draußen nicht lange suchen müssen.«
    »Ich habe alles, was ich brauche — gleich neben mir.«
    »Ach, Quatsch . . .«
    »Ich weiß, aber es tut gut, dir das zu sagen.« Ihre Augen strahlten mich an. »Es wird doch alles klappen, nicht wahr, Mike?«
    »Keine Frage. Es wird ein schönes Leben werden. Gott, ich glaube, ich hab' gerade die Idee für einen Song!«
    »Erspar mir das!«
    »Es überkommt mich!«
    Ich klappte den Mund auf (sehr dramatisch, natürlich), und sie gar mir ihren Ellbogen zu kosten; etwa in Rippenhöhe. »Du wirst die Tiere erschrecken.«
    »Mann, yeah. Das hab' ich ganz vergessen. Wow, Jesses, ich könnte eine ganze Woche schlafen.«
    »Soll ich dir ein Bier holen?«
    »Willst du damit sagen, daß Igor und Mongo noch was übriggelassen haben?«
    »Ich habe sie voll mit Möbelschleppen eingespannt. Eine halbe Stunde Pause mit Bier und belegten Broten war alles, was ich ihnen zugestanden habe.«
    »Jetzt erinnere ich mich wieder. Weißt du, was ich wirklich möchte?'
    »Du hast gesagt, du bist müde!«
    »Nicht das. Naja ... jedenfalls nicht gleich. Nein, ich hätte gern einen Tee.«
    »Ist das noch der gleiche Teufelskerl, mit dem ich in London die Wohnung geteilt habe? — Muß die gute Landluft sein. Nicht mal Kaffee?«
    »No. Ich bin in der Stimmung für Tee.«
    »Simply because you're near me. ..«
    Und ich rockte weiter: »Funny but when you're —« Kurze Pause, Grinsen, dann (Schluß mit den alten Hits): »Setz den Kessel auf!«
    Übermütig und leise lachend hüpfte sie hinein.
    Ich schlenderte zum Gartentor und hörte, daß sich ein Auto näherte. Bald darauf erschien es in der Kurve, und ich sah ihm nach, wie es vorbeifuhr; meiner Meinung nach war die Unterhaltung in dieser Ecke der

Weitere Kostenlose Bücher