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Magic Girls 05 - Die grosse Prüfung

Magic Girls 05 - Die grosse Prüfung

Titel: Magic Girls 05 - Die grosse Prüfung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliese Arold
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dort ein Archiv gibt, das alle möglichen Flüche sammelt … Aber wenn ich Tante Rusalka anrufe, erfahren es meine Eltern, und dann machen sie sich wieder Sorgen um mich! Sie fragen mich sowieso schon dauernd, ob ich nicht lieber in die Hexenwelt zurückkehren will.«
    »Eusebius«, sagte Elena sofort. »Er könnte doch in die
Magische Universität
gehen!«
    Miranda errötete. »Und warum gerade Eusebius?«
     

     
    Das Archiv der Flüche
    Das Archiv der
Magischen Universität
hat die Aufgabe, Flüche und ihre Gegenmittel zu sammeln und zu dokumentieren. Da es jedoch immer wieder neue Flüche gibt, ist die Abteilung leider nie auf dem neuesten Stand. Nahezu vollständig erfasst sind alle Flüche von Anbeginn bis zum Jahr 1821, was hauptsächlich der akribischen Arbeit der Archivarin Senta Solaris zu verdanken ist, die sich zeitlebens mit Flüchen und ihren Gegenmitteln beschäftigte. Senta Solaris wurde mit zwölf Jahren selbst verflucht: Bei Regenwetter tropfte ihre Nase, bei Gewitter musste sie bei jedem Blitz niesen, und bei Sturm schnaubte sie heftig – was bei einem Orkan nicht selten zu Nasenbluten führte. Erst mit 81 Jahren gelang es ihr, sich von diesem Fluch zu befreien. Leider starb sie kurz darauf.
     

     
    »Weil er dich li … äh … weil er dich mag«, antwortete Elena. »Ich bin mir sicher, dass er sich Sorgen um dich macht. Und er wird bestimmt alles tun, um dir zu helfen.«
    Miranda betrachtete ihre Fingernägel. »Schon, nur … äh … irgendwie möchte ich ihn nicht beunruhigen …«, murmelte sie. »Er soll sich meinetwegen keine Umstände machen …«
    »Umstände!« Elena schnaubte. »Miranda, das ist ja nun wirklich lächerlich. Wir wissen beide, wie gern dich Eusebius hat. Er freut sich sicher über jede Gelegenheit, dich zu sehen. Wenn dir jemand wirklich helfen will, dann er. Also … jetzt stell dich nicht so an, es geht hier um Leben und Tod!« Sie schlug sich auf den Mund. Das hatte sie eigentlich nicht sagen wollen und vielleicht war es auch ein bisschen übertrieben. Aber inzwischen machte sie sich wirklich Sorgen um ihre Freundin. Mirandas Hexenkräfte schienen mehr und mehr außer Kontrolle zu geraten. Elena musste wieder an den Raben mit Krallen wie Messerklingen denken, und ein Schauder lief über ihren Rücken. Sie hatte Angst, dass sich Miranda noch mehr verändern würde, denn da war unverkennbar Mirandas Hang zu schwarzer Magie …
    Miranda sah Elena an. »Also gut – ich bin einverstanden. Wir versuchen, ihn zu verständigen. Aber du weißt, dass ich Bedenken habe, Eusebius wiederzusehen. Ich kann nicht versprechen, dass ich meine Gefühle im Griff habe, das macht mir Angst. Ich werde
Amormagie
erzeugen … und beim Hexendiplom durchrasseln …«
    »Es ist besser, bei der Prüfung durchzufallen, weil man verliebt ist … und nicht, weil … weil …« Elena brach ab.
    »Weil man von einem Fluch getroffen ist«, beendete Miranda. Sie stand auf. »Ach Elena, kannst du dir vorstellen, wie schwer das alles für mich ist? Mir ist das Hexen immer leicht gefallen. In der Schule war ich jedes Jahr eine der Besten. Und jetzt … Ich werde schlechter und schlechter, nichts klappt mehr, meine Gefühle sind völlig durcheinander, ich bin unfähig zu hexen …« Die Tränen liefen ihr über die Wangen.
    »Das bist du nicht.« Elena stand ebenfalls auf und nahm ihre Freundin fest in die Arme. Sie spürte, wie Miranda zitterte. Sie tat ihr so leid. »Wenn wir ein Mittel gegen den Fluch finden, wirst du wieder hexen können wie früher, glaub mir.«
    »Hoffentlich«, schluchzte Miranda. »Kannst du mir bitte … noch ein Taschentuch geben?«
    »Klar.« Während Elena ihr ein neues Taschentuch in die Hand drückte, überlegte sie, wie sie Eusebius erreichen konnten. Soviel sie wusste, hatte er keinen
Transglobkom
.
    »Eusebius hat keinen
Transglobkom
«, sagte Miranda in diesem Moment.
    »Das habe ich auch gerade gedacht.« Elena war verblüfft. »Hast du gerade meine Gedanken gelesen?«
    Miranda schüttelte den Kopf und musste trotz ihrer Tränen lachen. »Wahrscheinlich hast du meine gelesen … Ist ja auch egal.«

    »Aber wie erreichen wir ihn dann?«, grübelte Elena. »Soll ich meinen Vater verständigen? Oder sollen wir es mit
Gedankennotruf
versuchen? Ich weiß aber nicht, ob wir ihn damit erreichen können, wir müssen schon sehr stark
senden
, um von Eusebius in der Hexenwelt gehört zu werden.«
    »Es gibt noch eine Möglichkeit«, sagte Miranda leise.
    »Ja?«, fragte Elena.

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