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Magical

Magical

Titel: Magical Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Flinn
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geschildert wurde, wie gefährlich es war, Fotos im Internet zu posten, ganz zu schweigen davon, high zu werden. Bitte mach, dass sie nichts dazu sagt. Ich versuchte, es ihr telepathisch zu vermitteln. Sag nichts. Schließlich möchtest du, dass ich mit diesen Mädchen befreundet bin.
    Sie musste mich wohl gehört haben, denn sie hielt den Mund.
    Das Seltsame war, nach zwei vollen Tagen mit Courtney & Co. … ich weiß auch nicht … allmählich sehnte ich mich danach, nach oben zu gehen und ein Buch zu lesen. Ja, ich war früher mit Courtney befreundet gewesen, aber jetzt merkte ich, dass wir uns auseinandergelebt hatten. Wir waren uns überhaupt nicht ähnlich. Eigentlich war sie sogar irgendwie nervig. Es war Lisette, mit der ich jetzt meine Zeit verbringen wollte. Ich gestand mir ein, dass ich diese Fantasie hatte, dass sie neben mir keine anderen Freundinnen mehr bräuchte. Dann würden wir jeden Samstagabend zusammen am Kamin lesen und Marshmallows grillen. Bis es Zeit fürs College wäre, wo wir uns dann ein Zimmer teilen würden. Danach würden wir eineiige Zwillinge heiraten. Okay, vielleicht auch nicht.
    Als Midori wenig später sagte: »Wir sollten eine Übernachtungsparty daraus machen«, protestierte ich: »Oh, nein.«
    »Nein?« Midori war an dieses Wort offenbar nicht gewöhnt.
    Ich sah Lisette an. »Wir haben morgen schon etwas vor, ganz früh. Nicht wahr, Lisette?«
    »Oh, ja. Ja, tatsächlich?«
    »Du weißt schon, Daddys Boot? Wir haben ihm versprochen, dass wir mitkommen.« Dad war schon schlafen gegangen, aber Lisette hatte gesagt, dass er darauf Lust hätte.
    »Oh, ja.« Sie nickte. »Dann eben ein anderes Mal.«
    Kurze Zeit später gingen die anderen nach Hause. Bevor ich schlafen ging, fragte ich Lisette: »Um wie viel Uhr fahren wir los?«
    »Oh, da wir heute lange aufbleiben würden, habe ich Dad neun Uhr vorgeschlagen.«
    Es war schon nach eins, aber ich sagte: »Gut. Dann stelle ich meinen Wecker auf acht.«
    ˜ ˜ ˜
    Am nächsten Morgen klingelte der Wecker nicht. Als ich um halb neun aufwachte, war Lisette schon weg. Ich brauchte nicht erst nachzufragen, wo sie war – sie war mit Daddy auf seinem Segelboot.
    Warum? Hatte sie missverstanden, dass ich auch mitwollte? Oder hatte Daddy nicht gewollt, dass ich mitkam? Hier musste eine Art Missverständnis vorliegen. Es konnte nicht sein, dass sie mich einfach hatten sitzen lassen.
    Ich versuchte, mir einzureden, dass ich eigentlich gar nicht mitgewollt hatte. Das stimmte. Ich hätte viel lieberden Tag mit einem guten Buch zu Hause verbracht, anstatt mit den Segeln zu kämpfen und meine Haut verbrutzeln zu lassen. Ich wollte nur nicht, dass Lisette ohne mich ging, ich wollte nicht ausgeschlossen werden.
    Aber das war egoistisch, oder? Ich hatte Dad mein ganzes Leben lang gehabt. Lisette lernte ihn gerade erst kennen.
    Als eine Stunde später Mutter herunterkam, aß ich gerade einen Muffin und las in einem Buch. Sie sagte: »Ich dachte, du gehst mit ihnen?«
    Ich zuckte die Achseln. »Ich mag Segeln eigentlich nicht so.« Das war nicht gelogen.
    »Du hättest mitgehen sollen. Lass nicht zu, dass sie sich deinen Platz erschleicht.«
    »Das tut sie nicht.« Ich blätterte eine Seite in meinem Buch um, obwohl ich sie noch gar nicht zu Ende gelesen hatte.
    »Emma, sei vorsichtig. Genau das tut sie gerade. Sie ist ein hübsches Mädchen und sie weiß, wie sie bekommt, was sie will, ob es nun Kleider sind oder dein Vater.«
    »Das ist nicht fair.« Sie ließ mich so armselig erscheinen, so hilflos, als wäre es gar nicht möglich, dass mein Vater mich mögen könnte – mich als Person.
    »Nimm dich vor ihr in Acht, Emma.«
    Ich schaute ins Buch, sagte aber: »Das klingt ja gerade so, als wäre sie eine hinterhältige Schlange oder so.«
    »Ich weiß nicht, wie sie aufgezogen wurde.«
    »Du bist doch diejenige, die ihrer Mutter den Mann weggenommen hat, und nicht umgekehrt.«
    Sobald ich das gesagt hatte, bereute ich es auch schon. Was hatte ich mir nur dabei gedacht? Ich, die sich eher hundertmal treten ließ, als jemandem zu sagen, dass er gefälligst den Fuß von meinem Stuhl nehmen sollte? Ich, die lieber seit drei Jahren jeden Tag Erdnussbutter-Marmelade-Sandwiches aß, als meiner Mutter zu sagen, dass ich diese Kombination hasste? Und jetzt machte ich Enthüllungen, die einer Fernseh-Soap würdig gewesen wären? Mom stand wie erstarrt da, und ich versuchte verzweifelt, die Worte zurückzunehmen. »Hör mal, es tut mir leid.«
    »So denkst

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