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Magical Village 2 Sonne, Mond und Liebeszauber

Magical Village 2 Sonne, Mond und Liebeszauber

Titel: Magical Village 2 Sonne, Mond und Liebeszauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Jones
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rumbringen, bevor ich Jem aus der Tischlerei abholen kann. Ich bin ein bisschen verkatert von gestern Abend. Und hundemüde. Ich hab den ganzen Tag in Sozialdienstbüros verbracht, Papierkram erledigt, auf Meetings gesessen und mir so viel sozialpädagogisches Geschwafel angehört, dass es mir aus den Ohren wieder rauskommt. Und ich hatte zum ersten Mal in meinem Leben einen richtigen Streit mit meiner Mutter. Da habe ich nicht die geringste Lust, mit’nem blöden Wassereis in der Hand durch irgendeinen blöden Park zu schlendern, als hätte ich keine Sorgen!«
    »Ich schätze, das war ein Nein.«
    »Ja, tut mir leid. Ist einfach nicht mein Tag.«
    »Hört sich wirklich schlimm an, du Ärmster.« Amber lächelte mitfühlend und schickte sich zum Gehen an. »Ich will’s nicht noch schlimmer machen, indem ich dir auf die Nerven gehe, wenn du wirklich nicht darüber reden willst. Ich hoffe, dass alles bald wieder besser für dich läuft. Mach’s gut.«
    »Amber … ach, zur Hölle damit. Da hinten ist ein Park. Wenn du’s wirklich nicht eilig hast, hätte ich vielleicht doch nichts dagegen, mir was von der Seele zu reden.«
    Amber nickte, in der Hoffnung, dass seine Offenbarungen keine Schlafzimmerdetails mit Sukie beinhalteten. Der Streit mit Zilla klang jedoch ziemlich beunruhigend. Lewis und Zil schienen sich sehr nahe zu stehen. Da sie selbst so gut wie nie mit ihrer Mutter gestritten hatte, konnte Amber sich vorstellen, wie sehr ihm das Zerwürfnis zusetzte.

    Im Park wimmelte es von Kindern; ältere Leute saßen auf schmiedeeisernen Bänken im Schatten von Linden; Verliebte lagen eng umschlungen auf dem trockenen Gras, ohne auf ihre Umgebung zu achten.
    Das Planschbecken wurde von kreischenden Kindern in neonfarbenen Badesachen mit Beschlag belegt. Aber es gab tatsächlich einen Eiswagen, und nachdem sie eine halbe Ewigkeit angestanden hatte, während Lewis nach einem halbwegs ruhigen, schattigen Platz suchte, kehrte Amber mit zwei 99-Cent-Eiswaffeln zurück.
    Lächelnd registrierte sie, wie die jungen Mütter Lewis anschmachteten, wovon er vor lauter Grübelei allerdings gar nichts mitbekam.
    »Danke«, sagte er und nahm das Eis entgegen. »Tut mir leid, dass ich so mürrisch war.«
    »Hört sich an, als hättest du Grund genug dazu.« Amber setzte sich neben ihn in den Steingarten und versuchte sich das geschmolzene Eis von den Fingern zu lecken, ohne dass es allzu anzüglich aussah. »Also leg los – ich bin ganz Ohr.«
    Sie hörte aufmerksam zu. Sie liebte seine Stimme, die sich melodisch hob und senkte. Magisch. Sie hätte ihn am liebsten in den Arm genommen, widerstand jedoch der Versuchung.
    »Okay«, sagte sie schließlich. »Wenn du mich fragst, solltest du dich vorbehaltlos bei deiner Ma entschuldigen. Ich mein’s ernst. Vielleicht denkst du, es war falsch von ihr, all die Jahre zu schweigen, aber du kennst die Umstände nicht. Sie muss ihre Gründe gehabt haben. Wollte dich beschützen. Es war ihr gegenüber nicht fair, dermaßen in die Luft zu gehen. Sie hat ihre Sache sehr gut gemacht als alleinerziehende Mutter – und du hast gesagt, dass du sowieso nichts über deinen Vater wissen wolltest -«
    »Und ob ich das will!« Lewis hatte sein Eis aufgegessen und leckte die letzten Tropfen mit rosaroter Zungenspitze ab. »Aber ich musste doch mitmachen bei dem Spielchen. Ich hab mich
immer gefragt, wer er wohl war. Warum sie ihn verlassen hat. Ich bin fast dreißig – und da ist immer dieses riesige Loch in meinem Leben.«
    »Vielleicht war es gar nicht so. Vielleicht war es umgekehrt? Vielleicht hat er sie verlassen. Vielleicht tut es ihr einfach zu weh, darüber zu reden?« Amber seufzte und fühlte sich ein wenig schuldig, dass sie Kassiopeia in dieser Sache um Einmischung gebeten hatte. »Wenn du dich wieder mit Zilla vertragen hast und ihr ein bisschen Zeit lässt, sagt sie dir vielleicht die Wahrheit. Aber ich glaube, du solltest sie nicht bedrängen. Du hast jetzt schon so lange gewartet. Da kommt es doch auf ein paar weitere Wochen nicht an. Und sei um Himmels willen taktvoll.«
    Lewis nickte und wischte sich die Finger an seiner Jeans ab. »Ja, okay. Ich kann taktvoll sein. Und ich finde es scheußlich, Streit mit ihr zu haben – aber ich hab ein paar schreckliche Dinge zu ihr gesagt – die sie mir wahrscheinlich niemals verzeihen wird.«
    »Sie ist deine Mutter. Sie wird dir verzeihen. Wenn sie den Zorn und den Schmerz überwunden hat, verkraftet sie’s schon. Du wirst sehen. Und was

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