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Magical

Magical

Titel: Magical Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Flinn
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Normalerweise saß ich bei ihr, aber heute hatte ich sie abgehängt, um sicherzugehen, dass ich Lisette nicht verpasste.
    Aber Moment mal! Lisette winkte mir von der anderen Seite des Raumes zu.
    »Hey, Emma! Em, komm hierher!«
    Courtney packte sie am Ellbogen und ich sah, wie sie auf den Tisch deutete, wie sie auf jeden einzelnen Stuhl zeigte, um Lisette klarzumachen, dass kein weiterer Platz frei war.
    Da drehte Lisette ihr den Rücken zu und marschierte davon.
    Courtney sah sich in der Cafeteria um, als versuche sie zu entscheiden, ob sie halluzinierte oder in ein alternatives Universum katapultiert worden war, in dem die Leute lieber neben mir saßen. Das war eine schwierige Vorstellung, sogar für mich, und Courtney war noch nie besonders fantasievoll gewesen. Courtneys Mini-Hintern schwebte über ihrem auserwählten Sitz. Sie stand auf und setzte sich dannwieder halb, wie ein wetteiferndes Kind, das Reise nach Jerusalem spielt.
    Schließlich schritt sie ein wenig zu schnell, um noch würdevoll rüberzukommen, hinter Lisette her. Inzwischen wurden die Leute darauf aufmerksam, wahrscheinlich fragten sie sich gerade, ob es gleich zu einem fiesen Showdown käme, bei dem Courtney »Niemand wendet sich von mir ab, du Miststück!« kreischen würde. Lisette hatte mich fast erreicht, als Courtney sie an der Schulter berührte.
    »Warte!« Courtney zeigte auf einen der rechteckigen Tische. »Da passen wir alle hin.«
    Lisette schaute auf die Sitzplätze, dann sah sie mich an. »Oh. Okay, wenn ihr wollt?«
    »Natürlich.« Courtney grinste beziehungsweise zeigte ihre Zähne. »Em und ich sind alte Freundinnen. Wir kennen uns praktisch von Geburt an. Nicht wahr, Emma?«
    »Kann man so sagen.« Es regnete und ich schaute zum Fenster, um zu sehen, ob der Regen heute von unten nach oben fiel.
    »Wir können also alle hier sitzen«, sagte Courtney. »Zusammen.«
    Während wir noch herumstanden, wollten sich zwei Mädchen auf Courtneys auserwählte Plätze fallen lassen.
    »Hier sitzen wir«, informierte sie sie.
    »Ich dachte, ihr sitzt da drüben.« Das Mädchen zeigte auf den kleinen Tisch.
    »Sieht es so aus, als säßen wir dort? Oh, Mann. Die Leute sind so doof.« Sie setzte sich und bedeutete Lisetteund mir, uns breitzumachen. »Haltet Platz für Tayloe und Midori frei.«
    Der Vierertisch blieb leer. Niemand wagte es, sich dorthin zu setzen. Ich wäre jede Wette eingegangen, dass er das ganze Jahr leer bleiben würde.
    Dann tauchten Midori und Tayloe auf, Midori ging es offensichtlich besser. Sie warfen einen Blick auf den Tisch, trauten sich aber nicht, eine Bemerkung zu machen. Courtney beugte sich zu Lisette. »Aaaalso, woher kennst du Emma?«
    »Sie ist meine Stiefschwester.«
    »Stiefschwester?« Courtney sah mich an. »Haben sich eure Eltern scheiden lassen und ich hab’s nicht mitgekriegt?«
    »Sie waren schon immer geschieden«, sagte Lisette. »Mein Dad heiratete Emmas Mom, als Emma und ich drei waren, aber ich habe mit meiner Mutter in Palm Beach gelebt.«
    »Das ist so seltsam«, sagte Courtney. »Ich dachte immer, er wäre dein richtiger Dad.«
    Das war er ja auch!
    »So, so, Palm Beach.« Midori setzte ihre dunklen Haare gekonnt in Szene. »Spielst du Polo und hängst mit Tiger Woods herum?«
    Dad hatte mir erzählt, Lisette sei aus Lantana, was zwar im Bezirk von Palm Beach lag, aber nicht zum reichen Palm Beach gehörte, wo die Millionäre wohnten. Doch Lisette verbesserte Midori nicht. Das machten die Leutenie. »Na ja, kein Polo, aber die Läden in der Worth Avenue sind absolut gigantisch.« Jetzt warf sie ihre blonden Locken ebenso gekonnt und beeindruckend nach hinten wie Midori ihre Haare einen Moment zuvor.
    Und da bemerkte ich sie. Muschelförmige Ohrringe mit Aquamarinen. Sie waren schön.
    Und sie gehörten mir. Daddy hatte sie auf einer Schifffahrt gekauft, die wir letztes Jahr an meinem Geburtstag unternommen hatten. Aquamarin war mein Geburtsstein.
    »Wow, tolle Ohrringe«, sagte ich. »Genau solche habe ich auch.«
    Lisette fasste sich ans Ohr, wie um sich zu erinnern, was für welche sie heute trug. »Echt? Sie gehörten meiner Mutter. Sie hat im März Geburtstag. Wie seltsam, dass du die gleichen hast.« Sie grinste. »Das Schicksal zeigt uns wohl, dass wir wirklich und wahrhaftig Schwestern sein sollen.«
    Courtney verdrehte die Augen, und ich atmete aus. Es klang wie etwas aus einem Roman, wie die Sache mit dem Medaillon in Oliver Twist. Natürlich gab es eine Erklärung. Lisette würde

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