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Magie der Sehnsucht - Roman

Magie der Sehnsucht - Roman

Titel: Magie der Sehnsucht - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon
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Sonntagnachmittagsgedränge. Grace versuchte die drückende Hitze zu lindern, indem sie sich mit einer Hand Kühlung zufächelte. Neidisch schaute sie Julian an, der sogar attraktiv schwitzte. Und mit dieser Sonnenbrille – oh Mann …
    Natürlich förderte das weiße T-Shirt, das die breiten Schultern und die muskulöse Brust betonte, den positiven Eindruck. Als ihr Blick zu seinen Jeans hinabwanderte, wünschte sie, dass sie ihm etwas weiter geschnittene Hosen gekauft hätte. Aber nicht einmal die könnten seine umwerfende erotische Ausstrahlung beinträchtigen.
    Als sie an einem Strip Club vorbeikamen, blieb er stehen. Obwohl er die spärlich bekleideten Frauen im Schaufenster nicht allzu auffällig anstarrte, spürte Grace, wie schockiert er war. Eine exotische Stripperin musterte ihn, als würde sie ihn am liebsten mit Haut und Haaren verschlingen. Dann leckte sie über ihre volle Unterlippe und streichelte provozierend ihre prallen Brüste. Mit einem gekrümmten Finger forderte sie ihn auf, einzutreten. Da wandte er sich brüsk ab.
    »So etwas hast du noch nie gesehen, nicht wahr?«, fragte Grace peinlich berührt, aber auch erleichtert über seine Reaktion.
    »Doch. In Rom.«
    »Waren die Römer wirklich so dekadent?«
    »Oh, du würdest staunen. Dort fanden unbeschreibliche Orgien statt.«

    »He, Baby!«, rief eine Prostituierte, während sie an einem anderen Club vorbeigingen. »Komm rein! Mit dir mach ich’s umsonst!«
    Ohne seine Schritte zu verlangsamen, schüttelte Julian den Kopf. Grace ergriff seinen Arm. »Haben dich die Frauen schon vor dem Fluch so schamlos bedrängt?«
    »Ja. Deshalb war Kyrian mein einziger Freund. Die anderen Männer konnten die Aufmerksamkeit, die ich erregte, nicht ertragen. Überall rannten mir die Frauen nach und versuchten, ihre Hände unter meine Rüstung zu schieben.«
    »Bist du sicher, dass dich keine geliebt hat?«
    »Liebe und Lust sind nicht dasselbe. Kann man jemanden lieben, den man nicht kennt?«
    »Wohl kaum. Erzähl mir von deinem Freund. Warum hat ihn dein Erfolg bei den Frauen nicht gestört?«
    »Weil er seine Gemahlin heiß und innig liebte. Für andere Frauen interessierte er sich nicht, und so sah er keinen Rivalen in mir.«
    »Hast du seine Frau kennen gelernt?«
    »Nein. Wenn wir auch nicht darüber sprachen – wir fanden beide, das wäre keine gute Idee.«
    Grace beobachtete, wie sich Julians Miene verdüsterte. »Gibst du dir die Schuld an Kyrians Tod?«
    Eine Zeit lang schwieg er und überlegte, wie sich Kyrian als Gefangener der Römer gefühlt haben musste. Vermutlich hatten sie ihn vor der Kreuzigung grausam gefoltert, nachdem es ihnen endlich gelungen war, wenigstens einen der beiden mächtigen makedonischen Feinde festzunehmen. »Ja«, sagte er schließlich leise, »daran bin ich schuld. Hätte ich Priapos nicht erzürnt, wäre Kyrian niemals in römische Hände gefallen. Das hätte ich verhindert.« Zudem bezweifelte er nicht, dass auch seine Freundschaft
mit Kyrian dessen Schicksal beeinflusst hatte. »Welch ein wundervoller Mann! Hätte er bloß gelernt, sein Temperament zu zähmen … Eines Tages wäre er ein ausgezeichneter Herrscher geworden.«
    Hand in Hand schlenderten sie weiter, und Grace fragte sich, wie sie ihn aufheitern könnte.
    Als sie zu Marie Laveaus House of Voodoo kamen, führte sie ihn hinein. Auf dem Weg durch das kleine Museum erklärte sie ihm die Ursprünge des Voodoo.
    »Schau doch!« Sie griff nach einer männlichen Voodoo-Puppe. »Möchtest du diese Figur wie Priapos anziehen und Nadeln hineinstechen?«
    Julian grinste. »Und du willst so tun, als wäre sie Rodney Carmichael?«
    »Oh, das wäre sehr unprofessionell. Immerhin – eine verlockende Idee …«
    Grace stellte die Puppe an ihren Platz zurück und besichtigte eine Vitrine voller Schmuckstücke. In der Mitte lag eine Halskette aus kunstvoll geflochtenen schwarzen, blauen und jadegrünen Fäden.
    »Möchten Sie sich die Kette näher anschauen?«, fragte die Verkäuferin, die Graces Interesse bemerkte. »Sie bringt dem Träger Glück.«
    »Wirklich?«
    »Ja, in diesem Flechtwerk liegt eine starke Magie.«
    Ob Grace daran glauben sollte, wusste sie nicht. Andererseits – vor einer Woche hätte sie niemals erwartet, zwei betrunkene Frauen könnten einen makedonischen General zum Leben erwecken. Sie kaufte die Kette und wandte sich zu Julian. »Beug dich zu mir herab.«
    Skeptisch zögerte er.
    »Nun komm schon, tu mir den Gefallen.«
    Belustigt beobachtete die

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