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Magie der Liebe

Magie der Liebe

Titel: Magie der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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Lippen ...
    »Lily, hören Sie auf!«
    Knight schluckte heftig. Er hatte sich umgedreht, weil er etwas sagen wollte, und dabei ihren hungrigen, lustvollen Blick bemerkt. Himmel, war das wunderbar - und zugleich unerträglich!
    »Ich gehe aus, Lily, und werde vermutlich auch zum Abendessen nicht zurückkommen.« Mit diesen Worten eilte er zur Tür, doch dann hielt er noch einmal inne. »Sie haben nicht vor, noch einmal wegzulaufen, oder?«
    Sie schüttelte nur schweigend den Kopf. Nachdem sich die Tür hinter ihm geschlossen hatte, überlegte Lily, daß sie ihn durch ihre Gegenwart gewissermaßen aus seinem eigenen Haus vertrieb, doch sie wußte nicht genau weshalb oder warum. Als sie wenig später die Treppe zum oberen Stockwerk hinaufstieg, klopfte es energisch an der Haustür, und sie beobachtete, wie Duckett gemessenen Schrittes zur Tür ging und öffnete.
    Sein Gruß fiel sehr frostig aus. Ob es ein Hausierer war, der ihm etwas verkaufen wollte? Kurz daraufhörte Lily ihren eigenen Namen - Lily Tremaine. Oh, Gott!
    Duckett zog die Augenbrauen hoch und musterte die beiden verdächtig aussehenden Gestalten, die vor ihm standen. Der eine mit der niedrigen Stirn und den eiskalten Augen sah aus wie ein Muttermörder, der andere dagegen hatte blutunterlaufene Augen, ein schwächliches Kinn und ein äußerst tadelnswertes Benehmen. Außerdem hatten sie mit dem falschen Namen nach Mrs. Winthrop gefragt. »Eine Lily Tremaine wohnt hier nicht«, verkündete er in eisigem Ton.
    Monk betrachtete den kurzbeinigen, gewichtigen Butler genauer. Welch ein Angeber dieser kleine Gockel doch war! »Wir kennen die Dame nämlich. Holen Sie sie gefälligst, oder Sie werden es bedauern! Wir sind Freunde von ihr und...«
    Nicht sehr wahrscheinlich, dachte Duckett und knallte den beiden die Tür vor der Nase zu. Das Ganze war so blitzschnell vor sich gegangen, daß Monk nicht rechtzeitig hatte reagieren können. Boy trat automatisch eine Stufe zurück, als er Monks wutverzerrtes Gesicht sah, und hätte beinahe das Gleichgewicht verloren.
    »Mistkerl!« schrie Monk und wollte schon gegen die Tür donnern, doch in letzter Minute besann er sich.
    Als Duckett sich umwandte, bemerkte er Lilys fragenden Blick. Sie schien eher verwirrt als ängstlich zu sein, dachte er, aber dennoch umklammerte ihre Hand das Geländer.
    »Wer war das, Duckett?«
    »Zwei Landstreicher, Madame. Seltsam ist nur, daß sie nach Ihnen gefragt haben, allerdings unter Ihrem Mädchennamen. Sie hießen doch früher Tremaine, nicht wahr?«
    Lily nickte erleichtert. Sekundenlang hatte sie die ganze Last ihrer Lüge gespürt, doch nun schüttelte sie sie entschlossen ab. Durch den Türspalt hatte sie einen kurzen Blick auf den Mann werfen können, der mit Duckett gesprochen hatte. Ein durchtriebenes Verbrechergesicht. Offenbar hatten die beiden Tris gekannt und demnach auch von ihr gewußt. Was konnten sie nur von ihr wollen?
    »Wahrscheinlich haben sie sich nur geirrt«, bemerkte sie abschließend, worauf Duckett nichts erwiderte, sondern sie nur stumm ansah.
    Rasch lief Lily ins Gästezimmer, von dessen Fenster aus sie die beiden Gestalten im Park auf der anderen Straßenseite entdeckte. Einer der beiden sagte gerade etwas, während der andere gestikulierend auf das Haus deutete. Schnell trat Lily in den Raum zurück, doch plötzlich überkam sie eiskalte Furcht. Irgendetwas stimmte hier nicht.
    »Mama?«
    Laura Beth stand unter der Tür und hielt Czarina Catherine fest umklammert.
    »Was gibt es, mein Schatz?«
    »Czarina möchte mit dir spielen!«
    »Also gut«, sagte Lily und riß sich zusammen. In wenigen Tagen würde sie mit den Kindern die Stadt verlassen, und bis zu diesem Tag mußte sie eben im Haus bleiben. »Ich möchte nur noch schnell nachschauen, was Sam macht, ja?«
    Lily hatte genau den richtigen Riecher gehabt und kam gerade noch rechtzeitig. Sam stand auf einem Stuhl vor dem Ahnenbild eines Winthrop aus der elisabethanischen Epoche und hielt einen Federhalter in der ausgestreckten Hand.
    »Sam! Wage es nicht!«
    Erschrocken wirbelte Sam herum, wobei er vom Stuhl kippte und geräuschvoll auf seinem Allerwertesten landete.
    »Was sollte das denn werden?« erkundigte sich Lily, nachdem sie sich überzeugt hatte, daß er in Ordnung war.
    Sam druckste eine ganze Weile herum, doch schließlich gestand er kleinlaut: »Ich wollte ihm einen Schnurrbart verpassen, denn er hat überhaupt keine Oberlippe und sieht scheußlich aus, nicht wahr, Mama?«
    »Oh, Sam! Er

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