Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Magie einer Gewitternacht

Magie einer Gewitternacht

Titel: Magie einer Gewitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Jackson
Vom Netzwerk:
ihn auf die Verandastufen. „Genau. Das Gute daran ist, dass die Enkelin in Savannah lebt und nicht daran interessiert ist hierherzuziehen. Vermutlich wird sie also verkaufen, und da möchte ich gern an vorderster Front mitmischen.“
    Es war später Nachmittag. Derringer sah in die Ferne und ließ seinen Blick über das weite Land schweifen. Er bekam Lucia einfach nicht aus dem Kopf. Wenn sie sich einbildete, dass er sie ab jetzt einfach in Ruhe ließ, dann täuschte sie sich gewaltig.
    „Hast du schon mal eine Frau kennengelernt, die dir richtig unter die Haut gegangen ist?“, wollte er von seinem Cousin wissen.
    Jason antwortete nicht gleich, sondern musste erst über die Frage nachdenken.
    „Nein“, sagte er schließlich. „Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass ich das je erleben werde. Und wenn, dann würde ich die Frau sofort heiraten.“ Neugierig sah er Derringer an. „Warum willst du das wissen? Ist dir das passiert?“
    Derringer wandte den Blick ab. „Ja, mit Lucia.“
    „Lucia Conyers?“
    „Allerdings.“
    Jason stand so hastig auf, dass er beinah seine Bierflasche umwarf. „Wie kannst du das nach nur einer Verabredung sagen?“
    „Zwei“, berichtigte Derringer lächelnd. „Wir waren gestern Abend Inlinern.“
    Jason setzte sich wieder und schwieg.
    „Sie ist anders“, erklärte Derringer nach einer Weile.
    „Natürlich ist sie anders als deine üblichen Freundinnen“, stimmte Jason ihm zu. „Sie war immer eines der intelligentesten Mädchen an der Schule. Weißt du noch, dass Dillon und Ramsey sie bezahlt haben, damit sie Bailey Nachhilfe gibt? Lucia war damals erst siebzehn.“
    Derringer lächelte. Das hatte er schon fast vergessen gehabt. Angeblich war sie schon damals in ihn verliebt gewesen. „Ja, ich erinnere mich.“
    „Und Megan hat eine Eins in dieser Wissenschaftsarbeit bekommen, weil sie so schlau war, sich mit Lucia zusammenzutun.“
    „Stimmt.“
    „Und du glaubst tatsächlich, dass ausgerechnet eine solche Frau zu deiner Seelenverwandten bestimmt ist?“
    „Wieso Seelenverwandte?“
    „Wenn sie dir so unter die Haut geht, dann ist sie das. Du merkst es daran, dass du am liebsten immer nur mit ihr zusammen wärst. Denk mal drüber nach, Derringer. Und vergiss nicht, dass Lucia mehr zu bieten hat als nur eine hübsche Fassade.“
    Derringer betrachtete seine Stiefelspitzen. Jason meinte das nicht ernst. Aber als er seinen Cousin ansah, stellte er fest, dass der ihn fast feierlich betrachtete. Offenbar wartete er auf eine Antwort.
    „Das weiß ich selber“, erwiderte er schließlich. „Aber was hat Lucias Intelligenz damit zu tun? Und wenn du das mit der Seelenverwandten so meinst, dass ich gern mit ihr ins Bett gehe, klar. Dann habe ich jede Absicht, sie davon zu überzeugen, dass ihre Seele mit meiner verwandt ist.“
    Jason rieb sich das Kinn und schüttelte leicht den Kopf. „Heißt das, dass du dich in sie verliebt hast?“
    Derringer erlitt einen regelrechten Schock. „Ich mich verliebt? Bist du verrückt geworden? Natürlich nicht!“
    Jetzt wirkte Jason leicht verwirrt. „Du willst mit ihr schlafen und betrachtest sie als Seelenverwandte, aber du bist nicht in sie verliebt?“
    „So ist es.“
    Lachend schüttelte Jason den Kopf. „Ich sage es ja nur ungern, aber so funktioniert das nicht.“
    „Auch wenn du es nicht hören willst: Doch. Genau so funktioniert es.“ Mit einem letzten langen Schluck leerte Derringer seine Bierflasche.
    Es war Montagmorgen. Lucia stand in ihrem Arbeitszimmer und betrachtete den riesigen Blumenstrauß. Zweifellos, Derringer hatte Geschmack. Aber sie würde sich nicht davon beeindrucken lassen, denn sie wusste sehr genau, dass diese Blumen nur eines aussagen sollten: nämlich dass er sie wieder in seinem Bett haben wollte. Insgeheim wünschte sie, sie könnte sich wieder in die Zeit zurückversetzen, in der er noch keine Ahnung von ihren Gefühlen gehabt hatte. Aber das hätte sie sich früher überlegen müssen.
    Sechs Stunden später betrachtete Lucia den Blumenstrauß zum hundertsten Mal. Sie sah auf die Uhr. In zwei Stunden musste sie zu ihrer Prüfung aufbrechen. Der Montag war mit den vielen Besprechungen, der Videoschaltung zu den anderen Redaktionen von Simply Irresistible und den Vorlesungen ihr längster und anstrengendster Tag. Sie streifte die Schuhe ab, lehnte sich zurück und schloss die Augen. In knapp zwanzig Minuten würden alle bis auf sie gehen, also konnte sie sich guten Gewissens ein kleines

Weitere Kostenlose Bücher