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Magical Village 2 Sonne, Mond und Liebeszauber

Magical Village 2 Sonne, Mond und Liebeszauber

Titel: Magical Village 2 Sonne, Mond und Liebeszauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Jones
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Mitzis Anruf an der Bushaltestelle gestanden.
    Plötzlich stieg der Busfahrer auf die Bremsen, und Amber wurde nach vorn geschleudert. Nur dank ihrer guten Reflexe landete sie nicht auf dem Schoß ihres Vordermanns, unter dessen Hemdkragen sie zunächst einen toten Maulwurf vermutet hatte, bis ihr klar wurde, dass es sich wahrscheinlich nur um eine üppige Rückenhaarpracht handelte.
    Wenn ihre vorige Busfahrt nach Hazy Hassocks ein wenig seltsam gewesen war, so erwies sich diese als höchst befremdlich.
    Der Bus hatte kleine Grüppchen von Leuten in Weilern und Dörfern eingesammelt, sowie auf offener Strecke, wo sich Möchtegern-Passagiere wild mit den Armen rudernd auf die Fahrbahn stürzten. Die Mitfahrenden schienen sich alle zu kennen und begannen sofort, ihre Unterhaltungen vom Vortag weiterzuführen. Und sie hatten alle ihre Stammplätze.
    »Hier können Sie nicht sitzen, Schätzchen!«, kreischte eine Frau in einem Jogginganzug mit britischer Flagge und Turnschuhen, als Amber einen freien Platz entdeckt hatte. »Das ist Sandras Platz!«
    »Oh, ja … tut mir leid …«, sagte Amber und stolperte zu einem weiteren freien Platz weiter vorn.
    »Nicht da!«, schnauzte ein Mann mittleren Alters mit zusammengewachsenen
Augenbrauen und blutigen Toilettenpapierschnipseln am Kinn. »Da sitzt Mr Emsworth.«
    »Ach so …« Amber war weitergewankt und hatte einen hoffnungsvollen Blick auf einen freien Platz im hinteren Teil geworfen. »Sitzt hier jemand?«
    »Sieht es so aus?« Auf der anderen Seite des Gangs saß eine kastenförmige Dame mit postklimakterieller Akne samt Schnurrbart und schürzte die Lippen. »Der Sitz ist doch frei, oder?«
    In diesem Augenblick ging der Bus in die Kurve, und Amber landete auf dem freien Platz.
    Die pickelige Frau mit dem Bärtchen fixierte sie mit strengem Blick. »Aber setzen Sie sich nicht ans Fenster. Unser Flintlock sitzt immer mir gegenüber. Er steigt kurz vor Bagley zu und ihm wird schlecht, wenn er nicht nach draußen sehen kann.«
    Unser Flintlock, ein dünnes, schmuddeliges Männchen mit einem seltsamen Glitzern in den Augen, hastete in Bagley in den Bus, kletterte über Amber hinweg und strahlte die picklige Schnurrbartdame an. »Morgen, Peaches.«
    Peaches?
    Während Flintlock und Peaches die neuesten Familiengeschichten austauschten, versuchte Amber die Luft anzuhalten. Peaches kaute offensichtlich gern Knoblauch, während Flintlock schon seit Urzeiten kein Deo mehr aus der Nähe gesehen hatte.
    Als der Bus sich Hazy Hassocks näherte, hatte keiner der Passagiere Anstalten gemacht, auszusteigen, und keiner der für Sandra oder Mr Emsworth reservierten Plätze war eingenommen worden.
    »Sie hätten auch da sitzen können«, sagte Flintlock und deutete mit dem Kopf nach vorn. »Sandra macht Urlaub in Bulawayo, und Siddy Emsworth ist letzten Februar gestorben.«
    Amber stand auf, als der Bus die High Street ansteuerte.
Beim letzten Mal war sie vor dem Faery Glen Pub ausgestiegen. Von dort aus war es nicht weit zu Mitzis Schuppen gewesen.
    »Wenn Sie Richtung Bibliothek wollen, sollten Sie hier besser nicht aussteigen«, brüllte die Dame mit dem Union-Jack-Jogginganzug durch den Bus. »Es geht schneller, wenn Sie bis Big Sava warten.«
    Amber setzte sich wieder.
    Der Bus passierte einige Läden und auch den Supermarkt Big Sava .
    »Sie haben’s verpasst!«, kreischte Peaches. »Hätten beim Pub aussteigen sollen.«
    Amber wankte durch den Gang bis nach vorn zum Fahrer. »Entschuldigung, könnten Sie gleich anhalten? Bei der Bibliothek?«
    »Wir halten nicht an der Bibliothek!«, rief der ganze Bus im Chor.
    »Sie müssen bis zur Zahnarztpraxis warten, Süße«, sagte der Fahrer grinsend. »Und falls Sie wieder einmal mit uns reisen, hab ich noch einen Tipp für Sie – kümmern Sie sich nicht um die da hinten. Die wollen sich nur wichtigmachen.«
    Sobald sie den festen Boden der High Street unter den Füßen hatte und alle ihr aus dem davonbrausenden Bus nachwinkten, schwor sich Amber, die öffentlichen Verkehrsmittel in Zukunft zu meiden. Sie konnte nur hoffen, dass Mitzi den Hubble-Bubble -Lieferwagen so schnell wie möglich versichern würde.
    Der Schuppen schimmerte in der Morgensonne. Der Werktagsverkehr kroch über die High Street, und die Abgase verstärkten den Dunst des Sommertags. Müde und gereizt nach der fast schlaflosen Nacht und dem frühen Weckruf, rüttelte Amber an der Tür.
    Sie war verschlossen. Da es weder Klingel noch Türklopfer gab, hämmerte Amber

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