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Magie der Schatten 1 - Barshim und Cashi

Magie der Schatten 1 - Barshim und Cashi

Titel: Magie der Schatten 1 - Barshim und Cashi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.S. Steinberg
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als ich fort war?« Cashimaé nickte.
    »Gut, gut, ich sollte mir endlich mehr Zeit für dich nehmen, schließlich steht sie nicht still und wir wollen sehen, ob du dazu gelernt hast.« Wieso war er auf einmal so freundlich? Wenn er glaubte, sie damit einwickeln zu können…
    »Dort auf dem Tisch liegt ein neues Buch. Es enthält einiges über die Aufgaben der Kreise. Lies und lerne! Ich werde dich dazu befragen, um zu sehen, ob du es auch verstanden hast.«
    »Danke«, bemerkte Cashimaé leise, doch am liebsten hätte sie es ihm an den Kopf geworfen. Sie nahm es mit und verschwand wieder in der Küche. Fast wäre sie dort mit Mineshka zusammengestoßen, die dabei war, Kräuter zu waschen.
    »Wenn du etwas erledigt haben willst«, sprach Cashimaé die Priesterin an, »sag‘ es mir. Dies ist mein Reich und ich mag es nicht, wenn jemand anderes meine Ordnung stört.«
    Abrupt ließ Mineshka die Schüssel sinken. Fassungslos starrte sie die wesentlich Jüngere an. »Was fällt dir ein? Hast du überhaupt kein Benehmen?«
    Wie selbstverständlich nahm Cashimaé ihr die Schüssel aus der Hand und füllte frisches Wasser ein. »Schon, aber ich mag es trotzdem nicht.«
    Es blieb still, dann kicherte Mineshka. »Du bist komisch.« Sie legte den Lappen nieder und ging.
    Mineshka zog sich die meiste Zeit zurück oder stritt mit Tamin. Sie hatte eine Art an sich, mit der Cashimaé nicht klar kam. Es war sicherlich nicht böse gemeint, aber die Frau versuchte ständig ihr etwas zu erklären und sie zu belehren. Es nervte. Umso überraschter war Cashimaé, als sich die Priesterin eines Tages auf dem Hügel neben sie setzte. Cashimaé blickte von ihrem Lehrbuch auf.
    »Kann ich dir helfen?«, fragte Mineshka.
    Cashimaé reagiert mit einer gelangweilten Schulterbewegung. Mineshka nahm ihr das Buch aus der Hand und blätterte es im Schnellverfahren durch. »Warum verschwendet Tamin seine Zeit mit einer Kopfblinden?«
    Das Mädchen riss es ihr wieder aus der Hand. »Solche Worte aus dem Munde einer Priesterin Liyiells? Bedeutet Liyiell nicht Licht? Warum verschwendet Tamin seine Zeit mit einer Abtrünnigen, die in einem Land lebt, das so selbstverherrlichend und selbstgerecht ist, dass mir schlecht wird?«
    Cashimaés harte Worte hingen in der Luft, doch Mineshka wirkte nicht einmal verärgert, eher nachdenklich. »Warst du je auf Liyiell? Seltsam solche Aussagen von einem einfachen Menschen zu hören. Wir stellen uns nicht über andere. Im Gegenteil: Wir versuchen jeden gleich zu behandeln.« Mineshka stoppte ihren eigenen Wortfluss und sah entsetzt aus, als würde sie ihre eigenen Worte erst jetzt verstehen. Eben noch hatte sie sich über die Kopfblinde lustig gemacht, jetzt stockte sie und starrte das junge Mädchen an, ehe sie fortfuhr: »Jeder, der sich um das Leben bemüht, ist es wert, als gleichwertig betrachtet zu werden. Der Himmel alleine weiß, was ich mir dabei gedacht habe.« Sie sagte es wie zu sich selber und ihre Stimme zitterte dabei. »Das hat mein Ziehvater immer zu mir gesagt und bei allen Himmeln … ich habe dich nicht gut behandelt. Es tut mir leid, ich war zu lange…« Mineshka brach ab.
    Cashimaé riss sich zusammen. »Magst du darüber reden?«
    Die Frage bewirkte einen erneuten Stimmungswechsel bei der Priesterin. »Verzeih, aber was verstehst du schon von Magie und den Lasten und Sorgen, die damit zusammenhängen?!«
    Das junge Mädchen stand auf, stolz hob sie den Kopf. Was war das für eine dumme Priesterin, die schon zwei Sekunden später ihren eigenen Worten widersprach.
    »Nichts!« Damit drehte sie sich um und wollte gehen. Plötzlich packte Mineshka ihre Hand, doch genauso schnell ließ sie sie wieder los. »Verzeih, ich wollte nicht…«
    Die Jüngere wusste aus eigener Erfahrung, was es bedeutete, in direkten Kontakt mit einer Kopfblinden zu geraten, doch mit der Zeit hatte sie aus den Büchern erfahren, wie man sich davor schützen konnte. Mineshka musste sehr verwirrt sein, weil sie den Schutz in diesem Moment vergessen hatte.
    »Ich wollte nicht nach dir greifen«, versuchte sich Mineshka zu entschuldigen, was Cashimaé nicht fassen konnte. Warum entschuldigte sich eine Priesterin bei ihr?
    »Ich weiß«, antwortete Cashimaé und dachte nach. Mineshka wirkte völlig verunsichert. Innerlich begann Cashimaé zu lächeln. Sie würde Tamin mit seinen eigenen Waffen schlagen.
    - Mache deine Feinde zu deinen Freunden -
, schoss es ihr durch den Kopf.
    Sie setzte sich wieder hin. Die ganze Zeit

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