Magie einer Gewitternacht
Einkaufsorgien zu rechtfertigen.“
Chloe stand auf. „Was soll ich dazu sagen? Als Frau hat man eben so seine Bedürfnisse.“
Derringer sah sich um. Er war von lauter Westmorelands umgeben, und das war ein schönes Gefühl. Einmal im Jahr trafen sich alle Familienmitglieder aus der näheren und weiteren Umgebung von Denver auf dem großen Wohltätigkeitsball der Familie. Manchmal, bei größeren Anlässen wie zum Beispiel Gemmas Hochzeit ein paar Monate zuvor, sahen sie sich auch öfter.
Die ersten Verwandten waren schon vor ein paar Tagen eingetroffen, als Letzte waren am Mittag Thorn und Tara eingetrudelt. Thorn war direkt vom großen Bikertreffen am Myrtle Beach in South Carolina gekommen.
„Danke, dass du uns für ein paar Tage unterbringst, Derringer.“
Storm und Chase waren da, die Zwillinge. Bei den Westmorelands gab es mehrere Zwillingspaare, zum Beispiel Derringers Cousins Ian und Quade. Auch Storms und Chase’ Vater war ein Zwilling gewesen.
„Kein Problem. Wenn ihr irgendwas braucht, lasst es mich wissen.“ In dem Moment klingelte Derringers Handy. „Entschuldigt mich einen Moment. Auf den Anruf habe ich gewartet.“
Derringer ging nach draußen. „Ja, Chloe?“
„Es ist so weit. Wenn du das jetzt vermasselst, dann bekommst du es mit mir zu tun! Und zwar nicht zu knapp.“
Daran zweifelte er keinen Moment. „Keine Angst. Ich habe alles genau geplant. Aber erst mal vielen, vielen Dank.“
„Du schuldest mir was, mein Lieber. Es war nicht einfach, Lucia hierherzulotsen. Ashira und ihre Freundinnen verbreiten überall, dass ihr bei dir wart und heißen Sex hattet.“
Derringer schluckte. Er und Ashira waren überhaupt nicht in der Nähe seiner Ranch gewesen. „Das ist nicht wahr!“
„Ich weiß, aber Ashira erzählt es überall herum. Keine Ahnung, was du geplant hast, aber ich hoffe, es ist so gut, dass Ashira endgültig aufgibt.“
Obwohl Chloe ihn nicht sehen konnte, nickte er. „Auf jeden Fall.“
„Alles in Ordnung, Liebes?“
Lucia sah zu ihrem Vater auf, der sie besorgt betrachtete. „Ja, Dad. Alles in Ordnung.“
Er lächelte voller Vaterstolz. „Du siehst wunderschön aus.“
Und so fühlte sie sich auch. Die Einkaufstour mit Chloe hatte sie fast bis an den Rand ihrer Kräfte gebracht. Sie waren nicht nur durch Denver gezogen, sondern auch noch nach Boulder geflogen, um die Einkaufsorgie dort fortzusetzen. Am Ende hatte sie sich wie Cinderella auf dem Weg zum Ball des Prinzen gefühlt. Und genau wie Cinderella hatte sie jetzt Angst, dass nach diesem Abend das Märchen ein Ende hatte und sie wieder allein nach Hause gehen musste.
Der Ballsaal war voll, aber das war eigentlich nicht weiter überraschend, denn die Stiftung der Westmorelands unterstützte eine Reihe von gemeinnützigen Einrichtungen, und die Leute kamen schon allein deshalb, um diese gute Sache zu unterstützen.
Die Männer der Westmorelands waren ausnahmslos groß und sahen im Smoking unglaublich gut aus. Natürlich zogen sie alle Blicke, vor allem die der Frauen, auf sich.
Lucia hatte die ganze Familie bei Chloes und dann noch einmal auf Gemmas Hochzeit kennengelernt und fand, dass ihre Freundin wirklich Glück hatte dazuzugehören.
Chloe hatte Lucia sofort entdeckt und war zu ihr geeilt, um sie von ihren Eltern wegzuziehen. Endlich konnte Lucia sich ein wenig entspannen. Alle Westmorelands benahmen sich ihr gegenüber völlig normal, wenn sich das natürlich auch von einem auf den anderen Moment ändern könnte, wenn Derringer in Begleitung von Ashira erschien. Noch schien er nicht da zu sein. Aber kaum hatte sie das gedacht, als ihr Blick auch schon auf Ashira und ihre Freundinnen fiel. Warum war Derringer nicht dabei?
Er traf kurz darauf ein. Sie tanzte gerade mit Jason. Auf keinen Fall durfte er erfahren, wie sehr sein Verhalten sie verletzt hatte. Er ahnte es vermutlich, sonst hätte er nicht all diese Blumen geschickt. Aber wenn er sich einbildete, er könne um sie herumscharwenzeln und gleichzeitig mit Ashira schlafen, dann hatte er sich gewaltig getäuscht.
„Lucia.“
Sie wollte, er würde ihren Namen nicht auf diese Weise sagen, nicht mit dieser leicht heiseren Stimme.
„Derringer.“
„Du bist wunderschön.“
„Danke. Du siehst auch nicht schlecht aus.“ Das war gewaltig untertrieben. Sie wusste nicht, warum, aber sie fand ihn heute ganz besonders attraktiv.
„Ich freue mich, dass du gekommen bist.“
„Tatsächlich?“
„Ja. Und ich hoffe, dass dir die Blumen
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